8. Teil – Unser Q-Wurf wurde 6 Wochen alt

8. Teil – Unser Q-Wurf wurde 6 Wochen alt

Unsere 6 Welpen wurden 6 Wochen alt und wiegen folgendermaßen:

Gelber Rüde Quiz 4710 Gramm, Hündinnen: Quiny (Orange) 5020 Gramm, Qara (Ella Grün) 5010 Gramm, Quitte (Bohoja Rosa) 4770 Gramm, Quira (Blau) 4970 Gramm und Rot 4250 Gramm.

Die Welpenkäufer sollen ja ihr zukünftiges Familienmitglied so oft wie möglich besuchen kommen, um den Welpen mit ihrem Körpergeruch und ihrer Nähe vertraut zu machen. Deshalb freuen wir uns sehr, dass viele unserer Welpeninteressenten so oft wie möglich zu uns kommen und ihren Welpen besuchen. Es sind immer sehr angenehme Stunden (und Tage) mit Diskussionen, Vermittlung von Wissen, Welpen knuddeln und Welpen beobachten. Dabei wird immer sehr viel gelacht, Kaffee getrunken und Kuchen oder eine Wurst gegessen. Und dadurch wird die Kälte gar nicht so wahrgenommen. Auch die Whattsapp Gruppe ist schon recht aktiv unterwegs.

Auch andere Hundemenschen besuchten uns und arbeiteten mit uns an der positiven Prägung unserer Welpen auf den Menschen.

Gemeinsames Spielen, Erkunden und Erleben sind Wegbereiter für den Aufbau einer sicheren Bindung zwischen Hund und Mensch. Dabei lässt vor allem gemeinsame Aufmerksamkeit soziale Resonanz, also gefühlsmäßig verbindenden Gleichklang entstehen. Leider haben sich aber auch Vorstellungen und Methoden im Umgang mit den Welpen entwickelt, die am eigentlichen Sinn einer wohlüberlegten und zielgerichteten Verhaltensentwicklung vorbeigehen. Oft artet dies in Welpendressur oder gar in einen Frühförderungswahn aus. Dabei bleibt das auf der Strecke, woraus es wirklich ankommt: Die Entwicklung eines sicheren Wesens. Ulli spannt einfach mal den Regenschirm auf und schließt ihn wieder. Ein Gegenstand, der sich urplötzlich vergrößert, ist eine interessante kleine Übung.

Deshalb ist es wichtig, dass wir unsere Hunde von Welpenbeinen an richtig auf den Weg bringen. Dazu gehört z.B. auch die Einsicht, nicht den zweiten Schritt vor dem ersten zu verlangen oder gar falsch verstandene Frühförderung erzwingen zu wollen. Ohne äußeren Zwang muss es dem Welpen möglich sein, Herausforderungen eigenaktiv anzunehmen oder diesen noch mit Zurückhaltung zu begegnen. Bei uns baut immer ein Stein auf dem anderen auf. Wir haben zum Beispiel mit einer Treppe aus 2 Stufen begonnen und uns dann an eine mehrstufige Treppe herangewagt.

Wir nutzten die Anwesenheit unserer zukünftigern Welpenbesitzer und führten mit den Welpen die sog. Planenübung durch. Ulli begab sich unter eine Plane, rief die Welpen mit der Pfeife zu sich und die anderen hoben und senkten ständig die Plane über sie und die Welpen.

Anschließend legten wir die Plane auf den Boden und fütterten auf der Plane, während wir die Plane ständig hin und her bewegten, hoch hoben und wieder senkten.

Beobachtet man Wölfe und Hunde bei der Aufzucht ihres Nachwuchses, so hat man den Eindruck, dass die erwachsenen Tiere nicht nur einen schonenden, sondern oft auch einen eher gehemmten Umgang mit den Jungtieren haben. Manchmal scheint es regelrecht so, als hätten die Erwachsenen sogar Angst, wenn sie sich den aufdringlichen Attacken der Kleinen durch Ausweichen oder gar Flucht entziehen.

