Die Welpen wurden 7 Wochen alt
Carola hat sich schweren Herzens dazu entschlossen, auf den von ihr ausgesuchten Keno für Michael und Annette zu verzichten, die ihren Hund erst vor kurzer Zeit einschläfern lassen mussten und noch voller Trauer sind.
Die 7 Wochen alten Welpen wiegen wie folgt:
Khan – 6.640 Gramm; Keno – 4130 Gramm; Kheno – 5970 Gramm; Kobold – 6180 Gramm; Kenzo – 5070 Gramm und Kaya – 4600 Gramm.
Carola gewöhnt die Welpen an das Kämmen und Bürsten und als Belohnung erhalten sie ein Stück Putenhals. Alle ließen die Prozedur sehr ruhig und gelassen über sich ergehen.
Carola springt auch bei einer weiteren wichtigen Tätigkeit immer wieder mal ein: Dem Häufchen aufsammeln. An einem Tag sind dies nämlich so etwa 24 Stück.
Die Welpen mögen Kinder und scheinen Marie ein Küßchen geben zu wollen.
Hope zieht als geübte und leidenschaftliche Schwimmerin Carola und Hilmar an Land und schwimmt mit Anna um die Wette. Sie zeigt ihren Welpen, dass der große See bezwingbar ist und sehr viel Spaß bereitet.
Auch unsere Kleinspitze Vicky und Raycka haben ihre Freude an diesen Badetagen am Brombachsee.
Welpen können bereits mit 7 LW aus eigenem Antrieb heraus das Schwimmen erlernen, sie können schwimmen, wissen es nur nicht, Jetzt am Brombachsee hat Hilmar sie am 1. Tag ins Wasser getragen, sanft abgesetzt und ein paar Meter zurück ans Ufer schwimmen lassen, wo bereits Elly, Carmen und Carola mit Lob, Anerkennung und Leckerlis auf sie warteten.
Beim Schwimmen geht es zunächst um die Überwindung einer natürlichen Hemmung, die mit der angeborenen Angst vor Unbekanntem zu tun haben dürfte. Erst wenn durch Gewöhnung und positive Erfahrung die Neugier immer mehr die Angst verdrängt, kann man sich dem nächsten Hemmnis widmen. Dieses besteht darin, den Boden unter den Füßen zu verlieren und womöglich Lageverlust zu erleiden. Die Bewältigung hängt von der Bindung zum Fürsorgegaranten ab und der richtigen Lerngelegenheit, der passenden Lernsituation und der passenden Jahreszeit. All das hatten wir zu bieten.
Das frühe Gewöhnen an das kühle Nass bedeutet einen großen Vorwärtsschritt in der wesensmäßigen Entwicklung der Welpen. Das Beherrschen des zunächst fremden Elementes Wasser gibt dem jungen Hund Selbstsicherheit. Für einen Welpen, der noch unbekümmert im Leben steht, bedeutet es auch noch keine Schwierigkeit. Wenn er jedoch später eine Phase der Unsicherheit durchlebt, kann das Schwimmen lernen zum Stress werden.
Lernt er es nicht, sieht aber andere Artgenossen sich im Wasser tummeln, ist sein Stress noch größer. Natürlich zwingt man ihn nicht dazu, sondern macht das Ganze spielerisch zusammen mit der Mutter und den Geschwistern. Wir haben es behutsam aufgebaut mit Wasserschüsseln, kleinem Planschbecken, Aufsuchen des Uferbereichs von Schüpfbach und Umpfer und dem Durchqueren der beiden Gewässer.
Auf dem Surfboat bekamen sie ein Stück getrockneten Pansen zu fressen und das gefiel Kobold so gut, dass er von sich aus mehrfach zum Surfboat zurück kehren wollte.
Am 2. Tag paddelten sie mit Flo im Sesselboot auf dem See herum…..
wechselten dann von ihm auf das kleine Surfboat über, wo sie von Claudia, Anna, Larissa und Carola in Empfang und betreut wurden.
Eine von den Vieren ließ den Welpen dann von dort zum Ufer schwimmen, wo er herzlich in Empfang genommen wurde.
Um ein hektisches Schwimmen zu verhindern, bei dem die Vorderpfoten auf das Wasser schlagen, legt man (wie es Larissa gerade macht) die Hand zwischen Schnauze und Vorderbeine, so dass die Pfoten unter Wasser bleiben müssen. Und schon wird der Schwimmstil wesentlich ruhiger.
Anschließend machten wir zusammen noch einen kleinen Stadtbesuch mit den Welpen und besuchten eine Eisdiele, die wegen Corona leider nur einen Außenverkauf gestattete.
Mit diesen Fotos gingen unsere 2 Tage am Brombachsee zu Ende. Wir denken, es hat allen so gut gefallen wie uns und wir fanden es toll, dass fast alle neuen Welpenbesitzer daran teilnehmen konnten. Sie konnten die Bindung dadurch zu ihrem Welpen bereits intensiv aufbauen.
Jetzt noch einige interessante Fakten und Informationen zu den Welpen.
Bei neugeborenen Welpen sind noch keine Hirnströme feststellbar, erst mit 3 Wochen ändert sich das EEG erheblich, aber erst jetzt, mit 49-56 Tagen, andere sprechen von 40 Tagen, ist das Gehirn voll entwickelt, was heißt, dass sie erst dann eingehende Meldungen wie Hören, Riechen, Sehen und Angst vor der Tiefe optimal verarbeiten können.
