Foxi, Fieby und Fina Fee wurden 6 Wochen alt
Foxi wiegt jetzt 890 Gramm, Fieby 674 Gramm und Fina Fee 786 Gramm. Sie suchen immer neuere Herausforderungen, wollen nicht mehr eingesperrt sein und ziehen sich nur noch zum Schlafen in den vertrauten Bereich zurück.
Der Welpenauslauf draußen und drinnen gleicht immer mehr einem abwechslungsreichen Abenteuerspielplatz und steht zur wesentlichen Erweiterung des Erfahrungsschatzes zur Verfügung. Denn ein so gestalteter Auslauf befriedigt gleichzeitig die Neugier, schafft Spielanreize und trainiert den Abbau der natürlichen Scheu/Ängstlichkeit des Hundes vor etwas Neuem/Unbekanntem. Durch Klettern und Balancieren lernen sie außerdem auch immer besser mit ihrem Körper umzugehen.
Welpen, welchen eine abwechslungsreiche und vielgestaltige Aufzuchtsumwelt mit den Qualitäten eines Abenteuerspielplatzes geboten wurde, waren cleverer, aufgestellter, neugieriger, selbstsicherer und vor allem lernfähiger/-freudiger, als jene, die gut gepflegt mit bestem Stammbaum in einer reizarmen Umwelt aufwuchsen. Sie wussten und konnten mehr und wurden noch lernbegieriger nach dem Motto: Wer viel weiß, will noch mehr wissen. Eine wichtige Devise von uns als Züchter lautet deshalb: Vielfältige sowie Erfolg versprechende Lernmöglichkeiten bieten und Welpen einfach selber machen lassen.
Verschiedene Bodenbeläge sind für die Welpen eine interessante Herausforderung: Spielend erobern sie jeden Zentimeter ihrer neuen Umgebung und erkunden neugierig nach und nach ihre Umwelt. Weil sie diese Erfahrung selbständig machen und mit Erfolg meistern, können sie sich später überall sicher bewegen.
Wir sorgen deshalb für mehr und mehr reizvolle neue Erfahrungsquellen, die alle Sinne ansprechen und gestalten den Kontakt zu den Welpen besonders intensiv. Denn was jetzt versäumt wird, lässt sich nie wieder in gleichem Maße nachholen, was jetzt gelernt und verankert wird, beeinflusst die Wesensentwicklung nachhaltig.
Aber auch negative Erfahrungen verankern sich tief. Sie müssen lernen, wie unterschiedliche Dinge schmecken und aussehen, wie sich unterschiedliche Dinge anfühlen, sowohl wenn man sie zerkaut, als auch wenn man sie mit den Pfoten berührt.
Sie müssen verschiedene Gerüche kennen lernen, wobei hier schon das Gedächtnis trainiert wird. Werden mit verschiedenen Geräuschen konfrontiert, wobei sie mit Quietschspielzeugen oder dem Musikteppich selbst Töne produzieren können.
Man muss ihre Umgebung jedoch immer wieder verändern, nach und nach etwas hinzufügen und etwas Bekanntes wieder entfernen, um für neue Herausforderungen zu sorgen. Wir dürfen nicht vergessen: Sie stammen vom Wolf ab und der ist vorsichtig und misstrauisch.
Entscheidend ist dabei, dass durch diese Eroberung neuer Dinge das dopaminerge System im Gehirn der Welpen in Gang kommt, indem sie letztlich lustvolle Erlebnisse aus der Konfrontation mit dem ursprünglich einschüchternden Reiz gewinnen. Jede dieser Situationen bildet so ein Modell für die spätere Einstellung gegenüber Unvorhergesehenem. Wer viele verschiedene Objekte mit dieser positiven Erfahrung verknüpft hat, wird sich später über das Auftauchen neuer Dinge freuen, womit das psychische Immunsystem gegen Angstprobleme weiter gestärkt wird.
Die Zufütterung von fester Nahrung setzte schon seit einiger Zeit ein und mit dem selbständigen Fressen lässt auch die Reinigungsaufgabe der Mutter zumindest etwas nach, so dass wir immer mehr die Aufgabe der Lagerreinhaltung übernehmen müssen. Sauberkeit ist sehr wichtig, aber sie darf nicht übertrieben werden und in sterilen Zwingern ausarten. Bisweilen sieht man nämlich pingelig aufgeräumte Welpenausläufe, in denen sich weder Spielzeug noch interessante Erkundigungsmöglichkeiten befinden. Die Krönung sind Sichtschutzwände, damit die Welpen ja nichts Neues sehen können.
Wir gewöhnen sie auch an die unterschiedlichsten Nahrungsmittel wie Hüttenkäse, Quark und Hackfleisch, wechseln die Futtersorten beim Fertigfutter und Dosenfutter und alle Welpen sollen lernen, das Futter vorsichtig aus der Hand zu nehmen.
Unter den Welpen werden so langsam immer heftigere Balgereien und Kampfspiele ausgefochten, um Überlegenheit auszuprobieren und Kräfte zu messen. Während des Spiels imitieren die Welpen erwachsene Hunde und üben dabei deren Verhaltensweisen ein. Sie spielen Jagen und Töten und halten die getötete Beute fest. Sie fangen an, den anderen zu unterwerfen, spielen „gewinnen aber auch verlieren“.
Ein Kräftemessen unter den Welpen beginnt oft als freundliches Spiel. Die Welpen rollen übereinander, blecken dann die Zähne oder starten Scheinangriffe. Plötzlich liegt einer unten und einer oben. Dann schlägt das Spiel in einen Wettkampf um. Der obere Welpe wird steif, die Rute wird erhoben. Er zieht die Nase kraus, fletscht die Zähne und züngelt. Ist der unten liegende Welpe dem oberen gewachsen, macht er sich ebenfalls steif, stemmt sich dagegen, runzelt die Nase und fletscht die Zähne. Sie verharren beide knurrend und fletschend. Auf einmal scheinen sie eine Entscheidung zu treffen, die man kaum deuten kann oder scheinen überrascht zu sein über ihr „aggressives“ Verhalten. Der obere Welpe entspannt sich, der untere Welpe kann sich befreien.
Im lustvollen (Fang-)Spiel mit den Wurfgeschwistern und mit Tante Raycka werden bei den richtigen Lerngelegenheiten jene prinzipiellen Methoden entwickelt, die immer wieder dazu gewonnen Fähigkeiten bestmöglich einzusetzen. So entstehen Strategien fürs Leben. Siegen und gewinnen über eine Beute ist für die Persönlichkeitsreifung und die damit verbundene Selbstbewusstseinsentwicklung enorm wichtig. Das Triebziel wird erreicht durch Zubeißen und Festhalten und bestehende Ängste, Unsicherheiten und Konflikte werden überwunden durch sinnvolles Bestätigen.
Immer wieder mit Kindern in Kontakt bringen ist für Kind und Welpe sehr wichtig. Hier sind unsere Enkel David und Niklas im Einsatz.
Um den natürlichen Hang zur Sauberkeit zu prägen, müssen natürliche Bodenstrukturen wie Gras, Erde u.a. zur Verfügung stehen. Ein Hartbelag führt später meist zu Problemen.
Welpen, die so aufwachsen und darüber hinaus täglich gezielt einer Stimulation und Stress ausgesetzt waren, unterscheiden sich in vielen Punkten von anderen Vergleichswelpen. Ihr Gehirn war früher ausgereift. Sie waren dominant über die „normalen“ Welpen und verkrafteten befremdende, neue Situationen ohne Schwierigkeiten.