Alle Welpen des P-Wurfes haben uns verlassen

Alle Welpen des P-Wurfes haben uns verlassen

Da waren wir noch komplett: Patriot, Parker, Pixel, Prinz Rudi, Piet, Priya, Philia und Polly mit ihren Eltern Alonso vom Walldorfer Eck und Jaaki von der Schüpfer Hexe (und den menschlichen Großeltern). Dank Volker gab es doch noch zum ersten Mal Fotos von uns allen, Matze hatte leider keine Zeit für uns.

Mit Polly hat uns jetzt auch noch der letzte Welpe des P-Wurfes verlassen. Helga und Verena haben sie abgeholt und so können wir unseren letzten Bericht dazu heute schreiben. Eigentlich wollten wir nach der Abgabe der Welpen 1 Woche Urlaub zur notwendigen Erholung machen, aber alles kam ja leider anders, mit Patriot, mit dem wir ständig erfolglos in der Tierklinik waren und mit Polly, die sich noch 2 Wochen länger bei uns aufhielt. Und Polly waren wir es natürlich schuldig, dass wir uns in dieser wichtigen Phase nicht gehen lassen und ausruhen, sondern sie weiter fördern und fordern. Und besonders Jaaki unterstützte uns dabei vorbildlich. Aus dieser Zeit noch ein paar (zu viele) schöne aussagekräftige Fotos.

Wir haben euch bereits eine umfangreiche Anleitung (Übergabe des Welpen) an die Hand gegeben, die wir wir aus der Summe unserer Erfahrungen geschrieben haben, die uns das Leben mit Hunden gelehrt hat und dem Wissen, dass wir aus Büchern und Erfahrungen anderer gesammelt haben. Wichtiges Wissen darüber, was vor allem im entscheidenden 1. Lebensjahr des Hundes nach der Abgabe an Euch geschieht und zu beachten ist. Schaut immer wieder mal in diese Informationen rein, sie orientieren sich auch am jeweiligen Alter eures Hundes und setzt die Informationen auch um.

Diese Informationen wurden in 30 Jahren Hundezucht von uns zusammengetragen, stammen von anerkannten Fachleuten, Wissenschaftlern, Experten und Verhaltensforschern sowie natürlich von uns selbst. Namentlich sind besonders zu erwähnen Eberhard Trumler, Günter Bloch, Viviane Theby, Thomas Baumann, Patricia B. McConnell, Ulrich Klever, Cesar Millan, Paul Owens, Gudrun Feltmann, Renate Jones, Marianne Kiack-Knöfel sowie Heinz, Alexandra und Dina Weidt. Daraus resultieren natürlich aber auch verschiedene Ansichten und Herangehensweisen, so dass jeder selbst entscheiden kann, welche Methode der Ausbildung z.B. für einen selbst die angenehmste und / oder passendste ist.

Vor 2 Wochen haben wir begonnen, unsere Welpen zu Euch nach Hause zu bringen und wir begannen im 5km entfernten Lauda bei Diana und Jürgen, die uns schon freudig erwartet hatten.

Der bekannte Hundeausbilder Thomas Baumann sagt: Nach meiner über 50jährigen Erfahrung im Umgang mit zahllosen Hunden bin ich heute völlig davon überzeugt, dass die glücklichsten Hunde sehr häufig aus einer Haltung kommen, die nur mit 3 Worten umschrieben werden kann: „Rau aber herzlich“. Und rau bedeutet nicht grob oder sogar brutal sondern Geradlinigkeit, Konsequenz, Kompromisslosigkeit im Durchsetzen berechtigter Forderungen, Dominanz immer dann, wenn sie angebracht ist und Autorität, unter der man souveränes und konsequentes Durchsetzungsvermögen auch in kritischen Konfliktsituationen versteht.

Unter herzlich fällt jede Form der emotionalen Zuwendung dem Hund gegenüber wie partnerschaftliches Bewusstsein, Liebe, Zuneigung, Geborgenheit, Geselligkeit, Spiel, Vertrauen, Aufmerksamkeit, Lob und Streicheleinheiten sowie gemeinsames Ruhen.

