Die Welpen wurden 5 Wochen alt

Die Welpen wurden 5 Wochen alt

Die Welpen wurden 5 Wochen alt und haben ein Gewicht erreicht von: Rüde gelbes Halsband 3710 Gramm; Rüde lila Halsband 4020 Gramm; Rüde blaues Halsband 3820 Gramm; Rüde schwarzes Halsband 3860 Gramm; Rüde rotes Halsband 3730 Gramm; Hündin orangefarbenes Halsband 3500 Gramm und Hündin pink farbenes Halsband 3710 Gramm.

Welpen entdecken zwischen der 4. und 12. LW ihre Identität und festigen sie. Es fallen immer mehr die unterschiedlichen Charaktere der einzelnen Welpen auf. Manche sind träger als andere. Manche sind immer vorne dabei, wenn es etwas Neues zu erkunden gibt. Manche beschweren sich lautstarker als andere. Manche liegen auch schon alleine beim Schlafen.

Aufgrund der bahnbrechenden, 20 Jahre dauernden Untersuchung von John Paul Scott und John L. Fuller wissen wir, dass Welpen im Alter zw. der 5. und 13. LW darauf programmiert sind, zu lernen, wie ihre Sozialpartner auszusehen und sich zu verhalten haben. In dieser Zeit beginnt das Lernen die Welpen zu formen. Sie werden ja mit zwei Sozialpartnern konfrontiert, mit Artgenossen und Menschen. Sie wachsen somit als geistige Zwitter heran, die zu beiden eine enge Bindung aufbauen müssen und sich für den Rest ihres Lebens dort wohlfühlen sollen.

Der Züchter muss sich dem einzelnen Welpen alleine widmen, wenn möglich täglich und nicht länger als 15 bis 30 Minuten. Der Hund soll sich an das Lernen gewöhnen. Im Spiel mit dem Menschen wird die Sicherheit des Hundes gegenüber dem Menschen verstärkt und seine lustbetonte Zusammenarbeit mit ihm, was man dann später als Arbeitsfreude bezeichnet. Denn wir brauchen einen Hund, der zur Zusammenarbeit mit uns freudig bereit ist. Wir müssen ihn jedoch auch an nicht so tolle Erlebnisse heranführen, wie ist es z.B. wenn man festgehalten wird und nicht weg kann.

Durch ständiges Anfassen gewöhnen wir sie immer mehr an uns Menschen. Die Begrüßungen bestehen nun nicht mehr nur aus Rutenwedeln. Nimmt man sie auf den Arm, versuchen sie unsere Nase und unser Gesicht abzulecken.

Dem Fürsorgegaranten muss es möglich sein, seinen Hund ohne jeden Zwang spielerisch und ohne Zeichen von Gegenwehr oder Angst in eine völlig entspannte Rückenlage zu drehen. Verweilt ein Hund in dieser Position einige Augenblicke, kommt damit zum Ausdruck, dass er gegenüber seinem Fürsorgegaranten so viel Vertrauen hat, eine Körperhaltung einzunehmen, die von Natur aus Angst auslöst und ihn weitgehend wehrlos macht. Sie drückt Vertrauen, Friedfertigkeit, Demut und Unterwerfung aus und sollte vom Welpenalter an eingespielt werden, zunächst in gewohnter Umgebung, später auch in fremder. Das regelmäßige Durchführen des Vertrauensbeweises gibt ergänzenden Aufschluss darüber, auf welchem Weg sich der Bindungsaufbau befindet.

Für die Sozialisation mit Artgenossen reicht es nicht aus, dass wir als Züchter selbst mehrere Hunde haben, weil es meist Hunde der gleichen Rasse sind. Natürlich sozialisieren sich die Welpen auch gegenseitig und wir haben ja noch unsere Kleinspitze. Aber ab der 4. LW sollen möglichst verschiedene Hunde mit gutem freundlichen Sozialverhalten eingeladen werden. Sie sollen die Welpen ruhig auch in verschiedenen Situationen (Knochen) weg knurren und Tabuspiele mit ihnen machen. Ggf. muss man Einfluss darauf nehmen, wie Welpen und Besuchshunde sich verhalten. Das Ziel sollte sein, dass sich die Welpen immer freuen, andere Hunde zu treffen, aber dabei lernen, respektvoll auf diese zuzugehen und selbst auf kleine kommunikative Signale zu reagieren. Je facettenreicher die Mutterhündin und die anderen erwachsenen Hunde mit ihnen bereits kommuniziert haben, desto besser sind ihre hündischen Sprachkenntnisse. Das wird ihnen im Idealfall ein Hundeleben lang nützlich sein. Heyli, Gandhi und Rajcka setzen Grenzen und fordern den Respekt vor dem Alter ein. Wir bedanken uns bei Heidi und Carola, die an diesem Tag diese Aufgabe mit ihren Hunden Hope und Cody übernahmen.

Eine einzelne Hündin ist restlos überfordert, das erhebliche Spielbedürfnis der Welpen zu befriedigen. Im Wolfsrudel stehen hier Hilfskräfte zur Verfügung, bei uns sind es Oma Gandhi und Kleinspitzdame Vicky.

Man muss ihre Umgebung jedoch immer wieder verändern, nach und nach etwas hinzufügen und etwas Bekanntes wieder entfernen, um für neue Herausforderungen zu sorgen. Entscheidend ist dabei, dass durch diese Eroberung neuer Dinge das dopaminerge System im Gehirn der Welpen in Gang kommt, indem sie letztlich lustvolle Erlebnisse aus der Konfrontation mit dem ursprünglich einschüchternden Reiz gewinnen. Jede dieser Situationen bildet so ein Modell für die spätere Einstellung der Welpen gegenüber Unvorhergesehenem. Wer viele verschiedene Objekte mit dieser positiven Erfahrung verknüpft hat, wird sich später über das Auftauchen neuer Dinge freuen, womit das psychische Immunsystem gegen Angstprobleme weiter gestärkt wird.

