Der O (…wie ist das schön)-Wurf von der Schüpfer Hexe wurde geboren

Der O (…wie ist das schön)-Wurf von der Schüpfer Hexe wurde geboren

Am Dienstag, dem 12.9.2023, am 61. Tag ihrer Trächtigkeit, hat unsere Danya von den Heuchelberg Wölfen zwischen 12.57 Uhr und 19.29 Uhr insgesamt 7 Welpen zur Welt gebracht, 4 Hündinnen und 3 Rüden. 6 davon sind von schwarz brauner Farbe und 1 Hündin ist komplett schwarz. Mutter und Welpen sind wohlauf. Es gab keine Totgeburt zu beklagen und wir sind zuversichtlich, dass alle 7 Welpen optimal gedeihen werden.

Für Anna: Khan kann sich also als Vater schon mal einstellen auf hohe Alimentenforderungen/-zahlungen.

Hinter Hilmar lag bereits eine unruhigere Nacht auf dem Sofa im Wurfzimmer. Wir warten auf diesem Foto noch, dass es endlich losgeht und sehen aber schon, dass es wohl nicht mehr lange dauern wird. Danya hat sich am 61. Tag ihrer Trächtigkeit die Nachmittagsschicht von Carmen zum Werfen ausgesucht und dankenswerter Weise springt ihre Kollegin Erika nach einem kurzen Anruf sofort für sie ein. Schön, wenn man solche Kolleginnen hat.

Wir wollen Euch nunmehr berichten und auf Fotos zeigen, was ihr selbst leider nicht live mit erleben konntet: Wir dösten ein wenig ein. Als sich dann aber die Geräusche von Danya plötzlich in Schlurfen, Saugen und Lecken veränderten, waren wir mit einem Schlag hellwach. Auch wenn man -wie wir- schon viele erlebt hat – jede Geburt ist anders. Ein Wagnis, ein Risiko, mit Ängsten und Erwartungen verbunden, vor allem bei einer erstmals gebärenden Hündin wie Danya – und doch jedes Mal so ungeheuer schön, wenn alles reibungslos von statten ging.

Die größte und wichtigste Leistung einer Zuchthündin muss das instinktsichere problemlose Gebären/Werfen sein, was jedoch bei keiner Zuchtverwendungsprüfung gefragt ist und schon gar nicht hinterher irgendjemanden noch interessiert. Da ist es viel wichtiger, dass die Hündin sehr gut aussieht und auch noch einen guten Schutzdienst gezeigt hat. Deswegen freuen wir uns darüber, dass es beim RSV 2000, wo wir jetzt schon viele Jahre lang der Zucht nachgehen, anders läuft. Hier kann man seinen ersten Wurf bereits nach einer erfolgreichen Sichtung durchführen und nicht erst nach einer arbeitsintensiven Prüfung, um schon zu diesem Zeitpunkt feststellen zu können, ob die Hündin überhaupt über das wichtigste Potenzial einer Zuchthündin verfügt: Problemloses Aufnehmen, Gebären und Aufziehen.

Die selbständige Gebärfähigkeit einer Hündin und ihr ganzes damit im Zusammenhang stehendes Verhalten, insbesondere der Vollständigkeitsgrad ihres Brutpflegeverhaltens, hat fundamentale Bedeutung für den körperlich und psychisch gesunden Fortbestand unserer Hunde. Insofern ist die beim und nach dem Geburtsgeschehen gezeigte Instinktsicherheit ein wesentliches Merkmal der Erbgesundheit und des Zuchtwesens der Hündin.

Übrigens sagt man, dass Hündinnen, die ihren Menschen bei der Geburt nicht dulden, wesensschwach und verhaltensgestört wären und deshalb auch von der Zucht auszuschließen sind. Keine Sorge: Danya freut sich, dass wir dabei sind und sie für ihr instinktsicheres Tun loben.

Jeder Welpe ist in der Gebärmutter in eine Membran eingehüllt und durch die Nabelschnur mit dem Mutterkuchen (Plazenta) verbunden. Der Welpe schwimmt mit der Plazenta in der mit Flüssigkeit gefüllten Fruchtblase. Diese Flüssigkeit schützt den Fötus vor Druck durch die Organe der Mutter, ebenso wie sie die teilweise heftigen Tritte des Welpen in der Gebärmutter dämpft.