Hunde unseres Rudels oder Besuchshunde sind ebenso teilweise gehemmt, wissen nicht recht, was sie tun sollen, wenn die Welpen ihnen in die Zehen beißen oder an ihren Schwänzen ziehen. Aber die Welpen lernen sehr schnell, dass es gar nichts bringt, sie wie ihresgleichen zu behandeln. Wenn man die anderen Hunde ärgert, dann grollen sie und gehen weg oder sie fassen einen ins Auge und dann wirft sich der so angesprochene Welpe prompt auf den Rücken und bleibt geduldig so lange liegen, wie es verlangt wird.

Jeder Welpe muss unbedingt die Erfahrung machen, dass nicht jeder ältere Hund eine getreue Kopie eines anderen gleichaltrigen Hundes ist, sondern dass jeder Artgenosse nun einmal in seinem Wesen anders ist. So verlangt der eine die Unterwerfung bereits auf den ersten Blick hin und ein anderer begnügt sich, wenn man ihm gegenüber nur eine Andeutung dessen macht, was man zum Ausdruck bringen will. Unsere Welpen durften sogar ihren Vater Alonso kennen lernen, was in der Hundezucht nicht sehr oft geschehen dürfte. Er verhielt sich souverän und absolut wesensfest und brachte zur Prägung der Welpen auch noch seinen Sohn Parker von der Schüpfer Hexe mit. So konnten alle anwesenden zukünftigen Welpenbesitzer den Vater ihres Welpen kennenlernen und waren begeistert von ihm.

Die Welpen erfahren, dass der Althund oder die Mutter nichts Böses will, wenn der mächtige Fang ihr kleines Köpfchen umfasst. Es ist dies ein Zeichen von Wohlgesonnenheit, die der Ranghohe auf diese Weise kundtut.

Deswegen ist es schlecht, wenn der Welpe nur seine Mutter in den ersten 8 LW kennenlernen konnte. Er wird viele Konflikte mit fremden Hunden haben, Welpen gegenüber ausgesprochen unfreundlich sein und diese so frustrieren, dass sie auch wieder Angst vor erwachsenen Hunden bekommen. Deshalb haben wir uns wieder über den Besuch von einigen „fremden“ Hunden gefreut.

Kauen lindert Angst oder Langeweile und es können Spannungen abgebaut werden. Sie wollen sich auch mal mit einem Kauartikel allein beschäftigen. Haben sie keine Ausweichmöglichkeit, nehmen die Konflikte unter den Welpen zu. D.h. sie lernen, ihre Geschwister in bestimmten Situationen durch immer aggressivere Signale zu vertreiben, ein Teufelskreis, der den Stresslevel weiter ansteigen lässt und so die Auseinandersetzungen verschärft.

Äpfel, Wasser, Futter, Knochen, unsere Hände – alles ist interessant für unsere Welpen.

Und Danya wurde natürlich auch wiedermal bespasst, u.a. von Niklas und Bernd.

Man konnte wunderbar auch bei diesem Wurf wieder beobachten, wie die Welpen von Woche zu Woche mehr Territorium für sich eroberten. Anfangs war es bereits ein Abenteuer für sie, sich im direkten Umfeld ihrer Rückzugsmöglichkeit im Hundezimmer/Wurfraum aufzuhalten, dann kamen sie stundenweise nach draußen in einen kleinen umzäunten Bereich im Garten, der schließlich Stück für Stück vergrößert wurde.

Dann wurde der etwas weitere Nahbereich und nahe Hindernisse erkundet, der Grasboden wahrgenommen, höher gelegene Positionen erklommen und verteidigt sowie immer größere Bereiche des Gartens mit seinen Hecken und Sträuchern neugierig bestreift.

Gestern brachten wir sie einige Zeit in unseren Naturauslauf, der mit großen und kleinen Baumwurzeln mit vielen Wurzelverästelungen, einem Baumstamm mit vielen Verzweigungen, unterschiedlichem Bewuchs, einem Hügel, einem Steinberg, Gräben, Löcher und Gruben gern angenommene Spiel- und Erkundungsmöglichkeiten bietet.

