Die kleinen Schüpfer Hexen wurden 18 Tage alt
In der Übergangsphase von der 2. in die 3. Lebenswoche fangen die kleinen Welpen allmählich an, auf ihren wackligen Beinen zu stehen, um die besten Plätze zu rangeln und sogar Dominanzspiele mit den Geschwistern zu spielen. Sie handeln bewusster und fangen an, die Zunge zu benutzen.
Die Mutter wird merklich strenger in ihrer Disziplin und ihren Korrekturen. Es gibt keine Phase in der Frühentwicklung des Welpen, in der ihm die Mutter kein Vorbild in Sachen Führung wäre und keine klaren Regeln und Grenzen setzt.
Nach 15 – 20 Tagen hat sich das Gehör entwickelt. Mit ziemlicher Sicherheit können sie verschiedene Töne noch nicht unterscheiden, denn auch das Hörzentrum im Gehirn muss sich erst noch entwickeln. Aber es ist faszinierend, mitzuerleben, wie die Wahrnehmung der Kleinen mehr und mehr zunimmt. Sie hören uns schon, wenn wir das Hundezimmer betreten.
Wir müssen beachten, dass jeder Knall für einen Welpen, der aus der Gehörlosigkeit erwacht, zunächst einmal unheimlich sein muss. In diesem Stadium redet die Hündin ihre Welpen auch niemals an, sondern stupst sie nur mit ihrer Schnauze an, beleckt sie oder trägt sie weg.
Haben die Welpen im Alter von etwa 14 Tagen ihre Augenlider und 1 Woche später ihre Gehörgänge geöffnet, kommt das fast einer zweiten Geburt gleich. Denn weitere Fenster zur Welt öffnen sich und die körperlichen Fähigkeiten wachsen.
Sie können ihren Urin- und Kotabgang jetzt selbst steuern. Wir richten mit Grasboden eine Pipiecke in der Wurfkiste ein, denn sie krabbeln vom Liegeplatz schon weg, um ihr „Geschäftchen“ zu verrichten.
Zum 1. Mal gehen wir mit den Welpen nach draußen in den Garten und lassen sie bei schönem Wetter Grasboden und die Sonne kennenlernen. Natürlich geht die Decke mit ihrem Stallgeruch mit nach draußen und wir lassen sie gleich von Jaaki säugen, so dass sie es positiv verknüpfen.
Es passiert immer wieder mal, dass die säugende Hündin aufsteht und geht und dass manche Welpen sich so festgesaugt haben, dass sie mitgetragen werden und außerhalb der Wurfkiste herunterfallen. Sie kriechen dann verzweifelt schreiend umher und werden von ihrer Mutter jedoch nur beobachtet. Sie hilft nicht. Schließlich kriechen sie zur Wurfkiste zurück, ziehen sich an der Kistenwand hoch und purzeln hinein zu den Geschwistern. Das erste große Stresstraining für einen solchen Welpen.
Vor allem mit der Fortbewegung beginnt für jeden einzelnen Welpen das Erobern seiner Welt. In dieser Zeit müssen wir uns als Züchter noch stärker in das Aufzuchtgeschehen einbringen, ohne dabei die natürlichen Wechselbeziehungen zwischen den Welpen und der Hündin zu stören.
Öffnen wir den Welpen möglichst angstfrei ihre Fenster zur Welt, werden sie ein Sichtfeld erlangen, das weiter reicht als unsere bisherigen Vorstellungen.
Ihr Geruchssinn wird noch feiner. Sie fangen an zu bellen und die Geschwister zu beißen. Sie können immer besser laufen, ermüden aber noch schnell. Sie fletschen die Zähne und knurren, fangen an, Dinge mit den Pfoten zu berühren. Zusammen mit der vermehrten Umweltwahrnehmung und den größeren Bewegungsmöglichkeiten sieht man jetzt auch erstmals, dass sich die Welpen miteinander beschäftigen. Hier sind die ersten Anfänge von Spielverhalten zu beobachten.
Unterstützt wird dies durch die erweiterten Verwendungsmöglichkeiten der Zunge. Während sie zuvor ausschließlich zum Nuckeln gebraucht wurde, können die Hundebabys damit jetzt auch lecken, z.B. ein Geschwisterchen oder Wasser in der Wasserschüssel.
Während in den ersten Lebenstagen die Wärme für die Welpen am wichtigsten war, werden das jetzt mehr und mehr die Wurfgeschwister in Form von Trainingspartner und Spielgefährten. Nun kann man auch die ersten Kommunikationsversuche beobachten.
Um den 17. Tag herum nehmen Welpen noch andere Nahrung zu sich als ihre Hauptnahrung Milch. Es ist leicht vorverdaute und körperwarme, anfänglich fast breiartige Nahrung, die die Hündin für sie vorwürgt. Sie bohren dafür ihre Nasen in die Mundwinkel der Hündin. Füttern wir selber zu, unterlässt die Hündin gewöhnlich diese Brutpflegehandlung.
Wir sehen, dass der erste Welpe an Jaakis Futterschüssel geht und trotz ihrer Warnung nicht mehr weicht. Sie läßt es geschehen, da er sie noch nicht lesen kann. Ab morgen werden wir deshalb mit dem Zufüttern anfangen und Jaaki entlasten. Bravourös hat sie ihre 12 Welpen satt bekommen, was man ihr nicht hoch genug anrechnen kann.