Die Natur hat es offenbar so eingerichtet, dass ein Wechselspiel aus Neugier, Annäherung und Vermeidung sowie aus Herausforderung, Frustration und Erleichterung das Lernen und die Verhaltensentwicklung bestimmt. Das Aufwachen in einer immer gleichen Umgebung ist unnatürlich, denn diese bietet zu wenige Möglichkeiten zur Exploration und Sozialisation. Eine solche notwendige emotionale Abhärtung ist also in reizarmen Aufzuchtstätten nicht möglich. Keine Frustrations- und Erleichterungsgefühle zu erleben bedeutet, keine Problemlösestrategien entwickeln zu können. Die Angst vor Veränderungen und neuen Situationen ist die Folge.

Welpen, die in ihren ersten Lebenswochen zu wenig erfahren, aushalten und lernen müssen bzw. dürfen, neigen später zur Vermeidung oder Überreaktion bei Konfrontationen mit neuen Reizen. Geringe Frustrationstoleranz und Inkompetenz in Alltagssituationen können langfristig in einer ganzen Reihe von Verhaltensproblemen ausarten. Dies ist übrigens nicht nur bei Hunden, sondern auch bei Menschen der Fall.

Unter den Welpen werden heftige Balgereien und Kampfspiele ausgefochten, um Überlegenheit auszuprobieren und Kräfte zu messen. Innerhalb eines Wurfes haben die Welpen eine soziale Rangordnung, die sich ständig ändert. Während des Spiels imitieren die Welpen erwachsene Hunde und üben dabei deren Verhaltensweisen ein. Sie spielen Jagen und Töten und halten die getötete Beute fest. Die selbstbewußteren Welpen fangen an, die anderen zu unterwerfen. Ein Kräftemessen unter den Welpen beginnt oft als freundliches Spiel. Die Welpen rollen übereinander, blecken die Zähne oder starten Scheinangriffe. Plötzlich liegt einer unten und einer oben. Dann schlägt das Spiel in einen Wettkampf um. Der obere Welpe wird steif, die Rute wird erhoben. Er zieht die Nase kraus, fletscht die Zähne und züngelt. Ist der untenliegende Welpe dem oberen gewachsen, macht er sich ebenfalls steif, stemmt sich dagegen, runzelt die Nase und fletscht die Zähne. Sie verharren beide knurrend und fletschend. Auf einmal scheinen sie eine Entscheidung zu treffen, die man kaum deuten kann. Der obere Welpe entspannt sich, der untere Welpe kann sich befreien.

Im Rollenspiel wird auch immer wieder verlieren können gelernt. Denn Verlieren können erfordert nicht nur im Falle des Hundes eine gewisse Stärke. Es verhindert das Wachsen unnötiger Ängste und damit das Entwickeln unangemessener Aggressionsbereitschaft. Wurden die Welpen im Verlauf ihrer Entwicklung immer aktiver und aufmüpfiger mussten sie die Erfahrung machen, dass die Mutter sie blitzschnell am Nackenfell gepackt und auf den Rücken gedreht hatte. Sie lernen dabei auch, dass sie eine zugespitzte Situation durch die Rückenlage beenden können.

Das Eingreifen in natürliche aggressive Auseinandersetzungen unterbindet das notwendige soziale Lernen und ist daher kontraproduktiv. Nur in seltenen Ausnahmefällen kann ein Eingreifen notwendig werden, wenn z.B. der unterlegene Welpe wirklich nicht mehr in der Lage ist, die Situation aus eigenem Vermögen zu bewältigen. Sichtbar wird dies, wenn der betreffende Welpe gehäuft und intensiv Konfliktreaktionen zeigt. Überhöhte Aggressivität kann durch unbegrenztes gewähren lassen genauso entstehen wie durch häufiges oder ständiges Unterdrücken des natürlichen Durchsetzungsbestrebens. Artgemäße Disziplinierungsmaßnahmen sind der „Über-den-Fang-Griff“, das „Auf-den-Rücken-Drehen“ oder der Nackengriff.

Wie frech ein kleiner Welpe auch sein mag oder wie sehr er auch auf einer Balgerei besteht, ein erwachsener Hund verliert ihm gegenüber nur selten die Geduld und wird böse. Eher hört man ein warnendes Knurren, und nützt das nichts, blitzen die Zähne. Reicht diese Drohgebärde nicht aus, stürzt sich der erwachsene Hund blitzschnell und laut knurrend über den Welpen und greift mit dem Fang über dessen Maul. Der Welpe hört daraufhin mit dem Spiel sofort auf und rollt sich als Zeichen der Unterwerfung auf den Rücken. Der erwachsene Hund steht auf und sucht sich einen ungestörten Platz. Wie ärgerlich ein erwachsener Hund auch immer sein mag, er wird einen Welpen nicht beißen oder physisch verletzen. Balou fühlte sich in Anwesenheit seiner „Enkelkinder“ immer unwohl, er hatte beinahe Angst vor ihnen. Als zum Beispiel einer der Welpen über seine Rute kletterte, sprang er auf und suchte eilig das Weite. Die alte Fleika besteht auf einer größeren Individualdistanz und die Welpen respektieren es.


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