Die Welpen und Fruchthäute wurden von Danya herausgepresst. Es arbeitete zunächst nur die glatte Muskulatur der Gebärmutter und bewegte damit die Welpen in Richtung Gebärmutterhals. Sobald ein Welpe ins Becken eintritt, werden die Wehen durch die quer gestreifte Bauchmuskulatur unterstützt .Die Wehen können zwischen fünf Minuten und zwei Stunden vor dem Erscheinen des ersten Welpen eintreten. Die starrste und statischste Engstelle auf dem „Weg nach draußen“ ist das knöcherne Becken. Passt der Kopf des Welpen da nicht hindurch, ist nichts zu machen. Es gibt inzwischen genügend Rassen, wo das so ist und die nur mittels Kaiserschnitt gebären können. Allerdings kann die Hündin auch noch nicht richtig ausgewachsen sein, deshalb gibt es zu Recht auch ein Mindestalter in der verantwortungsvollen Hundezucht.

Der erste Welpe, eine Hündin, ist geboren.

Bei einer Hündin mit Angst werden die Wehen entweder gar nicht erst einsetzen oder es wird zu einer Wehenschwäche kommen. Handlungsbedarf besteht dann, wenn die Presswehen bereits seit 20 Minuten anhalten, aber kein Welpe das Licht der Welt erblickt. Evtl. ist der Welpe zu groß oder liegt quer oder ist tot. Die Gesamtzeit der Austreibungsphase ist vor allem abhängig von der Zahl der Welpen, außerdem von Alter und Konstitution der Hündin.

Die pressenden und drückenden Bewegungen der Wehen entstehen durch das Zusammenziehen der starken Muskelwände der Gebärmutter. Diese pressen die Fruchtblase nach und nach durch den Scheidendurchgang, so dass dieser erweitert wird. Dabei platzt die Hülle und schmiert den Durchgang sowie das Fell rund um die Scheide. Die Hündin leckt die wasserklare Flüssigkeit auf.

Der erste Welpe erhält wie immer eine gelbe Markierung.

Nach der Geburt jedes Welpen kümmerte sich Danya fürsorglich um ihren Nachwuchs, biss die Fruchthülle auf, säuberte den Welpen gründlich und kaute mit den Backenzähnen die Nabelschnur eigenständig durch. Sie zerdrückte sie mehr, als dass sie sie durchbiss. Durch das Belecken der abgedrückten Nabelschnur (sie darf niemals durchgeschnitten werden sonst verblutet der Welpe) und der Genital-/Bauchgegend regte sie zudem die Verdauung des Welpen an und beeinflusste seine Atemreflexe nachhaltig. Der Rest der Nabelschnur verbleibt am Welpen, trocknet ab und fällt dann anschließend vom Bauch ab. Kam der Welpe noch in seiner vollständigen Eihülle heraus zerriss Danya sie rasch mit ihren Schneidezähnen, wobei sie auf der Kopfhöhe des Welpen anfing, damit er schnell atmen konnte und leckte die Flüssigkeit auf, um den Welpen zu trocknen und zum ersten Atemzug anzuregen. Sie ging dabei scheinbar nicht gerade immer sehr sanft mit ihm um. Sobald der erste Schrei ertönte, war alles in Ordnung.

Carmen freut sich sichtlich über den ersten Welpen von Danya

Carmen wollte als „Mutter und Oma“ natürlich nicht tatenlos zusehen und Danya etwas helfen. Sie rubbelte die Welpen zusätzlich kräftig mit einem rauen Handtuch ab, bis sie ganz trocken und warm waren. Dann wurden sie gewogen und mit Farbe markiert, um sie vor allem in den ersten 2 Wochen auseinanderhalten zu können, wo sie täglich gewogen werden, um sicher zu gehen, dass sie auch alle zunehmen. Meistens nehmen sie jedoch erstmals etwas ab, bis es dann aufwärts geht mit dem Gewicht.

Wenn der erste Fetus dank der Wehen den Muttermund berührte, wurde über einen Reflex das Hormon Oxytocin ausgeschüttet, das die Wehen steuert und die erforderlichen Schubkräfte entstehen lässt. Saugende Welpen sorgen dann dafür, dass sich das o.a. Oxytocin natürlich bildet, was weitere Wehen auslöst. Nach dem Geburtsgeschehen ist es für den Welpen auch kein Problem, 2 Minuten und länger zu warten, bis sich die Hündin um ihn kümmert. (Ein Horror für Carmen) Kümmert sie sich allerdings nicht um ihn, dann hat dies bei einer instinktsicheren Hündin etwas zu bedeuten. Bei einer Erstgebärenden kann man da allerdings zu Carmens Rettung noch nicht so sicher sein.

