Unser H-Wurf „von den Schüpfer Zwergen“ entwickelt sich immer weiter
Hoomer und Hinja wurden 5 Wochen alt und werden jetzt immer aktiver. Sie befinden sich nunmehr in einer Kleinspitzphase, die von einer rasanten Entwicklung zu mehr Unabhängigkeit und Beweglichkeit gekennzeichnet ist. Hinkten sie bisher der Entwicklung von unseren Schäferhundwelpen im gleichen Alter hinterher, explodieren sie jetzt geradezu und überholen diese sogar demnächst. Bei unserem ersten Kleinspitzwurf dachte Hilmar deshalb sogar, dass die Welpen behindert wären, weil er bis dahin eigentlich nur Schäferhundwelpenentwicklungen kannte.
Hoomer wiegt jetzt 1070 Gramm und Hinja 928 Gramm. Wir füttern wie immer unterschiedliche Sachen, um die Magen-/Darmflora richtig aufzubauen und haben die Welpen auch entwurmt.
Immer wieder erleben wir zum Thema frühe Menschenkontakte, dass so mancher damit nicht einverstanden ist. Soll er. Es gibt hier schon lange unterschiedliche Meinungen, genauso wie in der Hygiene. Es gibt Züchter, da muss man die Schuhe ausziehen und sich die Hände desinfizieren und Eltern, da dürfen die Kinder nicht mit Schmutz in Berührung kommen. Wir halten beides für falsch. Die Vorteile unserer Aufzucht überwiegen, ein Restrisiko gibt es immer. Und soll ein Welpe gesund aufwachsen, muss er auch den kleineren Infektionen ausgesetzt sein, denen Hunde anheimfallen, um schon früh Abwehrstoffe zu entwickeln.
Dr. Ian Dunbar, bekannter Tierarzt, Tierverhaltensforscher und Hundetrainer, der seinen Veterinärabschluss und einen Special Honours-Abschluss in Physiologie und Biochemie am Royal Veterinary College machte, empfiehlt, dass Welpen bis zum Alter von 12 LW mindestens 100 verschiedene Menschen kennengelernt haben sollten.
Viele Züchter schirmen die Welpen innerhalb der ersten 3-4 LW ab und wollen auch überhaupt keinen Besuch an der Wurfkiste haben. Wenn die Hündin damit kein Problem hat, empfehlen wir das Gegenteil. Die Welpen sollten nämlich von Anfang an von verschiedenen Menschen beschmust werden, damit sie unterschiedliche Gerüche wahrnehmen und kennenlernen. Es geht um regelmäßigen ruhigen Kontakt mit wechselnden Menschen, so dass sie von Anfang an Wohlbefinden und positive Gefühle mit dem Menschen verknüpfen. Der Anblick und die Stimme dieser Menschen kommen hinzu, wenn sie sehen und hören können. Je mehr Menschen mit den Welpen schmusen und kuscheln, desto öfter haben sie Menschen- statt Hunde-/Geschwistergeruch in der Nase. Der erste, wichtige Schritt für die Bindungsanbahnung zum bzw. generelle Bindungsbereitschaft an den Menschen. Danke an unsere Besucherinnen Larissa, Dagmar und Sinja.
In dieser Prägungsphase nimmt der Welpe also bewusst sein Umfeld wahr und lernt seine Sozialpartner kennen. Er erkennt seine Bezugspersonen. Behält man den Welpen so lange auf dem Arm, bis er eingeschlafen ist, ist das für ihn eine sehr nützliche Erfahrung.
Welpen müssen auch Menschen kennenlernen, die sich unterschiedlich verhalten. Sie sollen z.B. unbedingt Kinder treffen, deren Bewegungsabläufe und Lautäußerungen von denen eines Erwachsenen abweichen. Hier lernen sie unsere Enkel David und Niklas und deren Lieblingstiere/-puppen kennen, Panda und Laura.
Auch Neyla besucht uns wieder und prägt die Welpen mit ihrer einfühsamen Art sehr positiv auf Kinder.
