Unser O-Wurf wurde 6 Wochen alt
Unsere O’ler wurden 6 Wochen alt und haben auch schon Namen bekommen. Die gelbe Hündin heißt Onja und wiegt 4860 Gramm; der blaue Rüde wird ein Optimus Prime und wiegt bereits 5550 Gramm; die orangefarbene Hündin hat den Namen Oria bekommen und wiegt 5210 Gramm; der rote Rüde ist noch zu haben und wiegt 5620 Gramm; der braune/graue Rüde wird als Ozzy durchs Hundeleben gehen und wiegt 4590 Gramm und die rosafarbene Hündin darf mit dem Namen Ozora, Rufname Zora, leben. Sie wiegt 4310 Gramm.
Die besten Voraussetzungen für die optimale Welpenentwicklung bietet ein sinnreicher Abenteuerspielplatz, dessen Herausforderungen mit dem schnellen Entwicklungsverlauf der Welpen mitwachsen müssen. Er muss immer wieder abwechslungsreiche und lustvolle Lernmöglichkeiten bieten und die Welpen werden nicht gezwungen, ihn zu benutzen. Interessant ist, dass Danya ihre Welpen bei einem neuen Parcours oder einer neuen Umgebung immer wieder regelrecht einweist und alles vormacht.
Von großer Bedeutung ist dabei der eigenaktive Aufbau der Körperbeherrschung. Denn diese vermittelt das nötige positive Grundgefühl für den psychischen Selbstaufbau. Zugleich ist das Entwickeln der (Psycho) Motorik der Grundstein für die allgemeine Entwicklung des Gehirns. Zentral ist bei alle- dem ein zunehmendes Beanspruchen des Gleichgewichtssinns. Als Königssinn weckt er gewissermaßen alle anderen Sinne, wie Tast-, Hör-, Seh-, und Geruchssinn, und vernetzt diese.
Ein Wackelbrett oder Wackelkreisel ist die beste Frühförderung für Welpen, denn bereits im Alter von etwa 4-5 LW gelingt es dem Welpen aus völlig eigenem Tun, die von ihm selbst verursachten Wackelbewegungen einigermaßen auszugleichen. Der Erfolg des eigenen Handelns und die Lust am eigenen Können fördern weiter seine Neugier und Aktivität. Wir haben mit den flachen Balanceboards angefangen und sind jetzt beim großen Wackelkreisel angekommen.
Die große Schaukelfläche und den Hängetunnel haben wir zuerst so arretiert, dass sie sich kaum bewegen konnten. Jetzt haben wir sie höher gehängt, so dass sie jede Schaukelbewegung mitmachen.
Es findet eine Selbstbelohnung statt, die ihn ermutigt, nach und nach noch höhere Herausforderungen anzunehmen. Zum Ausgleich der selbst erzeugten Wackelbewegungen wird der Gleichgewichtssinn herausgefordert. Damit werden gleichzeitig nahezu alle anderen Sinne des Organismus geweckt und ihre zahlreichen Einzelleistungen mehr und mehr zu einer Gesamtleistung zusammengeführt. Lernen findet hier auf ganz verschiedenen Ebenen und in höchst intensiver Weise statt und Lernen ist umso wirkungsvoller, je mehr Sinne beteiligt sind.
Denn ein so gestalteter Auslauf befriedigt gleichzeitig die Neugier, schafft Spielanreize und trainiert den Abbau der natürlichen Scheu/Ängstlichkeit des Hundes vor etwas Neuem/Unbekanntem. Welpen, welchen eine abwechslungsreiche und vielgestaltige Aufzuchtsumwelt mit den Qualitäten eines Abenteuerspielplatzes geboten wurde, waren cleverer, aufgestellter, neugieriger, selbstsicherer und vor allem lernfähiger/-freudiger, als jene, die gut gepflegt mit bestem Stammbaum in einer reizarmen Umwelt aufwuchsen. Sie wussten und konnten mehr und wurden noch lernbegieriger nach dem Motto: Wer viel weiß, will noch mehr wissen. Eine wichtige Devise des Züchters sollte sein: Vielfältige sowie Erfolg versprechende Lernmöglichkeiten bieten und Welpen selber machen lassen.
