Unser G-Wurf von den Schüpfer Zwergen wurde 8 Wochen alt
Unsere Spitz-Buben wurden 8 Wochen alt und können laut Gesetz ab diesem Zeitpunkt abgegeben werden. Gusti hat an diesem Tag 899g gewogen, Gizmo 1440g, Grisu 860g und Großmeister Merlin 742g.
Die Welpen wollen sich auch mal mit einem Kauartikel allein beschäftigen. Haben sie keine Ausweichmöglichkeit, nehmen die Konflikte unter den Welpen zu. D.h. sie lernen, ihre Geschwister in bestimmten Situationen durch immer aggressivere Signale zu vertreiben, ein Teufelskreis, der den Stresslevel weiter ansteigen lässt und so die Auseinandersetzungen verschärft. Die Welpen kommen jedoch viel besser durchs Leben und geraten viel seltener in Schwierigkeiten, wenn sie sehr kompetent im Entschärfen von Konflikten sind. Und das werden sie, indem sie lernen, auf feine kommunikative Signale zu achten und leise statt durch Anschreien zu kommunizieren.
Wir streicheln die Welpen beim Fressen reihum und nehmen sie auch mal weg, um späteren Futterverteidigungen vorzubeugen. Die Anwesenheit von Menschen beim Füttern sollte etwas ganz Normales für sie werden.
Wieder bauen wir unsere Spielstunde für kleine Hunde ein und lassen die Welpen von den Besuchern betürteln und lieb haben. Auch mit den „fremden“ Hunde dürfen sie wieder in Kontakt treten.
Welpen können sich bereits im Mutterleib und später im großen Maße über die Muttermilch mit Spülwürmern anstecken. Sie werden also schon infiziert geboren und haben direkt nach der Geburt über die Muttermilch ein enormes Ansteckungsrisiko. Sie sollten deshalb bereits im Alter von 2-3 Wochen das erste Mal gegen Spülwürmer behandelt werden. Anschließend wird die Behandlung in zweiwöchigen Abständen bis 2 Wochen nach Aufnahme der letzten Muttermilch wiederholt. Die säugende Mutterhündin muss dabei unbedingt gleichzeitig mit ihren Welpen entwurmt werden.
Wenn eine Hündin (Muttertier) immer regelmäßig und sorgfältig geimpft wurde, verfügen Hundewelpen bereits unmittelbar nach ihrer Geburt über eine minimale „Grundausstattung“ von Antikörpern gegen bestimmte Infektionskrankheiten, die Ihnen über die Plazenta von der Mutter mitgegeben werden. Und innerhalb der ersten drei Lebenstage erhalten die Welpen über die Muttermilch Antikörper, welche, mit individuellen Schwankungen, die Welpen vorläufig schützen.
Ungefähr ab der 6. Lebenswoche geht dieser Schutz langsam verloren, bis zur 14. Lebenswoche ist er abgebaut. Dann könnte er zu einer leichten Beute für Parasiten und Viren werden. Deshalb erfolgt die erste Impfung bereits in der 7.-8. LW. gegen Staupe, Hepatitis, Leptospirose, Parvovirose und Parainfluenza, die Nachimpfung etwa 4 Wochen später. Gegen Tollwut kann erst ab der 16. LW geimpft werden. Fakt ist, dass Infektionskrankheiten bei Hunden vor allem durch die Ostimporte nach wie vor weit verbreitet sind und daher ein ausreichender Impfschutz unbedingt erforderlich ist. Wir begeben uns deshalb zu unserem Tierarzt, Herrn Seidenspinner, in Böttigheim, der die Welpen gründlich untersucht, chippt und impft, nachdem er mit ihrem Gesundheitszustand zufrieden war.
Über die Standartimpfung hinaus ist besonders bei Hunden, die auf Hundeplätzen, Ausstellungen, Tierpensionen oder anderweitig engen Kontakt mit Artgenossen haben, eine Schutzimpfung gegen Zwingerhusten empfehlenswert. Bei guter Grundimmunisierung besteht dann eine Schutzwirkung von mindestens 3 Jahren. Danach benötigt man sie nicht mehr.