Das Hundegehirn besteht aus dem Großhirn, dem Kleinhirn und dem Zwischenhirn. Das Gehirn eines mittelgroßen Hundes wiegt etwa 130g, das Gehirn eines Schimpansen 400g und das eines Menschen etwa 1500g. Das Kleinhirn reguliert das Gleichgewicht und die Muskelaktivität, im Großhirn befindet sich das Lernzentrum, das Gedächtnis und die Erinnerung an unterschiedlichste Erlebnisse und im Zwischenhirn ist das autonome Nervensystem zu Hause, welches dafür sorgt, dass alle Organe in gegenseitiger Abstimmung arbeiten. Auch das Gefühlsleben wird vom Zwischenhirn gesteuert. Der Ausleseapparat im Gehirn ist entscheidender wie die Gene.
Die Lernfähigkeit eines Hundes ist bis zum Ende der 16. LW am größten und nimmt danach rapide ab. Je mehr der Welpe in seinen ersten 12 bis 16 Wochen gefördert wird, desto mehr Verschaltungen bilden sich in seinem Gehirn. Damit wird die Grundlage dafür gelegt, wie gut der Hund in seinem weiteren Leben lernt.
Das junge Gehirn ist mit einem immens großen Angebot an Nervenzellen (Neuronen) ausgestattet. Je nach Förderung und Herausforderung kommt es mehr oder weniger zu entsprechenden Verknüpfungen. Handelt es sich dabei um Bereiche, die lebenswichtig sind und damit prägende Lerneffekte ermöglichen, wird das Gelernte nicht mehr vergessen. Handelt es sich hingegen nicht um derart wichtige Lernergebnisse und werden die dabei gewonnenen Fähigkeiten nicht mehr gebraucht und damit nicht immer wieder aktualisiert, so gehen sie verloren. Denn was im Erwachsenenleben nicht gebraucht wird, wäre Ballast im Kopf, der unnötige Energie bräuchte und Speicherkapazität für wichtigere Dinge einschränken würde.
Wenn unser Hund lernt, den guten Geruch von Futter damit zu assoziieren, dass er sich dann hinsetzt, dann bringen wir seinem Gehirn bei, sich gut zu fühlen, wenn er auf uns hört. Wir verkabeln sein Gehirn, so dass er Gehorsam uns gegenüber mit einem guten Gefühl verknüpft.
Zu verstehen, wie Menschen kommunizieren, ist essenziell wichtig für Hunde. Man weiß schon länger, dass ihre Fähigkeit menschliche Körpersprache und Gesten zu deuten weit aus größer ist als die aller anderen untersuchten Tierarten. Neu ist jedoch die Erkenntnis, dass Hunde ähnliche Hirnstrukturen zur Spracherkennung benutzen, wie Menschen. Beide verarbeiten soziale Informationen auf ähnliche Art. Bei beiden gibt es Hirnareale, die vor allem durch den emotionalen Gehalt eines Geräusches aktiviert werden, wobei es egal ist, ob dieser Laut von einem Menschen oder einem Hund stammt. Dabei reagieren sie stärker auf positive als auf negative Geräusche und wir können davon ausgehen, dass die frühen Sozialisationserfahrungen mit der menschlichen Sprache den Ausbau des Spracherkennungsareals beim Hund fördern.
Welpen bis Ende des 3. Lebensmonats haben das unbestrittene Futtervorrecht, das ihnen von den Althunden zugestanden wird. Wir sollten das auch berücksichtigen und einem Welpen bis zu diesem Alter ebenfalls sein Vorrecht lassen.
Mit 6-7 Wochen werden die rauen Spiele der Welpen untereinander irgendwie geordneter. Es gibt schon gewisse Spielregeln. Sie zeigen auch immer deutlicher Angst in unbekannten Situationen. Allerdings überwiegt meist noch die Neugier und nach kurzem Zögern überwinden sie sich doch und trauen sich. Das Gehirn ist nun wie bei einem erwachsenen Hund entwickelt.
Bisher drängten sie sich noch eng zusammen, weil sie die Wärme und Nähe der Wurfgeschwister brauchten. Es gab noch keine ernsthafte Rivalität. In der 6./7. Lebenswoche herrschen jedoch spielerische Rangkämpfe und ein rauer gewordener Umgang miteinander vor.
Im Spiel üben Welpen das sog. Aufreiten. Peniserektionen als Konfliktreaktion können sich beim Welpen schon von der 6. bis 8. LW an zeigen. Sie sind bis zur 8. LW ausgeprägte Egoisten.
Ab der 5. LW entwickeln die Welpen Angst vor Unbekanntem. Etwa in der 7.LW halten sich Neugierde und Angst die Waage, danach überwiegt die Angst. Im Alter von 7 Wochen können Welpen deshalb auf fremde Personen und Objekte mit steigernder Furcht reagieren. Das Einsetzen des Gefahrenvermeidungsverhaltens ist beim Wolf bereits am 19. Tag und bei Hunden durchschnittlich erst am 49. Tag, es gibt jedoch rasseabhängige Unterschiede. Diese Angstphase erreicht ihren Höhepunkt mit 12 Wochen.
Als letztes großes Ereignis für die Welpen war ein Besuch in Erich’s Reich, der wohl zum letzten Mal stattfand, da die deutschen Verordnungen so etwas nicht zulassen und eine Anzeige zur Räumung seines mit viel Herzensblut aufgebauten kleinen Reiches führen soll.