Oft wird angenommen, dass ein Welpe auf eine spezielle motorische Fähigkeit wie z.B. über eine Leiter gehen, ein Leben lang zurückgreifen könne, was falsch ist. Er muss so etwas weiterhin regelmäßig üben. Eine Prägung erfolgt diesbezüglich nicht. Er wird sich jedoch leichter tun.
Viele Hunde reagieren mit Vorsicht oder sogar Meideverhalten auf Querstrukturen wie Gitterröste, Leitern o.ä.. Haben Hunde im Welpenalter so wie bei uns jedoch die Gelegenheit gehabt, solche Querstrukturen als etwas Selbstverständliches einzuordnen, haben sie damit keine Probleme. Die Vorderpfoten sind nicht das Problem. Sie müssen lernen ihre Hinterbeine richtig zu setzen.
Hunde müssen in der Lage sein, Treppen hinauf- und hinabzugehen. Lernen können sie das nicht, wenn sie im Welpenalter immer getragen werden. Die psychomotorische Fähigkeit des Treppengehens kommt nur durch eigenaktive Bewegung, also nur durch eigenes Tun zustande. Es ist wichtig, dass die Welpen die Herausforderung des Treppengehens aus eigenem Antrieb annehmen und nicht dazu animiert werden. Denn von Natur aus nehmen Welpen meistens nur solche Herausforderungen an, die sie zu bewältigen in der Lage sind. Wir beginnen mit unserer kleinen Treppe, die nur 2 Stufen hat und steigern uns danach.
Der Befürchtung, dass es zu Gelenk- und Skeletterkrankungen beim Treppengehen oder Spielen kommen würde, steht die klare biologische Tatsache gegenüber, dass nur ein geforderter Organismus wirkungsvolle Muskulatur, Bänder und Sehnen entwickeln kann, die den gesamten Aufbau des Organismus und seines Skeletts entscheidend unterstützen. Natürlich kann ich meinen Welpen nicht in den 5. Stock eines Hochhauses mehrfach am Tage laufen lassen, aber hin und wieder eine Treppe ist wichtig.
Hat er es als Welpe nicht kennenlernen dürfen, so wird er damit große Probleme haben, nicht wegen fehlender Körperleistungsfähigkeit sondern wegen der aufkeimenden Angst, deren Überwindung nicht gelernt wurde. Sie gründet sich nicht nur auf die Banalität vorenthaltener Erfahrungen. Entscheidender ist, dass es im Gehirn nicht zu den notwendigen sensomotorischen und gefühlsmäßigen Verknüpfungen kommen konnte, die künftig als Teile einer Strategie zur psychomotorischen Lebensbewältigung gebraucht werden.
In einem Versuch wurden Hunde die ersten Lebensmonate in einer Umgebung gehalten, die sehr wenig Anreize für die Sinnesentwicklung bot. Im Vergleich zu Hunden, die in normaler richtiger Umgebung aufwuchsen, verhielten sie sich regelrecht hyperaktiv. Sie lernten auch viel schlechter. Wenn sie sehr aufgeregt waren, hatten sie eine deutliche Tendenz zu stereotypem Verhalten – das sind sich zwanghaft wiederholende Verhaltensweisen, wie z.B. das im Kreis drehen, lecken, den eigenen Schwanz fangen usw. Bestimmte Teile des Gehirns konnten sich nicht entwickeln. Dadurch kam es zur Hyperaktivität.
Wir sind mit den Welpen nunmehr erstmals auch in unseren Spielzwinger gegangen, wo sie mit neuen und ganz vielfältigen Aufgaben und Hindernissen konfrontiert werden. Wieder übernimmt Danya fürsorglich die Eingewöhnung.
Eine gute Übung ist unsere Ballkiste mit ihrem rollenden Untergrund, in die sich die Welpen gerne stürzen.
Immer wieder führen wir jetzt kleine „Betriebsausflüge“ mit Danya und ihren Welpen in fremdes Gelände durch. Carmen hat Euch ja einige Videos darüber geschickt. Zuerst durften sie jedoch unseren ganzen Garten kennenlernen und sich erst einmal dort frei bewegen.