Der erste Welpe hat eine Art Wegbereiterfunktion. Bei ihm dauert die Austreibung am längsten und es ist von Vorteil, wenn er nicht gleich der größte des Wurfes ist. Bei Danya war es mit 566 Gramm leider die schwerste der 4 Hündinnen und danach folgte auch noch der schwerste Rüde mit 636 Gramm. (Deswegen kommt es auch gerne bei kleineren Würfen eher zu Komplikationen, vor allem beim 1. Wurf der Hündin, weil die Welpen dann meist größer und schwerer sind.)

Die Welpen werden in Längslage geboren, wobei zu 60% der Kopf, zu 40% das Hinterteil zuerst erscheint, so war es auch bei Danya. Die Fruchtblase muss dann sofort geöffnet werden, wenn sie nicht schon geplatzt ist, sonst ertrinkt der Welpe im Fruchtwasser. Danya hatte beide Szenarien super im Griff. Souverän und abgeklärt arbeitete sie ihr „Geburtsprogramm“ durch, ohne vorher einen Schwangerschaftskurs o.ä. belegt zu haben. Man konnte meinen, es wäre schon ihr vierter Wurf gewesen.

Übrigens ist eine Ursache von individueller Differenzierung bei Hunden die Lage und Stellung des Welpen im Gebärmutterhorn, da sich bei mehreren Welpen der föderale Blutzustrom beachtlich vermischt. So wird z.B. eine kleine Hündin in Nachbarschaft von Rüden in geringem Umfange durch die föderalen Androgene ihrer Brüder maskulin geprägt, da die Hoden der Rüden kurz vor der Geburt das erste Mal aktiv sind, so dass es zu der ersten Testosteronausschüttung kommt. Dadurch wird die Grundlage für ein späteres männliches Verhalten gelegt und das Verhalten von Hündinnen, die in der Nähe oder zwischen 2 Rüden in der Gebärmutter lagen, viele männliche Verhaltenseigenschaften aufweisen können, wie zum Beispiel das Beinheben beim Pinkeln. Dies ist dann also kein erworbenes Dominanzverhalten, sondern wurde im Mutterleib schon hormonell angelegt.

Ein Rüde, der sich zwischen 2 fötalen Brüdern entwickelt, wird sich dagegen maskuliner entwickeln als sein zw. 2 Schwestern lagernder Bruder, der mehr weibliche Östrogene abbekommt und vielleicht mehr weibliche Verhaltensweisen zeigt. Auch gibt es bessere und schlechtere Versorgungsplätze im Mutterleib, aber wir können ja nicht mehr umschichten. Da Danyas Welpen scheinbar schön und ordentlich sortiert zur Welt kamen und zwar zuerst 1 Hündin (gelb 566 Gramm), dann ein Rüde (blau 636 Gramm) wieder eine Hündin (orange 542 Gramm) und ein Rüde (rot 606 Gramm), schließlich wieder eine Hündin (grün 460 Gramm) und ein Rüde (braun 526 Gramm) und zum Schluss nochmals eine Hündin (rosa 476 Gramm), dürften die Hündinnen im einen Gebärmutterhorn gelegen haben und die Rüden im anderen.

Das Fressen der Nachgeburten ist eine natürliche und physiologisch sinnvolle Einrichtung der Natur und dient neben der Säuberung des Lagers auch der Energierückgewinnung. Die Plazenta sieht aus wie ein Fleischbrocken mit vielen Blutgefäßen. Danya vertilgte sie alle. Wenn die Plazenta im Mutterhorn verbleibt, kann es zu einer Infektion kommen. Deshalb müssen wir als Züchter ein besonderes Augenmerk darauf richten, ob tatsächlich zu jedem Welpen auch eine Nachgeburt geboren wurde.

Der bislang dunkelgrün-wässrige Ausfluss aus der Scheide wechselte dann seine Farbe und Beschaffenheit zu schwarz-rot und dickflüssig. Das Kindspech wird erst mit dem ersten Kotabgang nach der Geburt ausgeschieden.

Schon im Mutterleib fanden weit reichende Interaktionen zwischen den heranwachsenden Welpen und Danya statt. In den ersten Tagen und Wochen nach der Geburt sind ihre Welpen in der Regel durch Antikörper geschützt (passive Immunität), die sie von Danya und über das Kolostrum mitbekommen haben.