Zwischen der 3. und 7. Lebenswoche findet die entscheidende Gewöhnung an den Menschen und an andere Hunde statt, ansonsten führt es in aller Regel zu einer Menschen- und/oder Hundescheuheit. Kontakte zu fremden Menschen und Kindern (auch anderes Geschlecht, andere Hautfarbe, junge und alte Menschen, verändertes Gangbild, Behinderte) und zu gut sozialisierten fremden Hunden, aber auch ohne die Mutter, sind in diesem Stadium deshalb sehr wichtig. Hier besuchen uns Sophie und Pierre mit Ozora von der Schüpfer Hexe.
In einer gesunden Entwicklungsphase geht es nicht darum, den Welpen allen nur erdenklichen Reizen auszusetzen, sondern darum, ihn in seinem eigenen Tempo etwas über das Leben lernen zu lassen. Wir haben den eingerichteten Welpenbereich vergrößert und mit neuen Spiel- und Lerngegenständen ausgestattet.
Im praktischen Aufzuchtsalltag brauchen die Welpen neben unserer Zuwendung und viel Zeit immer wieder neue und schrittweise größere Herausforderungen, an denen sie durch Selbstwirksamkeit wachsen können. Die Herausforderungen und Aufgaben müssen dem Entwicklungsstand entsprechen. Sind sie nicht auf direktem Weg zu lösen, müssen sie alternativ durch Cleverness bewältigbar sein.
Will ein Welpe z.B. ein Hindernis überwinden, was er aber körperlich und motorisch noch nicht schafft, so sollte er sein Ziel über einen Alternativweg erreichen können. Damit wird das negative Gefühl des Scheiterns vermieden. Gleichzeitig kann sich das innerlich stark machende Gefühl von Selbstwirksamkeit entfallen – trotz anfänglicher Schwierigkeit. Außerdem wird das so vielfach notwendige Lernen von alternativen Bewältigungsstrategien herausgefordert.
Angst- und Fluchtverhalten sind für einen Hund/Wolf lebenswichtig. Damit sich Verhalten und Wesen eines Hundes richtig entwickeln können, muss er von Anfang an diese angeborene Angst vor dem Unbekannten immer wieder überwinden lernen. Die immer wieder neue Bewältigung der angeborenen Angst vor dem Unbekannten bedeutet für die Verhaltensentwicklung des Welpen, Situationen immer besser einschätzen zu können und zunehmend Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu gewinnen. Diese gesammelten Erfahrungen führen dann nach und nach zu einer Reduzierung der Angst vor dem Unbekannten. Ganz wichtig ist die Förderung des Gleichgewichtssinn. Wir beginnen mit sogenannten Wackelboards zum Wippen und Ausgleichbewegungen trainieren.
Was ein Hund nicht kennt, hat das Potential, auf ihn bedrohlich und Angst einflößend zu wirken. Die Natur hat unseren Hunden die Vorsicht eingebaut. Der Neugiermechanismus treibt die Welpen aber dazu, nicht einfach vor etwas Neuem davon zu rennen, sondern das Neue zunächst einmal auf dessen mögliche Gefährlichkeit hin zu überprüfen. Wir deklarieren deshalb einen ängstlichen Hund zum Helden, wenn er z. B. ein Hindernis überwindet, bewundern ihn spürbar, weil er mit allen vier Pfoten in der Wasserschüssel steht, zollen ihm uneingeschränkten Respekt, wenn er forsch auf einen bedrohlichen Gegenstand zugeht.
Je mehr Situationen der Welpe kennen lernt, aber auch, je öfter er seine Angst zu überwinden lernt und das Hochgefühl verspürt, das ihn nach einer solchen bestandenen Mutprobe befällt, desto mehr wird sein Selbstbewusstsein gestärkt. Der Welpe wird selbstsicher, weil er lernt, mit Dingen richtig umzugehen.
Man konnte wunderbar auch bei diesem Wurf beobachten, wie die Welpen von Woche zu Woche mehr Territorium für sich eroberten. Anfangs war es bereits ein Abenteuer für sie, sich im direkten Umfeld ihrer Rückzugsmöglichkeit im Welpenbereich aufzuhalten, dann wurde der etwas weitere Nahbereich und nahe Hindernisse erkundet, höher gelegene Positionen erklommen und verteidigt sowie immer größere Bereiche des Wohnzimmers neugierig bestreift. Durch Klettern und Balancieren lernen sie immer besser mit ihrem Körper umzugehen.