Denn in der Gemeinschaft werden Belastungssituationen sehr viel leichter ertragen. Auch wird der angeborene Folgetrieb dadurch stark gefördert. Umweltgewöhnung in Begleitung der Mutterhündin und der Welpenbetreuer ist sehr wichtig für die Entwicklung des Welpen. Frühe Erfahrungen in Probleme lösen und dabei Erfolg haben, helfen dem Hund später, schneller, selbständig und stressfreier Hindernisse zu überwinden oder Probleme zu bewältigen.
Unter den Welpen werden heftige Balgereien und Kampfspiele ausgefochten, um Überlegenheit auszuprobieren und Kräfte zu messen. Innerhalb eines Wurfes haben die Welpen eine soziale Rangordnung, die sich ständig ändert. Während des Spiels imitieren die Welpen erwachsene Hunde und üben dabei deren Verhaltensweisen ein. Sie spielen Jagen und Töten und halten die getötete Beute fest. Die selbstbewußteren Welpen fangen an, die anderen zu unterwerfen. Sogar ein Kopfauflegen konnten wir beobachten.
Ein Kräftemessen unter den Welpen beginnt oft als freundliches Spiel. Die Welpen rollen übereinander, blecken die Zähne oder starten Scheinangriffe. Plötzlich liegt einer unten und einer oben. Dann schlägt das Spiel in einen Wettkampf um. Der obere Welpe wird steif, die Rute wird erhoben. Er zieht die Nase kraus, fletscht die Zähne und züngelt. Ist der untenliegende Welpe dem oberen gewachsen, macht er sich ebenfalls steif, stemmt sich dagegen, runzelt die Nase und fletscht die Zähne. Sie verharren beide knurrend und fletschend. Auf einmal scheinen sie eine Entscheidung zu treffen, die man kaum deuten kann. Der obere Welpe entspannt sich, der untere Welpe kann sich befreien.
Der größte, kräftigste und rauflustigste Rüde muss in einem Raufspiel nicht zwingend der „obere“ Welpe sein. Noch sind die Welpen nicht für echte Kämpfe ausgerüstet. Die Zähne sind zwar spitz, können aber keine ernsthaften Verletzungen verursachen. Dies ändert aber nichts daran, dass die Welpen ihre Kämpfe trotzdem sehr ernst nehmen und sich dabei oft anknurren.
Im lustvollen (Fang-)Spiel mit den Wurfgeschwistern werden bei den richtigen Lerngelegenheiten jene prinzipiellen Methoden entwickelt, die immer wieder dazu gewonnen Fähigkeiten bestmöglich einzusetzen. So entstehen Strategien fürs Leben. Siegen und gewinnen über eine Beute ist für die Persönlichkeitsreifung und die damit verbundene Selbstbewusstseinsentwicklung enorm wichtig. Das Triebziel wird erreicht durch Zubeißen und Festhalten und bestehende Ängste, Unsicherheiten und Konflikte werden überwunden durch sinnvolles Bestätigen.
Gegenstände, um die es sich lohnt zu kämpfen und zu jagen und die mit den Zähnen bearbeitet und weggetragen werden können, müssen unbedingt vorhanden sein. Und da Altbekanntes schnell ergründet und auch langweilig wird, muss dafür gesorgt werden, dass immer wieder neue Reize und neue Anblicke geboten werden.
Den Blick auch nach oben lenken, denn es liegt eher in seiner Natur, Nase und Blick auf den Boden zu richten. Ist die Wahrnehmung nach oben mal erwacht, wird sie durch weitere gezielte Anreize verstärkt. Damit wird das Sichtfeld des Welpen nachhaltig erweitert. Die Fütterung der Welpen ab einem bestimmten Alter deshalb so anlegen, dass sich ihre Aufmerksamkeit immer wieder auch mal nach oben orientieren muss.
Was für Menschenkinder gilt, gilt auch für Hundekinder: Man muss ihnen die Möglichkeit bieten, Erfahrungen zu sammeln, ihnen den nötigen Freiraum geben. Sie dürfen nicht überbehütet werden, damit sie ein gesundes Selbstbewusstsein entwickeln können, das so wichtig für ihre Entwicklung ist. Durch die kleinen Übungen an den unterschiedlichsten Geräten lernt der Welpe, Herausforderungen zu bewältigen, er wird sicherer und traut sich dann selbstbewusst an neue Herausforderungen heran. Wir gewöhnen die kleinen Racker u.a. an unterschiedliches Kinderspielzeug wie diesen Spielzeugtraktor.
