Die Kleinspitzwelpen wurden 25 Tage alt

Die Kleinspitzwelpen wurden 25 Tage alt

Unsere 4 Jungs wurden 25 Tage alt und gedeihen prächtig. Mit jedem Tag werden sie aktiver, auch wenn unsere Schäferhundwelpen in diesem Alter schon weiter sind. Mit 5 Wochen wendet sich jedoch das Blatt, dann überholen die Kleinspitzwelpen von der Entwicklung her die Schäferhundwelpen.

Solltet Ihr es jemals ausprobiert haben, wisst Ihr, dass das Auflecken einer Flüssigkeit schwieriger ist, als es aussieht. Es ist daher nicht verwunderlich, dass Welpen erst im Alter von drei Wochen den Trick heraushaben. Sie müssen es nämlich durch Nachahmen selbst lernen, die Fähigkeit zum Auflecken ist ihnen nicht angeboren. Vicky zeigt es ihnen.

Hunde haben eine lange, breite, dünne und sehr bewegliche Zunge. Beim Auflecken einer Flüssigkeit wird mit der Zunge eine Art Schöpfkelle geformt, die durch Hin- und Her bewegen die Flüssigkeit aufnimmt und in den Rachen befördert. Am Anfang ist das eine schmutzige Angelegenheit. Deshalb stellt man die Schüssel am besten auf einen leicht zu reinigenden Untergrund, wo man auch gut nachfüllen kann.

Töne, die z.B. Wolfswelpen im Alter von 3-4 Wochen von einem Menschen erlernen, bleiben für immer im Gedächtnis. Daran orientiert, kann man z.B. beim Welpen, so wie wir es machen, eine Konditionierung auf die Hundepfeife erfolgreich vornehmen. Wir setzen also beim Füttern aus der Hand auch noch die Hundepfeife ein, um die Welpen auf sie zu konditionieren.

Patricia B. McConnell stellte bei ihrer Doktorarbeit in Bezug auf die Frage, ob verschiedene Laute verschieden Auswirkungen auf Welpen haben, fest, dass sich die Aktivität der Welpen nach 4 kurzen Pfiffen erhöhte, jedoch nicht nach einem einzigen langen, anhaltenden Pfiff. Ihrem Junghund konnte man das Herkommen deshalb mit 4 kurzen Pfiffen viel effektiver beibringen. Bei Welpen ist auch ein viermaliges „Komm, komm, komm, komm“ motivierender und wenn man dann noch in die Hände oder auf die Oberschenkel klatscht und scheinbar von ihnen wegrennt oder in die Hocke geht, kommen sie bei einer bestehenden Bindung auf jeden Fall. Aber das dauert bei unseren Welpen noch etwas.

Wenn der Welpe Flüssigkeit richtig auflecken kann, ist er im allgemeinen auch soweit, feste Nahrung zu sich zu nehmen, z. B. feines Hackfleisch oder Hüttenkäse. In der Natur ist es leicht vorverdaute und körperwarme, anfänglich fast breiartige Nahrung, die die Hündin für sie vorwürgt. Sie bohren dafür ihre Nasen in die Mundwinkel der Hündin. Füttern wir jedoch selber zu, unterlässt die Hündin gewöhnlich diese Brutpflegehandlung.

Wir lassen Vicky wieder beim Hüttenkäse mitfressen und vormachen.

Der Hund besitzt ein wärmendes Fell. Die Haare speichern Luft und bilden über der Haut eine Isolierschicht. Im Bedarfsfall kann die Dicke dieser Haarschicht verstärkt werden. Jedes Haar wächst aus einem Follikel, dessen Muskel das Haar auch aufrichtet, wenn die Isolationsschicht mehr Luft speichern soll. Im Winter wächst dem Hund ein dickeres Fell, das dann im Sommer teilweise wieder abgestoßen wird. Bei großer Kälte rollt sich der Hund einfach zusammen und verringert damit die der Kälte ausgesetzte Körperoberfläche. Die Welpen kuscheln sich noch immer zusammen und wärmen sich gegenseitig.

Die Kuschelgeschwister werden jetzt aber mehr und mehr Trainingspartner und Spielgefährten. Nun kann man auch die ersten Kommunikationsversuche beobachten. Die Welpen geben eine ganze Reihe unterschiedlicher Töne von sich. So fangen sie an zu bellen und zu knurren. Das Mäulchen wird nicht nur zum Nuckeln benutzt, sondern auch, um die Wurfgeschwister zu erforschen.

Jetzt beginnt auch die Zeit, die Welpen mit unterschiedlichen Gegenständen in der Wurfkiste zu konfrontieren. Ein Ball, ein Plüschtier regen die Wahrnehmung an. Ein paar aufgehängte Plastikfiguren, Rasseln u.ä. sorgen für optische Signale und Geräusche. Auch der Staubsauger und der Fernseher können von ihnen wahrgenommen werden. Sie können verschiedene Gerüche unterscheiden.

Sie sollen weiterhin ihre Streicheleinheiten über den gesamten Körper bekommen. Hierfür bieten sich zarte Massagen an. All das trägt einerseits dazu bei, dass sich das Nervensystem gut entwickelt, und andererseits beginnen sie zu lernen, dass Berührungen normal sind und zum Leben dazu gehören.

Es findet weniger Prägung in der dunklen Jahreszeit statt. Auch der Aufbau der Immunlage / Krankheitsabwehr ist in der hellen Jahreszeit entschieden besser. Jedoch stimmt wiederum der Immunschutz nur, wenn das Fürsorgeverhalten gestimmt hat. Die Jahreszeit (Zeitdauer und Intensität der Sonneneinstrahlung) löst im heranwachsenden Organismus epigenetische Effekte aus. Über die Genregulation wird der Aktivitätsgrad der Welpen gesteuert, aber auch die Bildung körpereigener Vitamine und Abwehrstoffe.

Mama Vicky legt sich nicht nur hin zum Säugen, sondern setzt sich auch mal hin oder steht sogar, so dass die körperliche Entwicklung weiter von ihr trainiert wird.

Die 3. Lebenswoche (22-28 Tag) ist eine äußerst sensible Phase im Leben der Welpen. Deshalb ist hier eine längere Trennung von der Mutter zu vermeiden. Denn sie beginnen sich zu fürchten, wenn nichts Vertrautes in ihrer Umgebung ist. Der Welpe darf nicht überfordert werden, man darf ihm nicht unbedingt etwas beibringen wollen, aber man muss ihn trotzdem bis zur 4. Lebenswoche hin und wieder mildem Stress aussetzen, um das Nervenkostüm zu stärken.

Mit der Entwicklung der Gesichtssinne werden die Welpen lebhafter und reger. Sie sind nun auch längere Zeit wach. Wenn sie nicht gerade saugen, erproben sie ihre körperlichen Fähigkeiten. Bald legen sie ihre kindliche Hilflosigkeit ab und können dann länger allein gelassen werden. Sie haben die erste und empfindlichste Phase ihres Lebens überwunden.

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