Unsere Kleinspitzwelpen wurden 7 Wochen alt
Die sich noch in Wartestellung befindlichen neuen Besitzer von Hoomer und Hinja haben sich für andere Namen entschieden und das respektieren wir natürlich. Hinja soll Harmonie heißen und Hoomer vermutlich Hugo. Die Beiden sind jetzt 7 Wochen alt geworden und wiegen wie folgt: Hoomer/Hugo – 1560 Gramm, Hinja/Harmonie 1140 Gramm.
Wir haben weiterhin kleine Ausflüge in fremdes Gelände durchgeführt, mit und ohne Kimba. Denn in der Gemeinschaft der Geschwister und uns werden Belastungssituationen sehr viel leichter ertragen. Auch wird der angeborene Folgetrieb dadurch stark gefördert. Umweltgewöhnung ist sehr wichtig für die Entwicklung des Welpen. Frühe Erfahrungen in Probleme lösen und dabei Erfolg haben, helfen dem Hund später, schneller, selbständig und stressfreier Hindernisse zu überwinden oder Probleme zu bewältigen.
Ab der 5. LW entwickelten die Welpen Angst vor Unbekanntem. Jetzt, etwa in der 7. LW halten sich Neugierde und Angst die Waage, danach überwiegt die Angst. Im Alter von 7 Wochen können Welpen deshalb auf fremde Personen und Objekte mit steigernder Furcht reagieren. Das Einsetzen dieses Gefahrenvermeidungsverhaltens ist beim Wolf bereits am 19. Tag zu sehen und bei Hunden durchschnittlich erst am 49. Tag, es gibt jedoch rasseabhängige Unterschiede. Diese Angstphase erreicht ihren Höhepunkt mit 12 Wochen. Mit aus diesem Grunde heraus freuen wir uns über jeden Besuch, egal ob Zwei- oder/und Vierbeiner, um diese Angstphase zu bekämpfen. Die jüngste Besucherin war Ronja, die so manchen Hundekuss über sich ergehen lassen musste.
Neyla machte es auch wieder ganz toll. Sie prägte die Welpen erneut positiv auf Kinder.
Uwe erschien mit seinem Pudelwelpen Benny, der die Welpen zum Spiel aufforderte.
Heidi kam mit ihrem Schäferhundwelpen Mäx, der neugierig unsere Welpen begutachtete.
Wir haben natürlich weiterhin ihre Umgebung immer wieder verändert, nach und nach etwas hinzugefügt und etwas Bekanntes wieder entfernt, um für neue Herausforderungen zu sorgen. Jede dieser erlebten Situationen bildet ein Modell für die spätere Einstellung der Welpen gegenüber Unvorhergesehenem. Wer viele verschiedene Objekte mit dieser positiven Erfahrung verknüpft hat, wird sich später über das Auftauchen neuer Dinge freuen, womit das psychische Immunsystem gegen Angstprobleme weiter gestärkt wird.
Deshalb sorgten wir zusätzlich für mehr und mehr reizvolle neue Erfahrungsquellen, die alle Sinne ansprechen und gestalteten den Kontakt zu den Welpen wie immer besonders intensiv. Denn was in den ersten 16 Lebenswochen versäumt wird, lässt sich nie wieder in gleichem Maße nachholen, was jetzt gelernt und verankert wurde, beeinflusst die Wesensentwicklung nachhaltig. Aber auch negative Erfahrungen verankern sich tief, es besteht immer ein gewisses Risiko. Doch haben wir ja auch unsere Kinder eines Tages ohne Stützräder Fahrrad fahren lassen.
Wertvolle Erfahrungen konnten sie in unserem Spielzwinger sammeln. Im Sand buddeln, Hindernisse erklimmen oder überwinden, in der Ballkiste baden usw.
In einem Versuch wurden Hunde die ersten Lebensmonate in einer Umgebung gehalten, die sehr wenig Anreize für die Sinnesentwicklung bot. Im Vergleich zu Hunden, die in normaler richtiger Umgebung aufwuchsen, verhielten sie sich regelrecht hyperaktiv. Sie lernten auch viel schlechter. Wenn sie sehr aufgeregt waren, hatten sie eine deutliche Tendenz zu stereotypem Verhalten – das sind sich zwanghaft wiederholende Verhaltensweisen, wie z.B. das im Kreis drehen, lecken usw. Bestimmte Teile des Gehirns konnten sich nicht entwickeln. Dadurch kam es zur Hyperaktivität.
Gemeinsames Spielen, Erkunden und Erleben sind Wegbereiter für den Aufbau einer sicheren Bindung zwischen Hund und Mensch. Oft artet dies aber gerne in Welpendressur oder gar in einen Frühförderungswahn aus. Dann bleibt das auf der Strecke, woraus es wirklich ankommt: Die Entwicklung eines sicheren Wesens. Alle 2 Welpen sind übrigens auf einem sehr guten Weg dorthin.
Mit ca. 6-7 Wochen haben wir den Welpen anbahnend beigebracht, auch mal alleine zu bleiben. Denn lehrt man einem Welpen bereits in der Phase, in der sich die wichtigsten Lebensmuster in sein Gehirn brennen, für kurze Zeit in einer Box oder alleine zu bleiben, dann lernt er, dass es zu den Verhaltensweisen seines Rudels gehört, gelegentlich etwas Zeit alleine zu verbringen – obwohl einem Hund dies genetisch vollkommen fremd ist. Sie müssen daran gewöhnt werden, einmal ohne die Mutter und uns Menschen klar zu kommen.
Wir fütterten Fleischknochen und ließen die Welpen auch an die Bullenfüße, was Kimba inzwischen duldet.
Ein Welpe muss etwa bis zur 6. LW warten, bis er, wie die erwachsenen Hunde, seitlich Fleischstücke abbeißen kann und in die Lage kommt, härtere Nahrungsteile wie etwa Knorpel zu verarbeiten. Bis dahin muss er sich mit den Schneidezähnen begnügen, die eine Zange bilden und sehr gut geeignet sind, Fleisch, das mit den Pfoten gehalten wird, abzuzupfen.