Täglich 10 Minuten (situationsabhängig über den Tag verteilt) tatsächlich konsequenter, zuverlässiger Gehorsam bedeutet 23 Stunden und 50 Minuten Freiheit für den Hund. Genau das macht den tatsächlich glücklichen Hund aus. Und in den besagten 10 Minuten kann es durchaus auch mal rau und hart (nicht brutal) zugehen. Es überwiegt aber letztlich immer die Herzlichkeit im Umgang mit dem Hund. Erschreckend vielen Hunden fehlt eindeutig die Basis eines zuverlässigen Gehorsams. Damit gehen viele Stunden täglich einer möglichen Freiheit verloren, da diese Hunde immer wieder eingesperrt, weggesperrt, festgehalten oder in sonstiger Weise abgesichert werden müssen.

(Fotos von unserer Wohnmobilreise zu Euch bei einer von etlichen Pausen zum Pipi machen etc.)

Wird erzieherisch jedoch zu sehr geklotzt, kann dies genauso zu einer nachhaltigen Verhaltensschädigung führen wie eine erzieherische Verweichlichung des Welpen. Ein nur sehr oberflächlicher und unzuverlässiger Gehorsam bedeutet einen geringen Freiraum. Ein großer Lebensfreiraum ist hingegen stets mit einem ausgezeichneten Gehorsam verbunden.

Cesar Millan sagt zum Beispiel: „Wenn wir uns einen Hund zulegen, dann sind wir dafür verantwortlich, dass seine instinktiven Bedürfnisse erfüllt werden, damit er ein ausgeglichenes Leben führen kann. Dem Hund ist es egal, ob er Kunststückchen vorführen kann, ob er Preise und Pokale gewinnt oder Hundesport ausübt, und es interessiert ihn eigentlich auch nicht, ob Ihr in einem großen oder kleinen Haus wohnt, einen tollen Wagen oder eine Schrottkiste fahrt, arm oder reich seid. Dafür sind ihm allerdings andere Dinge ganz wichtig: Etwa die Solidarität in seinem Rudel, die Bindung an sein Leittier beim gemeinsamen Leben, die einfachen Freuden im Genuss eines einzigen Augenblicks. Wenn Ihr ihm „Bewegung, Disziplin und Zuneigung“ zukommen lasst, und zwar genau in dieser Reihenfolge, dann wird er sich bereitwillig und mit Freuden dafür revanchieren. Es wird eine Bindung zwischen Euch entstehen, die Ihr nie für möglich gehalten hättet.“

Eberhard TRUMLER, der bekannte Verhaltensforscher, zu seinen Züchtervorstellungen: „Wer Freude an der Verantwortung für das Leben hat und in der Situation ist, dass er an seiner Zucht nicht Geld verdienen muss und Selbstüberwindung genug besitzt, nur das Beste am Leben zu lassen, wer Freude daran hat, unentwegt zu lernen, um wirklich zu wissen, was das Beste ist, dem würde ich sagen, dass er verpflichtet ist, seinen Beitrag zum Fortbestand der Hunde zu leisten.“

Zum Thema „Entwicklung eines Welpen beim Züchter“ sagt Marianne Kiack-Knöfel: „Wenn alle Züchter wüssten, wie die Entwicklung eines Welpen abläuft, wann sie wo und wie sie richtig zu lenken ist, gäbe es weniger neurotische, aggressive oder überängstliche Hunde. Die Probleme mit schwer erziehbaren, widerspenstigen oder unleidlichen Hundecharakteren sind oft hausgemacht und ließen sich vermeiden, wenn Züchter und Betreuer die Erkenntnisse der Verhaltensforschung beherzigen würden. Offensichtlich mangelt es aber nach wie vor daran, und falsche Weisheiten und Erfahrungen werden von Züchtergeneration zu Züchtergeneration ungeprüft weitergegeben. Viele der sogar langjährigen und auch erfolgreichen Züchter geben bisweilen Kommentare ab, die keiner sachlichen Prüfung standhalten.

Heute muss ein Hund in einer ohnehin recht hundefeindlichen Gesellschaft mehr denn je bestehen können. Schwierige Hunde sind nicht gefragt. Sie verursachen Probleme im Haushalt und auch in der Öffentlichkeit. Sind sie nur scheu oder unleidlich, betrifft das in der Regel nur den Besitzer, sind sie aber aggressiv und unberechenbar werden sie zu einem öffentlichen Problem. Es ist deshalb Aufgabe der Hundezucht, alles Erdenkliche zu tun, damit Hunde friedfertige, vertrauenswürdige Mitglieder unseres Gemeinwesens werden, die von allen akzeptiert werden können, selbst vom schlimmsten Hundefeind.

