Khan besuchte seine Kinder

Khan besuchte seine Kinder

Hallo – ich bin dein Vater!

Khan von der Schüpfer Hexe, der Vater unserer Welpen des O-Wurfes, besuchte uns zusammen mit Frauchen Anna und Dominik. Er saugte die vorhandenen vielen Gerüche richtiggehend auf und zeigte sich offensichtlich mit dem Ergebnis seines Deckaktes zufrieden.

Pierre: „Wir haben uns diese Tochter von dir ausgesucht – einverstanden?“

Noch ein paar Fotos von ihm, die bei seinem Besuch entstanden:

Natürlich kamen auch Anna und Dominik nicht ohne Welpenknuddeln davon und genossen die kleinen Rabauken sichtlich. Es sind einfach kleine Herzensbrecher und man kann sich ihrer Ausstrahlung nicht entziehen, ansonsten hat man keine Gefühle in sich.

Sophia und Pierre ließen es sich natürlich nicht nehmen, zu erscheinen, um ihre Ozora zu besuchen und um vor allem deren Vater Khan einmal persönlich kennenzulernen. Und sie waren begeistert von ihm.

Unsere Welpen des O-Wurfes wurden am letzten Dienstag 4 Wochen alt und haben somit bereits die Hälfte der Zeit hinter sich, die sie bei uns verbringen, bevor sie zu ihren neuen Frauchen und Herrchen umziehen werden. Dieser Bericht kommt etwas mit Verspätung, weil unser PC nicht so wollte wie wir. Ein Dankeschön an dieser Stelle an Andi, der alles wieder zum Funktionieren brachte, ohne dass wir verstanden – wie.

Die 6 Welpen wiegen jetzt wie folgt:

Rüden: Blau – 3170 Gramm; Rot – ebenfalls 3170 Gramm; Braun/Grau – 2530 g

und Hündinnen: Gelb – 2810 Gramm; Orange – 2960 Gramm und Rosa – 2420 Gramm

Leider hat uns die grüne kleine Hündin in der letzten Woche verlassen und große Traurigkeit bei uns hinterlassen. Wir müssen feststellen, dass uns solche Geschehnisse immer mehr belasten und mitnehmen und wir wissen nicht, wie lange wir solche Geschehnisse noch mitmachen wollen. Alle Eltern können das sicher nachempfinden. Um ein Sorgenkind bemüht man sich naturgemäß etwas intensiver, so dass eine noch engere Bindung entsteht.

Unsere Bemühungen und vielen schlafreduzierten Nächte haben sich leider nicht ausgezahlt. Warum? Wieso? Wir wissen es nicht. Eigentlich dachten wir, dass wir es geschafft haben, denn wir haben mit dem Zufüttern beginnen können und da hat sie gut gefressen und viel besser zugenommen als beim Trinken.

Sie ist jetzt sicherlich im Hundehimmel und wir haben sie im Garten bei unseren anderen verstorbenen Hunden begraben, so dass sie auch dort nicht alleine ist.

Die 3. Lebenswoche (22-28 Tag) war eine äußerst sensible Phase. Deshalb haben wir hier auch eine längere Trennung von der Mutter vermieden. Denn die Welpen beginnen sich zu fürchten, wenn nichts Vertrautes in ihrer Umgebung ist und erschrecken auch mal.

Die Welpen dürfen in dieser Phase nicht überfordert werden, man darf ihnen nicht unbedingt etwas beibringen wollen, aber wir mussten sie trotzdem bis zur 4. Lebenswoche hin und wieder mildem Stress aussetzen, um das Nervenkostüm zu stärken.

Also verbrachten wir sie tagsüber jeden Tag nach draußen in ein kleines Gehege, dass wir jeden Tag veränderten und vergrößerten, umstellten und immer wieder neue Reize in Form von neuen Gegenständen hinein setzten. Auch haben wir sie langsam an die Dunkelheit und nächtliche Beleuchtung gewöhnt. Denn demnächst werden wir sie die ganze Nacht draußen lassen.

Mit der Entwicklung der Gesichtssinne wurden die Welpen lebhafter und reger. Sie sind nun auch längere Zeit wach. Wenn sie nicht gerade saugen, erproben sie ihre körperlichen Fähigkeiten. Bald legen sie ihre kindliche Hilflosigkeit ab und können dann auch länger allein gelassen werden. Sie haben nun die erste und empfindlichste Phase ihres Lebens überwunden.

Die Welpen verfügen bereits über eine ausgeprägte Drohmimik. Da wird geknurrt und gekämpft, einer versucht den anderen zu überlisten, je nach Kraft und Temperament. Schon in diesem Alter kann man sie beim Aufreiten beobachten. Es könnte deshalb sein, dass dieses Verhalten für eine sexuelle Prägung wichtig ist. Dabei lernt der Hund, dass Hunde seine sexuellen Partner sind und nicht etwa Kissen, Staubsauger oder Menschen.

