Die Kleinspitzwelpen sind jetzt 4 Wochen alt

Die Kleinspitzwelpen sind jetzt 4 Wochen alt

Sie wiegen 438g, 456g, 472g und 786g und werden immer munterer.

Eine Hündin bevorzugt niemals einen ihrer Welpen, sie behandelt alle gleich gut oder gleich schlecht. Und immer sind Hündinnen dominant über ihre Welpen. Sie setzt Grenzen und lässt ihre Erziehungsmaßnahmen niemals zum falschen Zeitpunkt erfolgen.

Eine reiz- und erlebnisarme Aufzucht von Hundewelpen gilt inzwischen als verwerflich, denn es entspricht einem Kaspar-Hauser-Leben. Ein Hund braucht jedoch auch die Veranlagung seine Welt erobern zu können. Dies äußert sich im Bestreben, Neugier- und Erkundungsverhalten auch zu entfalten. Und auch wenn ein Hund in seiner Welpen- und Junghundezeit so viel lernt, wie sonst nie mehr in seinem Leben, so kann er doch bis ins hohe Alter täglich immer wieder Neues lernen. Lernen ist ein lebenslanger Prozess aktueller Anpassung.

Der Züchter muss für mehr und mehr reizvolle neue Erfahrungsquellen sorgen, die alle Sinne ansprechen und den Kontakt zu den Welpen besonders intensiv gestalten. Denn was jetzt versäumt wird, lässt sich nie wieder in gleichem Maße nachholen, was jetzt gelernt und verankert wird, beeinflusst die Wesensentwicklung nachhaltig. Aber auch negative Erfahrungen verankern sich tief.

Die Zufütterung von fester Nahrung setzt ein. Wir haben mit Ziegenmilch und Hüttenkäse angefangen und sind nun zu Rinderblut und Rinderhackfleisch übergegangen.

Mit dem selbständigen Fressen lässt die Reinigungsaufgabe der Mutter nach, so dass wir als Züchter die Aufgabe der Lagerreinhaltung übernehmen müssen. Sauberkeit ist sehr wichtig, aber sie darf nicht übertrieben werden und in sterilen Zwingern ausarten. Bisweilen sieht man pingelig aufgeräumte Welpenausläufe, in denen sich weder Spielzeug noch interessante Erkundigungsmöglichkeiten befinden. Die Krönung sind Sichtschutzwände, vermutlich deshalb, damit die Welpen nichts Neues sehen sollen.

Wolfswelpen verlassen mit 3 Wochen erstmals die Wurfhöhle. Die Kleinspitzwelpen hängen da etwas hinterher. Aber auch sie kommen zu Beginn der 4. LW immer häufiger aus der Wurfbox ans Tageslicht und erstmals gehen wir mit ihnen in den Garten und genießen das tolle Wetter. Denn ungefähr ab dem 23. Tag haben die Welpen bereits den natürlichen Drang ihren Aktionsradius auszuweiten.

Dafür sorgt auch Vicky, indem sie sich einfach draußen hinlegt. Bekommen die Welpen Hunger, müssen sie wohl oder übel die Geborgenheit des Lagers verlassen und zu der Hündin herauskommen, wo sie ihre Belohnung erhalten in Form von Muttermilch.

Sie müssen lernen, wie unterschiedliche Dinge schmecken und aussehen, sich unterschiedliche Dinge anfühlen, sowohl wenn man sie zerkaut, als auch wenn man sie mit den Pfoten berührt. Sie müssen verschiedene Gerüche kennen lernen, wobei hier schon das Gedächtnis trainiert wird, verschiedene Geräusche, wobei sie mit Quietschspielzeugen selbst Töne produzieren können, natürlich auch mit ihren eigenen Stimmbändern oder aufgehängten Glöckchen, was gern erprobt wird. Durch Klettern und Balancieren lernen sie immer besser mit ihrem Körper umzugehen.

Vicky ist bereit die anderen Hunde aus dem Rudel zuzulassen, wobei sie das Ganze sehr aufmerksam und wachsam beobachtet.

Die Welpen verfügen bereits über eine ausgeprägte Drohmimik. Da wird geknurrt und gekämpft, einer versucht den anderen zu überlisten, je nach Kraft und Temperament.

Dem Fürsorgegaranten muss es möglich sein, seinen Hund ohne jeden Zwang spielerisch und ohne Zeichen von Gegenwehr oder Angst in eine völlig entspannte Rückenlage zu drehen, so wie es Carmen macht. Verweilt ein Hund in dieser Position einige Augenblicke, kommt damit zum Ausdruck, dass er gegenüber seinem Fürsorgegaranten so viel Vertrauen hat, eine Körperhaltung einzunehmen, die von Natur aus Angst auslöst und ihn weitgehend wehrlos macht. Sie drückt Vertrauen, Friedfertigkeit, Demut und Unterwerfung aus und sollte vom Welpenalter an eingespielt werden, zunächst in gewohnter Umgebung, später auch in fremder. Das regelmäßige Durchführen des Vertrauensbeweises gibt ergänzenden Aufschluss darüber, auf welchem Weg sich der Bindungsaufbau befindet.

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