Das alles erfordert viel Zeit und Engagement und wird oft aus Bequemlichkeit von den Züchtern nicht praktiziert. Viele wissen auch gar nicht, dass eine solche Förderung wesentliche Auswirkungen auf den Hund hat. Ein auf diese Weise aufgebauter Hund wird, wenn er weiterhin förderlich behandelt wird, ein einmaliger Hausgenosse sein, der der Klügste und Beste werden kann, den sich der neue Besitzer nur wünscht. Der Züchter hat somit eine Verantwortung, die größer ist als Füttern und Verkaufen. Er hat es nämlich zum großen Teil in der Hand, den Weg dafür zu ebnen. Wenn er diese Chance nicht nutzt oder aus Bequemlichkeit oder Zeitmangel als Unsinn abtut, dann hat er das Prädikat „verantwortungsvoller Züchter“ nicht verdient und da retten ihn auch keine VDH-Verbandszugehörigkeiten oder Erfolge bei Ausstellungen und Prüfungen.“

Von Lauda aus ging es zu Jessy und Christopher nach St. Wendel (etwa 250km), wo wir auch übernachteten und von Margarethe und Josef 5 Sterne mäßig verköstigt wurden.

Übrigens auch der weltweite Topgebrauchshund „Deutscher Schäferhund“, an sich ja eine der gelungensten Züchtungen überhaupt, wurde von der Modezucht mit all ihren Folgen nicht verschont. Man begann dem Hund eine immer abschüssigere Rückenlinie und immer überwinkeltere Sprunggelenke, also Anomalien, anzuzüchten, als wäre es ein Gesellschaftshund wie der Pekinese und kein Spitzengebrauchshund. Schon vor einigen Jahren hat man dies endlich eingesehen und den Standard beim SV wieder auf geraden Rücken umgeändert. Auch da sind unsere Verbände, in denen wir 30 Jahre lang gezüchtet haben, der Langhaar Schäferhunde Verband Deutschland und der RSV 2000, schon immer auf dem richtigen Weg geblieben und haben diesen Unsinn nicht mitgemacht.

Sein Gesundheitszustand kommt im Rassenvergleich übrigens dem des Mischlings noch am nächsten. Eine Krankheitsstatistik sagt aus, dass folgende Hunderassen am wenigsten bei Tierärzten vorstellig werden: 1. Mischlinge 2. Deutscher Schäferhund 3. Schnauzer. Der Ausweg aus dem Dilemma „ingezüchteter Rassehund“ oder „genetisch variabler Mischling“ ist und bleibt der genetisch variabel gezüchtete Rassehund.

Denn auch beim Mischling ist zu sagen, dass Mischling nicht gleich Mischling ist. Mischlinge von schwer unter HD leitenden Rassen werden ebenfalls nicht unbeträchtlich an HD leiden. Den Mischlingen von überzüchteten Rassehunden fehlt ja auch eine ausreichende Gesundheitsselektion der Vorfahren. Sie sind jedoch von Natur aus natürlich in der Regel genetisch vielfältiger ausgestattet, werden jedoch vielleicht auch nicht so oft einem Tierarzt vorgestellt.

Wir haben aus diesem Grunde deshalb schon immer folgendes gesagt:Holen Sie sich einen Welpen nur von einem seriösen Züchter, der seine Hundezucht ehrlich, verantwortungsbewusst und ohne Profitstreben betreibt. Bei dem die Hündin nicht zur Wurfmaschine wird und der sagen kann, dass er nicht reich von der Hundezucht geworden ist, aber dafür reich an Freundschaften, die sich mit den Welpenkäufern entwickelt haben, da er ihnen keine Ware verkauft, sondern einen optimal geprägten vierbeinigen Freund zur Seite gegeben hat.

Es ist wunderbar für uns zu sehen, dass wir wieder die richtigen „Hundemenschen“ für unsere Welpen gefunden haben, mit denen sich bereits jetzt schon tolle Freundschaften entwickelten. Danke dafür.

Wir haben euch in den zurückliegenden Wochen mit vielen Informationen über die ersten 8 Lebenswochen eures Welpen versorgt und haben hoffentlich erfolgreich versucht, die Philosophie, die geleistete Mühe und freudvolle „Arbeit“ sowie die Schwerpunkte unserer Aufzucht im Langhaar Schäferhunde Zwinger „von der Schüpfer Hexe“ in Bild- und Schriftform aufzuzeigen. Auch haben wir versucht, eine Lanze zu brechen für den als Rassehund gezüchteten Deutschen Langhaar Schäferhund und uns positiv von vielen anderen Züchtern abzuheben.

