Unsere Welpen vom H-Wurf wurden bereits 8 Wochen alt
Sie wurden am Sonntag bereits 8 Wochen alt und haben inzwischen folgendes Gewicht erreicht: Hoomer/Hugo wiegt jetzt bereits 1900 Gramm und Hinja/Harmonie 1310 Gramm.
Die Prägung auf Menschen findet nach wie vor sehr intensiv statt. Jeder Besuch wird dazu „verpflichtet“.
Gemeinsames Ruhen ist sehr wichtig für die Bindung und Entwicklung der Welpen.
Unsere Hundemutter Kimba erlaubt ihren Kindern das Nuckeln an ihren Zitzen gar nicht mehr. Dadurch lernen sie mit Frustration umzugehen. Auch wir sollten deshalb dem Welpen Grenzen setzen, damit er weiterhin lernt, mit Frustration umzugehen. Denn ist ein Hund dazu nicht fähig, kann es später zu ernsthaften Problemen kommen, die sich bis hin zur Aggression steigern können.
Kimba attackiert immer wieder ihre Kinder und ist erst zufrieden, wenn sie sich zur Wehr setzen. Sie verhält sich anders wie unsere Schäferhundemütter und geht aus unserer menschlichen Sichtweise oft sehr grob mit ihnen um. Aber alles hat seinen Sinn – davon sind wir überzeugt.
Jeder Welpe muss die Erfahrung machen, dass nicht jeder ältere Hund eine getreue Kopie eines anderen Hundes ist, sondern dass jeder Artgenosse nun einmal in seinem Wesen anders ist. So verlangt der eine die Unterwerfung bereits auf den ersten Blick hin und ein anderer begnügt sich, wenn man ihm gegenüber nur eine Andeutung dessen macht, was man zum Ausdruck bringen will. Die Welpen erfahren, dass der Althund nichts Böses will, wenn sein mächtiger Fang das kleine Köpfchen umfasst. Es ist dies ein Zeichen von Wohlgesonnenheit, die der Ranghohe auf diese Weise kundtut.
Deswegen ist es schlecht, wenn der Welpe nur seine Mutter in den ersten 8 LW kennenlernen konnte. Er wird viele Konflikte mit fremden Hunden haben, Welpen gegenüber ausgesprochen unfreundlich sein und diese so frustrieren, dass sie auch wieder Angst vor erwachsenen Hunden bekommen.
Beim lustbetonten Spielen ist die Wahrnehmungsbereitschaft und die innere Erregung im Allgemeinen erhöht, die Schmerzempfindlichkeit dagegen herabgesetzt. Das führt dazu, dass Welpen beim intensiven Spiel kaum negative, schmerzhafte Erlebnisse haben und deshalb auch nur selten schlechte Erfahrungen im Spiel gesammelt werden können. Geht ein Hund auf spielerische Aktivitäten ein, so kann davon ausgegangen werden, dass die Umstimmung ins Positive gelungen ist. Denn ein Hund kann nur dann spielen, wenn er psychisch unbelastet ist.
Wir nehmen die beiden Welpen jetzt auch zu den Rudelspaziergängen mit, die uns immer zu neuen interessanten Orten führen. Wir fahren mit dem Auto und lassen die Welpen dort neue Eindrücke sammeln. Anfangs stellten sich die Welpen an einem neuen Spielplatz wie z.B. einem Graben nicht sonderlich geschickt an. Immer wieder rutschte einer ab oder überschlug sich. Aber das wurde Tag für Tag besser.
Sehr wichtig für die Entwicklung des emotionalen Gleichgewichts scheint auch die Loslösung von der Mutter zu sein. Normalerweise zieht eine reizreiche Umwelt die Aufmerksamkeit der Welpen immer mehr von der Mutter weg. Welpen, die in abwechslungsarmer Umgebung aufwachsen, neigen dagegen zu einer übermäßigen Bindung an die Mutter bzw. die spätere Bezugsperson. Das kann zu Trennungsängsten und allen damit zusammenhängenden Problemen führen, wie z.B. ständiges Bellen, Zerstören von Möbeln usw.
Unsere Abenteuerspielplätze drinnen und draußen verändern wir immer wieder und neugierig werden sie von den Welpen sofort angenommen und erkundet.
Oft wird angenommen, dass ein Welpe auf eine spezielle motorische Fähigkeit wie z.B. über eine Leiter oder ein Brett gehen, ein Leben lang zurückgreifen könne, was falsch ist. Er muss so etwas weiterhin regelmäßig üben. Eine Prägung erfolgt diesbezüglich nicht.
Hunde müssen in der Lage sein, Treppen hinauf- und hinabzugehen. Lernen können sie das nicht, wenn sie im Welpenalter immer getragen werden. Die psychomotorische Fähigkeit des Treppengehens kommt nur durch eigenaktive Bewegung, also nur durch eigenes Tun zustande. Es ist wichtig, dass die Welpen die Herausforderung des Treppengehens aus eigenem Antrieb annehmen und nicht dazu animiert werden. Denn von Natur aus nehmen Welpen meistens nur solche Herausforderungen an, die sie zu bewältigen in der Lage sind.
Der Befürchtung, dass es zu Gelenk- und Skeletterkrankungen beim Treppengehen oder Spielen kommen würde, steht die klare biologische Tatsache gegenüber, dass nur ein geforderter Organismus wirkungsvolle Muskulatur, Bänder und Sehnen entwickeln kann, die den gesamten Aufbau des Organismus und seines Skeletts entscheidend unterstützen.
Hat er es als Welpe nicht kennenlernen dürfen, so wird er damit große Probleme haben, nicht wegen fehlender Körperleistungsfähigkeit sondern wegen der aufkeimenden Angst, deren Überwindung nicht gelernt wurde. Sie gründet sich nicht nur auf die Banalität vorenthaltener Erfahrungen. Entscheidender ist, dass es im Gehirn nicht zu den notwendigen sensomotorischen und gefühlsmäßigen Verknüpfungen kommen konnte, die künftig als Teile einer Strategie zur psychomotorischen Lebensbewältigung gebraucht werden.
Wir gewöhnen sie auch an Heimwerkergeräte und sägen z.B. in ihrer Anwesenheit Holz. Und als sie dabei einschlafen haben sie auch dies gut verarbeitet.