Die Spielfreude des jungen Hundes treibt ihn dazu, sich im Spiel mit seiner Umwelt auseinander zu setzen, seine eigenen körperlichen und geistigen Fähigkeiten zu trainieren und zu lernen, wie man am besten durchs Leben kommt. Der Welpe erlebt seine Umwelt noch voller Vertrauen. Darum ist es wichtig, ihn so früh wie möglich an all die schrecklichen Dinge zu gewöhnen, auf die er eines Tages in der großen weiten Welt sowieso stoßen wird. Ohne ihn zu erschrecken gewöhnt man ihn an alle möglichen Geräusche, vom fallenden Kochtopfdeckel bis zum Staubsauger, von der Autohupe bis zur Sirene, ebenso an optische Einflüsse und vielfältige Hindernisse. Auch beginnen wir mit der Reizangel zu spielen, um etwas Triebverhalten zu fördern.
Angst- und Fluchtverhalten sind für einen Hund/Wolf lebenswichtig. Damit sich Verhalten und Wesen eines Hundes richtig entwickeln können, muss er von Anfang an diese angeborene Angst vor dem Unbekannten immer wieder überwinden lernen. Die immer wieder neue Bewältigung der angeborenen Angst vor dem Unbekannten bedeutet für die Verhaltensentwicklung des Welpen, Situationen immer besser einschätzen zu können und zunehmend Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu gewinnen. Diese gesammelten Erfahrungen führen dann nach und nach zu einer Reduzierung der Angst vor dem Unbekannten. Wir lassen sie deshalb z.B. unseren sogenannten „Naturzwingerbereich“ erkunden, ein kleiner Dschungel mit Baumwurzeln, Ästen und Sträuchern. Wieder führt Danya ihre Kinderschar ins neue Domizil ein.
Was ein Hund nicht kennt, hat das Potential, auf ihn bedrohlich und Angst einflößend zu wirken. Die Natur hat unseren Hunden die Vorsicht eingebaut, so wie beim Wolf. Der Neugiermechanismus treibt die Welpen aber dazu, nicht einfach vor etwas Neuem davon zu rennen, sondern das Neue zunächst einmal auf dessen mögliche Gefährlichkeit hin zu überprüfen. Wenn man ihnen die Chance gibt. Deklarieren wir deshalb einen ängstlichen Hund zum Helden, wenn er z. B. ein Hindernis überwindet, bewundern wir ihn spürbar, weil er mit allen vier Pfoten im Bach steht, zollen wir ihm uneingeschränkten Respekt, wenn er forsch auf einen bedrohlichen Gegenstand zugeht.
Je mehr Situationen der Welpe kennen lernt, aber auch, je öfter er seine Angst zu überwinden lernt und das Hochgefühl verspürt, das ihn nach einer solchen bestandenen Mutprobe befällt, desto mehr wird sein Selbstbewusstsein gestärkt. Der Welpe wird selbstsicher, weil er lernt, mit Dingen richtig umzugehen. Deshalb ist es wichtig, dass wir unsere Hunde von Welpenbeinen an richtig auf den Weg bringen. Dazu gehört z.B. auch die Einsicht, nicht den zweiten Schritt vor dem ersten zu verlangen oder gar falsch verstandene Frühförderung erzwingen zu wollen. Ohne äußeren Zwang muss es dem Welpen möglich sein, Herausforderungen eigenaktiv anzunehmen oder diesen, wenn nötig, noch mit Zurückhaltung zu begegnen.
Ein in sich gefestigter Hund wird in seinem Leben auch Belastungen, die man nicht steuern kann, wie z.B. eine längere Abwesenheit seines Herrchens im Krankenhaus, seelisch besser wegstecken, als ein Hund, dessen Lebensgrundgefühl von zumindest latenter Angst geprägt ist.