Es setzte jetzt auch die Wärmeregulation ein. Der Welpe kann seine optimale Körpertemperatur allmählich selbst halten, in dem er z.B. hechelt, wenn es zu warm wird oder er zittert, wenn es zu kalt ist. Aber wie alles andere auch muss das Hecheln richtig geübt werden. Manche Welpen reißen anfangs das Mäulchen so weit auf, wie sie es sonst nur beim Gähnen machen.

Der Hund besitzt ein wärmendes Fell. Die Haare speichern Luft und bilden über der Haut eine Isolierschicht. Im Bedarfsfall kann die Dicke dieser Haarschicht verstärkt werden. Jedes Haar wächst aus einem Follikel, dessen Muskel das Haar auch aufrichtet, wenn die Isolationsschicht mehr Luft speichern soll. Im Winter wächst dem Hund ein dickeres Fell, das dann im Sommer teilweise wieder abgestoßen wird. Bei großer Kälte rollt sich der Hund zusammen und verringert damit die der Kälte ausgesetzte Körperoberfläche. Die Welpen kuscheln sich eng zusammen. Und wenn es einem außen liegenden zu kalt wird verschwindet er einfach mitten im Geschwisterknäuel und läßt andere außen liegen.

In einer wesensorientierten Aufzucht geht es keinesfalls um pure Weichheit, also falsches, liebevolles Überbehüten und psychisches tot streicheln. Je höher die späteren Ansprüche an die Belastbarkeit und Wesensfestigkeit eines Hundes sind, umso wichtiger ist es, seine frühen emotionalen Bedürfnisse zu erfüllen – durch die Mutterhündin, den Züchter und den künftigen Hundebesitzer. Das aus der Bindungsqualität hervorgehende Vertrauen ist von Anfang an der Stoff, mit dem die Schlüsselfunktionen aktiviert, Gene geschaltet und lebenslange Grundeinstellungen vollzogen werden.

Im praktischen Aufzuchtsalltag brauchen die Welpen neben innerer menschlicher Zuwendung und viel Zeit immer wieder neue und schrittweise größere Herausforderungen, an denen sie durch Selbstwirksamkeit wachsen können. Die Herausforderungen und Aufgaben müssen dem Entwicklungsstand entsprechen. Sind sie nicht auf direktem Weg zu lösen, müssen sie alternativ durch Cleverness bewältigbar sein. Will ein Welpe z.B. ein Hindernis überwinden, was er aber körperlich und motorisch noch nicht schafft, so sollte er sein Ziel über einen Alternativweg erreichen können. Damit wird das negative Gefühl des Scheiterns vermieden. Gleichzeitig kann sich das innerlich stark machende Gefühl von Selbstwirksamkeit entfallen – trotz anfänglicher Schwierigkeit. Außerdem wird das so vielfach notwendige Lernen von alternativen Bewältigungsstrategien herausgefordert.

Die Mutterhündin nimmt ihren Welpen Knochen u.a. Futterstücke ab, die für sie altersbedingt noch nicht geeignet sind. Sophia und Pierre konnten selbst miterleben, wie konsequent Danya ihren Welpen von einem Knochen verscheuchte und der Kleine dadurch aber keinen psychischen Schaden erlitt. Die gelbe Hündin machte es entschieden intelligenter. Sie nutzte Danyas Nagen an dem Knochen, um an deren Zitze zu trinken und Danya war machtlos. Als sie das Trinken der Kleinen beendete und wegging war der Weg zum Knochen für den Welpen frei geworden. (Vielleicht hat sie einen besonders hohen IQ).

Danya hat den Grundstein für eine planvolle Erziehung gelegt, die darauf beruht, dass der Welpe volles Vertrauen zu ihren erzieherischen Maßnahmen entwickelt. Alles, was sie tut, verbietet oder durchsetzt, ist gut, auch wenn wir nicht immer gleich wissen – warum. Wir brauchen deshalb Vertrauen zu ihren Fähigkeiten und dürfen z.B. nicht menschlich denken: „Was für eine schlechte Mutter!“ Sehenswert ist noch immer, dass das nervtötende Geschrei ihrer Kinder keine Wirkung hat. Sie lässt sich dadurch zu keinem Verhalten animieren. Erst wenn sie der Meinung ist, dass es jetzt Zeit für eine Fütterungsrunde ist, dann gibt es etwas, aber bestimmt nicht dann, wenn das Geschrei am größten ist.

Der Welpenauslauf draußen und drinnen gleicht nun immer mehr einem Abenteuerspielplatz, um zur wesentlichen Erweiterung des Erfahrungsschatzes zur Verfügung zu stehen. Denn ungefähr ab dem 23. Tag haben die Welpen den natürlichen Drang ihren Aktionsradius auszuweiten. Wir vergrößern z.B. den Wurfraum und statten ihn mit immer neuen Reizen aus.

Eine reiz- und erlebnisarme Aufzucht von Hundewelpen gilt inzwischen als verwerflich, denn es entspricht einem Kaspar-Hauser-Leben. Ein Hund braucht jedoch auch die Veranlagung seine Welt erobern zu können. Dies äußert sich im Bestreben, Neugier- und Erkundungsverhalten auch zu entfalten. Ein Hund tut in seiner Welpen- und Junghundezeit so viel lernen, wie sonst nie mehr in seinem Leben. Aber er kann doch bis ins hohe Alter täglich immer wieder Neues lernen. Lernen ist ein lebenslanger Prozess aktueller Anpassung.

