Unser K-Wurf wurde 6 Wochen alt
Die Welpen sind nunmehr bereits 6 Wochen alt geworden und wiegen wie folgt: Kobold – 4990 Gramm; Khan – 5490 Gramm; Kenzo – 4040 Gramm; Kheno – 5130 Gramm; Keno – 3090 Gramm und Kaya – 4230 Gramm.
Erneut erhielten wir zahlreichen Menschenbesuch,
die auch noch fremde Hunde wie Heaven, Juma und Happy von der Schüpfer Hexe mitbrachten. Das ist wichtig, denn wir befinden uns mitten in der Prägung auf Menschen und andere Hunde, die nicht zum Rudel gehören.
Wir gehen in der großen Hitze in den kühleren Spielzwinger, wo die Welpen erneut neue Hindernisse, Untergründe und Gegenstände vorfinden und erforschen können.
Oft wird angenommen, dass ein Welpe auf eine spezielle motorische Fähigkeit wie z.B. über eine Leiter gehen, ein Leben lang zurückgreifen könne, was falsch ist. Er muss so etwas weiterhin regelmäßig üben. Eine Prägung erfolgt diesbezüglich nicht.
Nach dem Kennenlernen von mit Wasser gefüllten Blumenuntersetzern begeben wir uns nunmehr mit den Welpen in Begleitung ihrer Mutter Hope an die vorbei fließende Schüpfbach, wo sie mit eigenen Augen sehen können, wie gut es ihrer Mutter in dem kühlenden Nass gefällt.
Unsere Besucher spannen wir natürlich auch zum Geräusche machen ein und Nicole spielt uns „Alle meine Entchen vor“. Sollte sich also ein Welpe zum Entenjäger entwickeln, dann könnt ihr von uns die Anschrift von Nicole erhalten.
Unter den Welpen werden heftige Balgereien und Kampfspiele ausgefochten, um Überlegenheit auszuprobieren und Kräfte zu messen. Innerhalb eines Wurfes haben die Welpen eine soziale Rangordnung, die sich ständig ändert. Ein Welpe führt und der Rest folgt, aber der Führer ist immer ein anderer. Unsere Welpen beginnen nun, die Rangordnung festzulegen und einen „Oberhund“ ebenso wie einen „Unterhund“ zu bestimmen. Während des Spiels imitieren die Welpen erwachsene Hunde und üben dabei deren Verhaltensweisen ein. Sie spielen Jagen und Töten und halten die getötete Beute fest. Die selbstbewußteren Welpen fangen an, die anderen zu unterwerfen.
Ein Kräftemessen unter den Welpen beginnt oft als freundliches Spiel. Die Welpen rollen übereinander, blecken die Zähne oder starten Scheinangriffe. Plötzlich liegt einer unten und einer oben. Dann schlägt das Spiel in einen Wettkampf um. Der obere Welpe wird steif, die Rute wird erhoben. Er zieht die Nase kraus, fletscht die Zähne und züngelt.
Ist der untenliegende Welpe dem oberen gewachsen, macht er sich ebenfalls steif, stemmt sich dagegen, runzelt die Nase und fletscht die Zähne. Sie verharren beide knurrend und fletschend. Auf einmal scheinen sie eine Entscheidung zu treffen, die man kaum deuten kann. Der obere Welpe entspannt sich, der untere Welpe kann sich befreien.
Der größte, kräftigste und rauflustigste Rüde muss in einem Raufspiel nicht zwingend der „obere“ Welpe sein. Noch sind die Welpen nicht für echte Kämpfe ausgerüstet. Die Zähne sind zwar spitz, können aber keine ernsthaften Verletzungen verursachen. Dies ändert aber nichts daran, dass die Welpen ihre Kämpfe trotzdem sehr ernst nehmen und sich dabei oft anknurren.
Im lustvollen (Fang-)Spiel mit den Wurfgeschwistern werden bei den richtigen Lerngelegenheiten jene prinzipiellen Methoden entwickelt, die immer wieder dazu gewonnen Fähigkeiten bestmöglich einzusetzen. So entstehen Strategien fürs Leben.
Siegen und gewinnen über eine Beute ist für die Persönlichkeitsreifung und die damit verbundene Selbstbewusstseinsentwicklung enorm wichtig. Das Triebziel wird erreicht durch Zubeißen und Festhalten und bestehende Ängste, Unsicherheiten und Konflikte werden überwunden durch sinnvolles Bestätigen.
Man sollte die Welpen beim Fressen reihum streicheln und zwischen ihnen herumlaufen, um späteren Futterverteidigungen vorzubeugen. Die Anwesenheit von Menschen beim Füttern sollte etwas ganz Normales für sie werden. Reagiert ein Welpe beim Anfassen etwas angespannt, braucht er während der nächsten Mahlzeiten Einzelbetreuung. Statt den Napf gleich ganz zu füllen werden von Hand immer wieder kleinere Brocken nachgefüllt, während Welpe und Napf auf dem Schoß gehalten werden oder man daneben auf dem Boden sitzt und ihn sanft berührt.
Welpen brauchen zudem viel Platz, denn zu wenig davon kann sozialen Stress verursachen. Sie müssen nämlich auch zur Ruhe kommen können. Normalerweise bildet sich bei kleineren Würfen schnell ein gemeinsames Zeitfenster aus Schlafen, Fressen, Spielen, Schlafen heraus. Sind es jedoch viele Welpen, werden diese Phasen aufgeweicht, da irgendeiner immer gerade wach ist oder noch nicht schlafen möchte. So kann unbemerkt Schlafmangel entstehen, der sich negativ auf die Erregungsbereitschaft und die gesamte Stimmung auswirkt.
Es ist deshalb auch eine gute Idee, den Welpen mehrere Möglichkeiten als Schlafhöhle anzubieten, in denen sie sich verkriechen können.
Wir haben mit einem kleinen Tunnel angefangen, haben diesen dann durch 3 weitere Tunnel ergänzt und hier einfach mal drei Tunnel hintereinander ausgelegt. Aber auch die neue Länge des Tunnels macht keine Probleme. Es wird durch ihn hindurch gefegt.
Sie wollen sich auch mal mit einem Kauartikel allein beschäftigen. Haben sie keine Ausweichmöglichkeit, nehmen die Konflikte unter den Welpen zu. D.h. sie lernen, ihre Geschwister in bestimmten Situationen durch immer aggressivere Signale zu vertreiben, ein Teufelskreis, der den Stresslevel weiter ansteigen lässt und so die Auseinandersetzungen verschärft.
Die Welpen kommen jedoch viel besser durchs Leben und geraten viel seltener in Schwierigkeiten, wenn sie sehr kompetent im Entschärfen von Konflikten sind. Und das werden sie, indem sie lernen, auf feine kommunikative Signale zu achten und leise statt durch Anschreien zu kommunizieren.