Die ersten Lebensminuten bringen schon klar zum Ausdruck, was in dem Welpen steckt. Vitale Welpen erreichen die Zitzen schnell, denn wer aktiv sucht, der findet. Das erste große Erfolgserlebnis für den Welpen, um das Welpen von überängstlichen Züchtern gebracht werden, die den anscheinend bedauernswert ziellos umher pendelnden Welpen selbst an der Zitze anlegen.

Alle neugeborenen Säugetiere kriechen sehr zielstrebig zu den Zitzen der Mutter, aber nicht, weil sie wissen, wo diese zu suchen sind, sondern weil Duftdrüsen an den Zitzen ein Pheromon absondern, also einen Duftstoff, der auch im Fruchtwasser enthalten ist und den die Jungen bereits kennen. Sie suchen etwas Vertrautes und Sicherheit bietendes in dieser neuen Welt und dazu zählt der Duft, aber auch die Wärme, das Feuchte (abgeleckt werden), das Schaukeln, die bereits vertrauten Geräusche (Herzschlag der Mutter und ihre Stimme) und ihr Körpergeruch. Je besser es ihnen gelingt, diese Vertrautheit wiederzufinden, desto sicherer, desto neugieriger und desto offener lernen sie im weiteren Verlauf, sich in dieser neuen äußeren Welt zurechtzufinden.

Welpen haben im Gegensatz zu Katzenjungen keine bestimmte „eigene“ Zitze. Sie saugen dort, wo gerade Platz ist. Der Grund sind die wesentlich schärferen Krallen der Katzenjungen. Der Hündin machen gelegentliche Rangeleien ihrer stumpfkralligen Nachkommenschaft die ersten Wochen wenig aus, später ändert sich das.

Eng aneinander gekuschelt geben sich die neugeborenen satten Welpen gegenseitig Nestwärme, wobei hier bei unverantwortlichen Züchtern eine Wärmelampe für einen wichtigen Erfahrungsentzug sorgt, dem Streben nach Wärme und Geborgenheit. Erfahrene oder verkaufsorientierte Züchter wissen, dass die Welpen in einem warmen Raum leichter aktiv werden als in einem kalten. Das bedeutet, dass schwächliche Welpen in einem warmen Raum weitaus größere Lebenschancen haben, was wiederum bedeutet, dass auch aus ihnen noch etwas wird, was man verkaufen kann.

Kälte- und Hungerstress lernt der Welpe somit nicht durch eigenes Handeln zu meistern, so dass er bereits die wichtigsten Erfahrungen in der Wurfkiste gar nicht sammeln konnte. Mit diesen unverantwortlichen Schutzmaßnahmen wird somit verhindert, dass die natürliche Selektion Art erhaltend eingreift.

Die Körpertemperatur der Welpen fällt bei der Geburt von 36° auf 30° und steigt in den ersten 7 Tagen dann erst auf 37°C. Das Wärmebedürfnis der Saugwelpen ist also sehr gering, sie kommen schon deshalb mit einer sehr niederen Körpertemperatur zur Welt und liegen in den ersten Wochen immer übereinander getürmt, wenn die Mutter nicht da ist. Die außen liegenden suchen weiter innen Wärme, wenn es ihnen zu kalt wird. Dadurch gelangen die Inneren nach außen, bis es denen dann wieder zu kalt wird. Nur bei zu großer Wärme krabbeln sie auseinander. Wir konnten erst beim letzten Wurf im November/Dezember feststellen, dass die Welpen bereits auseinander krabbelten und alleine lagen, wenn die Temperatur 19 Grad überschritt. Carmen hätte es für sich gerne etwas wärmer gehabt, beugte sich jedoch dem Wunsch der Welpen.

Das enge Zusammenliegen dient nicht nur der Wärmeregulierung, sondern befriedigt auch das Kontaktbedürfnis. Finden neugeborene Welpen nicht die Mutter oder Geschwister als Wärmequelle stoßen sie einen sog. Verlassenseinruf aus. Dieses Verhalten ist angeboren. Interessanterweise ist es auch bei der Hündin vorprogrammiert, in dieser Zeit auf diesen Ruf zu reagieren. Würde man ihn auf Tonband aufnehmen und ihn ihr zu einer anderen späteren Zeit vorspielen, würde sie kaum darauf reagieren. In der Zeit nach der Geburt herum aber würde sie wohl selbst das Tonbandgerät mit ins Nest tragen, sobald der Schrei ertönt. Einzelwelpen, die keine Geschwister zum Kuscheln und Raufen hatten, sind als Erwachsene oft berührungsempfindlicher als Vergleichswelpen. Sie kann auch viel besser wie wir Menschen unterscheiden, wie ernst das Schreien gemeint ist. Der Welpe soll sich geflissentlich erst mal selbst anstrengen und nicht gleich von den besorgten Menschen „gerettet“ werden.