Das Eingreifen in natürliche aggressive Auseinandersetzungen unterbindet das notwendige soziale Lernen und ist daher kontraproduktiv. Nur in seltenen Ausnahmefällen kann ein Eingreifen notwendig werden, wenn z.B. der unterlegene Welpe wirklich nicht mehr in der Lage ist, die Situation aus eigenem Vermögen zu bewältigen. Sichtbar wird dies, wenn der betreffende Welpe gehäuft und intensiv Konfliktreaktionen zeigt. Überhöhte Aggressivität kann durch unbegrenztes gewähren lassen genauso entstehen wie durch häufiges oder ständiges Unterdrücken des natürlichen Durchsetzungsbestrebens. Artgemäße Disziplinierungsmaßnahmen sind der „Über-den-Fang-Griff“, das „Auf-den-Rücken-Drehen“ oder der Nackengriff.
Im Rollenspiel wird auch immer wieder verlieren können gelernt. Denn Verlieren können erfordert nicht nur im Falle des Hundes eine gewisse Stärke. Es verhindert das Wachsen unnötiger Ängste und damit das Entwickeln unangemessener Aggressionsbereitschaft. Wurden die Welpen im Verlauf ihrer Entwicklung immer aktiver und aufmüpfiger mussten sie die Erfahrung machen, dass Danya sie blitzschnell gepackt und auf den Rücken gedreht hatte. Sie lernen dabei auch, dass sie eine zugespitzte Situation durch die Rückenlage und Beschwichtigungssignale beenden können.
Gemeinsames Spielen, Erkunden und Erleben sind Wegbereiter für den Aufbau einer sicheren Bindung zwischen Hund und Mensch. Dabei lässt vor allem gemeinsame Aufmerksamkeit soziale Resonanz, also gefühlsmäßig verbindenden Gleichklang entstehen. Leider haben sich aber auch Vorstellungen und Methoden im Umgang mit den Welpen entwickelt, die am eigentlichen Sinn einer wohlüberlegten und zielgerichteten Verhaltensentwicklung vorbeigehen. Oft artet dies in Welpendressur oder gar in einen Frühförderungswahn aus. Dabei bleibt das auf der Strecke, woraus es wirklich ankommt: Die Entwicklung eines sicheren Wesens. Hierfür sind auch die anderen Hunde unseres Rudels von großer Bedeutung. Hier gibt sich gerade Jaaki mit den Welpen ab.
Überbehütung ist meistens daran erkennbar, dass der Fürsorgegarant/Hundebesitzer dem heranwachsenden Hund häufig Aufgaben und Herausforderungen abnimmt, die er selber tun könnte, oder sich in Bewältigungsvorgänge unnötig einmischt. Für die psychische Entwicklung eines jungen Organismus ist es von grundlegender Bedeutung, neue Situationen und Herausforderungen aus eigenem Antrieb zu bewältigen, um daran lernen und wachsen zu können. Nur so kann ein Lebewesen Selbstsicherheit und schließlich Selbständigkeit entwickeln. Wichtig sind hierfür z.B. auch Besuche von fremden Hunden bei unseren Welpen, die sie ohne ihre Mutter Danya bestehen müssen. So besuchte uns Kalix mit seiner ganzen Familie rund um Pierre und Sophie und er machte es super.
Wir müssen ihnen deshalb das Leben zutrauen, ihnen entsprechende Lernsituationen ermöglichen und dabei kalkulierbare Risiken eingehen. Falsch verstandene Fürsorge im Sinne einer unangemessenen Besorgtheit kann dagegen zu einer erlernten Hilflosigkeit führen. Kann ein heranwachsendes Lebewesen nicht selbständig herausfinden und lernen, wovor es Angst haben muss und wovor nicht, gerät es in ein Abhängigkeitsverhältnis, das beide Seiten gleichermaßen belastet und den Hund lebensuntüchtig macht. Oftmals ist eine frühe Überbehütung im Welpenalter die unverstandene Ursache späterer Überforderung.
Bindung baut man nicht nur über engen Körperkontakt, Schmusen, Streicheln und gemeinsames Spielen auf. Bindung baut man eben auch darüber auf, dass man mit dem Welpen z.B. ihm unheimlich erscheinende Situationen übersteht und ihm Dinge beibringt. Carmen kuschelt immer wieder mit den Welpen und fördert die Bindung auch durch gemeinsames Ruhen.