Jeder Hund sollte gekennzeichnet sein, je nach Größe und Land muss er es sogar sein. Wenn man sich für einen Rassehund von uns entschieden hat, ist er bereits gechippt worden und man kann ihn zur Sicherheit in einem Haustierregister wie Tasso eintragen lassen. Sollte er einmal verloren gehen, hat man so die Chance, ihn überall identifizieren lassen zu können.
Beim Chippen wird mit einer Hohlnadel ein winzig kleiner Transponder an der linken Halsseite unter die Haut appliziert. Der Vorgang ist mit einer Impfung vergleichbar. Mit einem Lesegerät kann dann jederzeit die Nummer des Hundes abgelesen werden. Für den ab Oktober 2004 gültigen EU-Heimtierpass benötigen man eine solche Individualkennzeichnung.
Wie wir bereits mehrfach erwähnten, verändern wir die Umgebung unserer Welpen immer wieder, fügen nach und nach immer wieder etwas neues hinzu und entfernen dafür etwas bekanntes, um für neue Herausforderungen zu sorgen. Oder wir stellen einfach mal alles um. Denn durch die Eroberung neuer Dinge, Hindernisse und Situationen kommt das dopaminerge System im Gehirn der Welpen in Gang. Jede dieser Situationen bildet so ein Modell für die spätere Einstellung der Welpen gegenüber Unvorhergesehenem. Wer viele verschiedenen Objekte mit dieser positiven Erfahrung verknüpft hat, wird sich später über das Auftauchen neuer Dinge freuen, womit das psychische Immunsystem gegen Angstprobleme weiter gestärkt wird.
Hunde müssen in der Lage sein, Treppen hinauf- und hinabzugehen. Lernen können sie das nicht, wenn sie im Welpenalter immer getragen werden. Die psychomotorische Fähigkeit des Treppengehens kommt nur durch eigenaktive Bewegung, also nur durch eigenes Tun zustande. Es ist wichtig, dass die Welpen die Herausforderung des Treppengehens aus eigenem Antrieb annehmen und nicht dazu animiert werden. Denn von Natur aus nehmen Welpen meistens nur solche Herausforderungen an, die sie zu bewältigen in der Lage sind.
Der Befürchtung, dass es zu Gelenk- und Skeletterkrankungen beim Treppengehen oder Spielen kommen würde, steht die klare biologische Tatsache gegenüber, dass nur ein geforderter Organismus wirkungsvolle Muskulatur, Bänder und Sehnen entwickeln kann, die den gesamten Aufbau des Organismus und seines Skeletts entscheidend unterstützen.
Hat er es als Welpe nicht kennenlernen dürfen, so wird er damit große Probleme haben, nicht wegen fehlender Körperleistungsfähigkeit sondern wegen der aufkeimenden Angst, deren Überwindung nicht gelernt wurde. Sie gründet sich nicht nur auf die Banalität vorenthaltener Erfahrungen. Entscheidender ist, dass es im Gehirn nicht zu den notwendigen sensomotorischen und gefühlsmäßigen Verknüpfungen kommen konnte, die künftig als Teile einer Strategie zur psychomotorischen Lebensbewältigung gebraucht werden.
Auch dazu bietet die besten Voraussetzungen unser sinnreicher Abenteuerspielplatz, dessen Herausforderungen wir mit dem Entwicklungsverlauf der Welpen mitwachsen ließen. Er musste immer wieder abwechslungsreiche und lustvolle Lernmöglichkeiten bieten, um den Aufbau der Körperbeherrschung zu gewährleisten. Denn diese vermittelt das nötige positive Grundgefühl für den psychischen Selbstaufbau. Zugleich ist das Entwickeln der (Psycho) Motorik der Grundstein für die allgemeine Entwicklung des Gehirns. Und der Gleichgewichtssinn weckt als Königssinn gewissermaßen alle anderen Sinne, wie Tast-, Hör-, Seh-, und Geruchssinn, und vernetzt diese.
Auch unterschiedliche Bodenstrukturen sind wichtig zum Kennenlernen und Beherrschen.