Dann ging es 175km weiter nach Baden Baden zu Domenica und Sven.

Der höhere Preis eines verantwortungsvoll aufgezogenen Welpen ist unserer Meinung nach in jedem Fall gerechtfertigt, denn wenn man sich vorstellt, dass man als guter Züchter mit seiner Familie in den 8-10 Wochen, in denen die Welpen bei einem sind, fast rund um die Uhr beschäftigt ist und alle möglichen Anstrengungen unternimmt, um seine Welpen optimal auf das spätere Leben vorzubereiten, sind unsere Welpen im Vergleich zu anderen angebotenen Welpen eigentlich viel zu billig. Aber wir wollen jedem die Möglichkkeit geben, einen Welpen von uns zu erwerben, auch dem, der finanziell vielleicht nicht so gut aufgestellt ist.

Von Baden Baden ging es ins 80km entfernte Empfingen zu Ilona und Frank und ihren Hunden, der alten Heimat von Carmen, die Ilona deshalb schon länger kennt als Hilmar. Und da freuten wir uns besonders darüber, dass „unser alter Atze“ vom A-Wurf uns auch noch begrüßen konnte (wenn auch etwas mürrisch).

Wir wollten für Euch auch bei diesem Wurf wieder „ganz normale, wesensfeste, optimal sozialisierte und alltagstaugliche Hunde“ züchten, die trotz aller Zucht und Manipulation noch Hunde geblieben sind und die noch eine gewisse Selbständigkeit unter ihrem Menschen bewahren konnten. Denn geht man auf Ausstellungen, sieht man dagegen schon viel zu oft Hunde, die wie ausgestopfte Puppen oder wie Denkmäler wirken; Hunde, die nicht auf die Straße, in Parks oder in der freien Natur herumrennen dürfen oder gar wie unsere über Feld und Flur auf dem Land, wie es sonst der Hunde Sitte ist. Es sind Kunstgeschöpfe in klimatisierten Plastikbehältern, die in Kinderwägen herumgeschoben werden, deren Anblick einfach traurig stimmt, die kaum noch laufen oder schnaufen können, aber ihrer schönen Haare oder ihres edlen Gebäudes wegen prämiert werden. Furchtbar oder?

Von Horb ging es dann noch nach Vaihingen an der Enz zu Ina und Michael und deren Familie, wo wir schon sehnsüchtig erwartet und herzlichst willkommen geheißen wurden.

Da Carmen ungeplant arbeiten musste ging es zuerst einmal wieder nach Hause und erst am Samstag machten wir uns auf den Weg ins 350km entfernte Wuppertal zu Sonja und Jan, wo wir unserem Kleinspitzrüden „Hugo“, den Sohn unserer Kimba, besuchten. Wir konnten uns davon überzeugen, dass wir auch hier die richtige Wahl getroffen hatten und fuhren anschließend glücklich weiter nach Düsseldorf

Nun hieß es die kleine Priya zu Michaela nach Düsseldorf zu bringen und wir trafen uns zuerst an einem Auslaufgelände mit anderen Hunden und Pferden, was gleich noch eine super Übung war für die „restlichen“ Welpen.

Am nächsten Tag trafen wir uns mit Michaela und Priya auf dem Hundeplatz von Uschi und unserer Nikita vom N-Wurf in Dormagen, wo wir sehr gastfreundlich aufgenommen wurden. Ein Dankeschön an dieser Stelle für die freundliche Aufnahme. Leider konnten die dahin auch eingeladenen Ozzy, Optimus Prime und Harika mit Familien nicht erscheinen. Wir hatten uns dies so schön vorgestellt und bereits über ein Wiedersehen gefreut.

Das Zusammenleben zwischen Mensch und Hund zählt zu den besonderen Reichtümern, vielleicht ganz besonders in den momentan herrschenden Zeiten. In unserer Gesellschaft steht kein Lebewesen im Tierreich uns Menschen so nahe wie unsere Hunde. Danken wir ihnen dafür, indem wir ihnen ein harmonisches Miteinander und ein glückliches Hundeleben bei uns bieten. Viel Spass mit Euren Welpen.

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