Bei Versuchen hat sich gezeigt, dass Affenkinder die fellüberzogene Mutterattrappe einer Futterspenderattrappe bevorzugten, da sie wenigstens eine Mindest-Berührungsqualität bot. Auch Welpen kuscheln sich lieber an eine Pelzdecke und nicht an eine Wärmeflasche, wenn die Mutter nicht da ist. Emotionale Sicherheit ist demnach wichtiger als Futter und das zuverlässige Brutpflegeverhalten der Hündin löst bei ihren Welpen emotionale Sicherheit aus. Das aktiviert zahlreiche Gene und stellt damit bereits sehr früh die emotionale Regulationsfähigkeit der Welpen ein. Zum Ausdruck kommt das beispielsweise durch ihre später hohe Stressbewältigungsfähigkeit. Solche frühe Grundeinstellungen/ Prägungen finden nicht nur bei emotional vernetzten Lebensvorgängen statt. Sie vollziehen sich auch in körperlichen Bereichen wie etwa der Thermoregulation.

Bei Rotlichtaufzucht kann es deshalb zu bleibenden Fehleinstellungen kommen. Werden Welpen nämlich der überstrahlenden Wärme einer Rotlichtlampe ausgesetzt, so wird ihr Organismus daran gehindert, die körpereigene Thermoregulation in der nötigen Weise zu entwickeln. Ebenso wird ein Welpe, dem es vor lauter Überfürsorge seines Besitzers verwehrt ist, seine zunächst nähere und dann weitere Umgebung zu erkunden und sich selbst an Artgenossen und Hindernissen auszuprobieren, sein Gehirn und seinen Organismus weniger gut entwickeln. Seine vorhandenen Anlagen können sich gar nicht in der Weise entfalten und weiterentwickeln, wie es von Natur aus geschehen wäre.

Zur Erfüllung von Nestwärme braucht es mehr als nur eine physikalische Wärmequelle wie eine Bettflasche. Welpen suchen und brauchen Körperkontakt zueinander und keine Wärmeflasche. Interessant, dass die Welpen auch sogleich den Kontakt zu Carmen suchten und sich auch bei ihr wohl fühlten. (Vermutlich kommt dies daher, dass sie Danyas Bauch mehr gestreichelt hat als Hilmars Bauch.)

Eine Hündin, der ein Brutpflegeverhalten durch die Mutter nicht zu Teil wurde, wird es außerden später selbst auch nicht tun. Die größte Bedrohung für einen Welpen ist deshalb fehlende Mutterliebe. Die Hündin muss deshalb immer bei den Welpen bleiben können, das Alleinseinkönnen muss später eingeübt werden. Danya ist deshalb auch nur schwer dazu zu bewegen mit nach draußen in den Garten zu kommen, um mal ihre notwendigen „Geschäfte“ zu erledigen.

Eine Hündin, die zum Gebären eine Heizung braucht, sollte man sowieso nicht länger zur Zucht einsetzen, denn sie ist deutlich degeneriert. Wie wir ja wissen setzt sie ja z.B. 24 Stunden vor der Geburt ihre Körpertemperatur bis um 2 volle Grade herab, was ihr sehr schwer fallen wird, wenn man den Geburtsraum warm hält. Das Wurflager muss nur trocken und zugfrei sein.

Die Atemfrequenz der Welpen liegt übrigens zwischen 15 und 35 /min ohne Atemgeräusch. Sie sollten täglich 5 – 10 % des Körpergewichtes zunehmen und ihr Geburtsgewicht etwa nach 10 Tagen verdoppelt haben.

Schnell noch etwas gegessen, dann packten wir die Welpen in eine Wanne und fuhren mit ihnen und Danya zu unserem Tierarzt. Dieser öffnete extra wegen uns nachts um 22 Uhr seine Praxis, um Danya zu röntgen und ausschließen zu können, dass sich noch ein Welpe in ihr befindet, was gravierende Folgen haben kann. So nebenbei machten sie ihre 1. Autofahrt und erlebten dabei auch noch ein Gewitter mit Starkregen.

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