CDs oder andere selbst aufgenommene Tonträger mit verschiedenen Geräuschen wie Rasenmäher, Presslufthammer, Silvesterknallerei, Düsenjets, Sirenen, Glocken, Gewitter, Staubsauger, Mixer, Telefon, Radio etc. werden weiterhin im Wurfzimmer verwendet und die Welpen danach soweit als möglich auch mit den Originalgeräuschen vertraut gemacht. Sie hören von der vorbeiführenden Landesstrasse Traktoren, Pkw und Lkw sowie Motorräder und über uns die vielen nervigen Flugzeuge des örtlichen Luftsportvereins. Sogar der samstägliche Sirenenprobelauf nahmen sie mit und einige fingen an zu heulen wie ein Wolf.

Den Rasenmäher haben sie auch schon kennengelernt, erst weiter entfernt laufend und zum Abschluss ganz nah. Sie ließen sich dabei im Schlaf-/Ruheverhalten nicht stören. Interessant, dass Danya mit Beginn der Rasenmäherbenutzung zu ihren Welpen ging und sich beschützend auf die Bank über ihnen setzte.

Bei Gewittern oder anderen unangenehmen Dingen kümmert man sich übrigens am besten nicht darum, so dass sich die eigene Gelassenheit und die der anderen Rudelmitglieder auf den Vierbeiner übertragen. Zum Beispiel alle Welpen eines Wurfes in einen Gitterlaufstall tun und neben die Straße stellen, so lange, bis Kontaktliegen stattfindet und sie eingeschlafen sind. Dann sind sie geprägt auf den Straßenverkehr.

Die Zufütterung von fester Nahrung setzte ein und mit dem selbständigen Fressen lässt auch die Reinigungsaufgabe der Mutter Danya zumindest etwas nach, so dass wir Züchter die Aufgabe der Lagerreinhaltung immer mehr selbst übernehmen müssen. Sauberkeit ist sehr wichtig, aber sie darf nicht übertrieben werden und in sterilen Zwingern ausarten. Bisweilen sieht man pingelig aufgeräumte Welpenausläufe, in denen sich weder Spielzeug noch interessante Erkundigungsmöglichkeiten befinden. Die Krönung sind Sichtschutzwände, vermutlich deshalb, damit die Welpen nichts Neues sehen sollen.

Wir haben mit Ziegenmilch angefangen, sind dann zu Hackfleisch und Hüttenkäse übergewechselt und füttern jetzt auch schon eingeweichtes Welpentrockenfutter.

Töne, die z.B. Wolfswelpen im Alter von 3-4 Wochen von einem Menschen erlernen, bleiben für immer im Gedächtnis. Daran orientiert kann z.B. beim Welpen, so wie wir es machen, eine Konditionierung auf die Hundepfeife erfolgreich vorgenommen werden. Wir beginnen also vor/bei jeder Fütterung mit unserer Hundepfeife mehrfach zu pfeifen, so dass die Welpen schnell das Pfeifen mit Fressen verbinden und bei ihrer Abgabe sofort auch auf die neuen Besitzer reagieren, wenn diese sie mit dieser Pfeife zu sich rufen.

Patricia B. McConnell stellte bei ihrer Doktorarbeit in Bezug auf die Frage, ob verschiedene Laute verschieden Auswirkungen auf Welpen haben, fest, dass sich die Aktivität der Welpen nach 4 kurzen Pfiffen erhöhte, jedoch nicht nach einem einzigen langen, anhaltenden Pfiff. Ihrem Junghund konnte man das Herkommen deshalb mit 4 kurzen Pfiffen viel effektiver beibringen.

Bei Welpen ist auch ein viermaliges Komm, komm, komm, komm, motivierender und wenn man dann noch in die Hände oder auf die Oberschenkel klatscht und scheinbar von ihm wegrennt oder in die Hocke geht, kommt er bei einer bestehenden Bindung auf jeden Fall. Sie reagieren jetzt auch schon auf unser schmatzendes „Tse tse tse“ Geräusch, dass wir uns von den trinkenden Welpen abgeschaut haben. Wir haben nämlich beobachtet, dass die schlafenden Welpen sofort wach werden, wenn einer angefangen hat bei der Mutter zu trinken und dabei dieses Geräusch verursachte.

Die Prägung auf Menschen ist nunmehr in vollem Gange und wir freuen uns über viele Besuche von Hundefreunden, die uns dabei helfen wollen. Wichtig vor allem die positive Prägung auf Kinder und da hatten wir mit Neyla und Malie die richtigen Prägungskinder zu Gast, die einfühlsam und sehr lieb mit den Hundekindern umgingen.

Der nächste Bericht folgt, wenn die Welpen 5 Wochen alt geworden sind. Wir freuen uns schon auf den zahlreichen Besuch am kommenden Wochenende – und die Welpen auch.

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