Wir sorgen jetzt für mehr und mehr reizvolle neue Erfahrungsquellen, die alle Sinne ansprechen. Denn was jetzt versäumt wird, lässt sich nie wieder in gleichem Maße nachholen, was jetzt gelernt und verankert wird, beeinflusst die Wesensentwicklung nachhaltig. Aber auch negative Erfahrungen verankern sich leider tief. Es ist deshalb auch immer eine Gratwanderung. Der Bodenschrubber macht neugierig und wenn er sich bewegt wird er lebendig und der Beutetrieb wird angeregt. Auch das Körmaß zum Messen de Körpergröße benutzen wir hin und wieder, sowie das Chip Lesegerät.
Sie müssen lernen, wie unterschiedliche Dinge schmecken und aussehen, sich unterschiedliche Dinge anfühlen, sowohl wenn man sie zerkaut, als auch wenn man sie mit den Pfoten berührt. Sie müssen verschiedene Gerüche kennen lernen (wobei hier schon das Gedächtnis trainiert wird) und verschiedene Geräusche. Mit Quietschspielzeugen können sie selbst Töne produzieren, wobei hier auch die Meinung vertreten wird, dass das Wehgeschrei der Quietschtiere ohne Reaktion bleibt.
Im Alter von 4-5 LW ist das Apportieren schon ansatzweise zu beobachten. Es beruht also auf einer natürlichen Veranlagung, die durch Lernen komplettiert wird. Im Alter von 8 Wochen beginnt sich der Apportierinstinkt zu entwickeln. Wird er nicht trainiert, verschwindet er allmählich nach der 12. Lebenswoche wieder.
Mit dem Öffnen der Ohren kamen die ersten Milchzähne heraus. Zuerst kommen die sechs Schneidezähne vorn im Kiefer durch, danach die beiden Fangzähne, etwas später folgen drei Prämolaren hinter den Fangzähnen. Die Welpen bekommen anfangs nadelspitze Zähne, die ihnen erlauben, die Kraft ihrer Kiefer zu erproben. Die Milchzähne sind mit 4 Wochen schon groß genug, um schmerzhaft, aber ungefährlich zuzubeißen. Die beliebtesten Testobjekte sind Schnürsenkel, Knöchel, Hosenbeine und unsere Hände und Zehen. Außerdem haben sich ihre Krallen entwickelt. Zähne und Krallen setzen dem Gesäuge von Kimba ganz schön zu, so dass sie schon mal etwas unwirsch reagiert.
Ein bisschen wie Babys, die alles in den Mund nehmen, beißen Welpen auf alles, was in ihren Mund passt. Knabbern sie an ihren Geschwistern reagieren diese mit quieken und wegrennen oder mit einer Retourkutsche. Wenn keine Geschwister mehr da sind schnappt er freudig nach allem, was ihm zwischen die Zähne kommt.
In der Periode bis zur 8. Lebenswoche spielt die Mutter eine äußerst wichtige Rolle. Welpen müssen von ihrer Mutter über ein fein abgestuftes System von Knurren, entblößten Zähnen, zurückhaltendem Schnappen, Packen des Welpen im Genick – aber ohne Beißen – und mit einer Vielzahl von Lecken und Kneifen die Hundesprache erlernen. Ob ein Welpe sich zu einem aggressiven, schreckhaften, nervösen, ruhigen oder glücklichen Hund entwickelt, ist größtenteils davon abhängig, welche Erfahrungen er im Laufe seines Lebens macht. Und die Welpenzeit ist nun mal die Periode in seinem Leben, wo er am Empfänglichsten gegenüber Erfahrungen ist.
Raycka ist die optimale Tante oder Oma oder sogar „Ersatz-Mama“, prägt, betreut und erzieht Hoomer und Hinja optimal mit.
Und auch Vicky findet so langsam Spass und Interesse an den Welpen. Sie achtet vor allem auf „Ehrfurcht und Respekt vor dem Alter“.