Unsere Kleinspitzwelpen wurden 1 Woche alt

Unsere Kleinspitzwelpen wurden 1 Woche alt

Unsere 3 Zwerge wurden 1 Woche alt und wiegen jetzt (von links nach rechts) 180 Gramm (orangefarbene Hündin), 186 Gramm (gescheckte Hündin) und 284 Gramm (Rüde).

Der Schlaf der Kleinen ist oft kaum von der Wachphase zu unterscheiden, zum einen, weil sie die Augen noch nicht geöffnet haben, zum anderen, weil der Schlaf selbst auch noch sehr unruhig ist. Auch Messungen der Gehirnströme zeigen in dieser Zeit kaum einen Unterschied zwischen Wach- und Schlafphase.

Bei Messungen der Gehirnströme stellte man bei neugeborenen Welpen keine Unterschiede bei schlafenden oder wachen Welpen fest. Im Alter von 3 LW zeigten die Kurven der Hirnströme dagegen bereits große Unterschiede an. Erst etwa ab der 7. bis 8. LW unterschieden sich die EEG’s von Welpen und erwachsenen Hunden nicht mehr. Es ist interessant, dass der Höhepunkt für die Aufnahmebereitschaft von sozialen Eindrücken eines Welpen ebenfalls in der 7. LW liegt.

Wie alle jungen Säugetiere bewegen sich die Welpen während der meisten Schlafperioden immer wieder mal auch lebhaft. Sie wölben die Zunge, als wollen sie saugen, kneifen gelegentlich die ohnehin geschlossenen Augen noch mehr zusammen, zucken mit den Ohren, knurren und wimmern. Es sieht ganz so aus, als würde in ihren Köpfen etwas vorgehen.

Von Natur aus dient die elterliche Fürsorge dem Ziel des Selbständig werden des Nachwuchses und dessen künftiger Fähigkeit eigener Lebensbewältigung. Das gilt prinzipiell auch für unseren Hund. Alles Elternverhalten ist keinesfalls nur von Instinkten abhängig und ausschließlich durch genetische Programme festgelegt. Die elterliche Kompetenz hängt vielmehr immer auch von der Qualität der selbst durchlaufenen Kindheit und Jugend ab. Damit hängt der Verlauf der Entwicklung des jungen Hundes entscheidend davon ab, wie gut die Brutpflege der Hündin ist und wie Natur entsprechend die faktische Elternschaft des Menschen ausgeübt wird.

Denn generell lässt sich einfach sagen: Die Qualität der frühen mütterlichen Zuwendung in all ihren arteigenen Formen hat bei Menschen, Hunden und anderen Säugetieren einschneidende und dauerhafte Auswirkungen auf die spätere psychisch Belastbarkeit des Nachwuchses. In Verbindung mit noch anderen, weiter zu betrachtenden Vorgängen bildet sich dabei jenes tragende Gerüst aus, das wir im Falle des Menschen seine Persönlichkeit und bei Hunden ihr Wesen nennen. Schön, dass Vicky alles ganz toll macht, so dass wir positiv in die Zukunft der Welpen schauen können.

Man weiß auch von Rattenuntersuchungen/-studien, dass das Verhalten der Rattenmutter das Erbgut verändern kann und dass die mütterliche Fürsorge das Leben der Rattenkinder ein Leben lang beeinflusst. Menschenkinder, die nicht an der Brust gestillt wurden, sind z.B. anfälliger für Suchtverhalten.

Welpen einer unruhigen Mutterhündin, die bei einer ruhigen Leihmutter aufwachsen, zeigen tendenziell mehr das Verhalten der Leihmutter. Bei Mäusestammverpflanzungen zeigte sich, dass die Mäusekinder nicht das Verhalten ihrer genetischen Eltern zeigten, sondern das ihrer Leihmütter. Frühkindliche Betreuungsmängel bei weiblichen Jungtieren führten dazu, dass auch diese später als Erwachsene untaugliche Mütter wurden.

Die Ausscheidungen funktionieren noch nicht, sondern werden reflexartig von der Mutter gesteuert, indem sie den Kleinen über Bauch und Geschlechtsteile leckt. Das macht sie meist vor dem Füttern, was außerdem den Sinn und Zweck hat, die Kleinen aufzuwecken.

Das Lecken der Welpen seitens der Mutterhündin ist ja auch weit mehr als die Bauch- und Analmassage und die Stimulation des Urinierens. Zu diesen physiologischen Funktionen kommen emotionale, soziale und kognitive Effekte und Anregungen, die die Entwicklung des Welpen entscheidend beeinflussen und über die Bindung an die Mutter der sozialen Umwelt des Welpen Sicherheit gewähren.

Das regelmäßige Belecken des Nachwuchses aktiviert z.B. jene Gene des Gehirns, die einem Anstieg des Stresshormonspiegels entgegenwirken. Unser Streicheln der Welpen ist dabei wie das Lecken der Mutterhündin.

Bis auf die Geschmacks- bzw. Geruchswahrnehmung, den überaus wichtigen Gleichgewichtssinn und die Temperatur- und Tastwahrnehmung sind bei den Welpen noch keine Sinnesorgane entwickelt. Sie sind taub und blind und daher relativ unempfindlich gegen äußere Einflüsse.

Außerdem können sie kaum lernen. Das „kaum“ bezieht sich dabei auf im Alltag beobachtende Verhaltensweisen. In Versuchen wurde jedoch nachgewiesen, dass auch ganz junge Hundewelpen schon in der Lage sind, bestimmte Dinge zu lernen.

Eine negative geotaktische Reaktion ist bei unseren Welpen schon in den ersten Tagen nach der Geburt zu beobachten gewesen. Werden die noch blinden Welpen nämlich mit dem Kopf nach unten auf eine schiefe Ebene gelegt, so drehen sie sich mit dem Kopf nach oben. Läuft die Orientierung in der beschriebenen Weise wie bei unseren Welpen ab, ist davon auszugehen, dass elementare Funktionen des zentralen Nervensystems in Ordnung sind.

Zwei weitere Reflexe, die man in der Neugeborenenphase auch schön beobachten kann, sind der Beuge- und Streckreflex. Hat man einen Welpen in den ersten 3 Tagen am Nacken hoch gehoben, zog er alle Beinchen an, weil die Muskeln für das Beugen der Gelenke die Überhand hatten. Das änderte sich ab dem 4. Tag. Hob man ihn dann hoch, streckte er sich und seine Beinchen. Jetzt hatten die Streckmuskeln die Überhand gewonnen.

Wir hauchen ihnen auch immer wieder mal vorsichtig ins Gesicht. Sie sollen unseren Geruch wie den Geruch ihrer Mutter mit Fürsorge in Verbindung bringen.

Ihre Mutter Vicky ist für sie eine Quelle ruhiger und bestimmter Energie. Sie ist sanft und besorgt, aber durchaus konsequent und bestimmt, wann sie einen Welpen wegschiebt, weil sie ihn gerade nicht säubern möchte, wann sie ihn hochhebt und dorthin bringt, wo sie ihn haben will, oder ihn auf den Rücken rollt, um ihn zu säubern und seine Verdauung anzuregen.

Sie behandelt ihren Nachwuchs nicht so, als ob er zerbrechlich wäre und sie fühlt sich nicht schlecht, wenn sie den Kleinen in der Sprache der Berührungen und der Energie mitteilen muss: Nein, ihr saugt mir zu ungestüm, lasst mich in Ruhe. Die ersten Lebenserfahrungen der Welpen werden somit bereits von sehr klaren Regeln und Grenzen geprägt.

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