Die Natur hat es offenbar so eingerichtet, dass ein Wechselspiel aus Neugier, Annäherung und Vermeidung sowie aus Herausforderung, Frustration und Erleichterung das Lernen und die Verhaltensentwicklung bestimmt. Das Aufwachsen in einer immer gleichen Umgebung ist unnatürlich, denn diese bietet zu wenige Möglichkeiten zur Exploration und Sozialisation. Eine solche notwendige emotionale Abhärtung ist also in reizarmen Aufzuchtstätten nicht möglich. Keine Frustrations- und Erleichterungsgefühle zu erleben bedeutet, keine Problemlösestrategien entwickeln zu können. Die Angst vor Veränderungen und neuen Situationen ist die Folge.

Welpen, die in ihren ersten Lebenswochen zu wenig erfahren, aushalten und lernen müssen bzw. dürfen, neigen später zur Vermeidung oder Überreaktion bei Konfrontationen mit neuen Reizen. Geringe Frustrationstoleranz und Inkompetenz in Alltagssituationen können langfristig in einer ganzen Reihe von Verhaltensproblemen ausarten. Dies ist übrigens nicht nur bei Hunden, sondern auch bei Menschen der Fall. Wir gingen jetzt erstmals auch in unseren speziellen Spielzwinger, der mit tollen Spiel- und Erkundungsmöglichkeiten aufwartet, Sand zum Buddeln, Kletter- und Balanciermöglichkeiten, Ballkiste usw.

Umweltgewöhnung in Begleitung der Mutterhündin und der Welpenbetreuer ist sehr wichtig für die Entwicklung des Welpen. Frühe Erfahrungen in Probleme lösen und dabei Erfolg haben, helfen dem Hund später, schneller, selbständig und stressfreier Hindernisse zu überwinden oder Probleme zu bewältigen. Worauf es ankommt, ist, ob sie viele verschiedene Lebenserfahrungen machen oder ob sie den ganzen Tag nur die immer gleichen Dinge sehen und hören.

Jede dieser Situationen bildet so ein Modell für die spätere Einstellung der Welpen gegenüber Unvorhergesehenem. Wer viele verschiedenen Objekte mit dieser positiven Erfahrung verknüpft hat, wird sich später über das Auftauchen neuer Dinge freuen, womit das psychische Immunsystem gegen Angstprobleme weiter gestärkt wird.

So bereiten wir übrigens auch die Ausflüge vor, die wir ab nächster Woche starten werden, zuerst mit Mutter Danya und danach ohne sie..

Überbehütung ist meistens daran erkennbar, dass der Fürsorgegarant dem heranwachsenden Hund häufig Aufgaben und Herausforderungen abnimmt, die er selber tun könnte, oder sich in Bewältigungsvorgänge unnötig einmischt. Für die psychische Entwicklung eines jungen Organismus ist es von grundlegender Bedeutung, neue Situationen und Herausforderungen aus eigenem Antrieb zu bewältigen, um daran lernen und wachsen zu können. Nur so kann ein Lebewesen Selbstsicherheit und schließlich Selbständigkeit entwickeln. Wir müssen ihnen deshalb das Leben zutrauen, ihnen entsprechende Lernsituationen ermöglichen und dabei kalkulierbare Risiken eingehen. Wenn wir ihnen helfen, dann aber so, dass sie es gar nicht als Hilfe wahrnehmen, sondern der Meinung sind, sie haben es alleine geschafft.

Falsch verstandene Fürsorge im Sinne einer unangemessenen Besorgtheit kann dagegen zu einer erlernten Hilflosigkeit führen. Kann ein heranwachsendes Lebewesen nicht selbständig herausfinden und lernen, wovor es Angst haben muss und wovor nicht, gerät es in ein Abhängigkeitsverhältnis, das beide Seiten gleichermaßen belastet und den Hund lebensuntüchtig macht. Oftmals ist eine frühe Überbehütung im Welpenalter die unverstandene Ursache späterer Überforderung.

Folgende Beobachtung hat uns dies sehr anschaulich gezeigt: Wir haben mit unserem Wurf über eine Holzdiele die Schüpfbach überquert, da waren sie so 6-7 LW alt. Sie drängelten und schubsten sich, so dass einige in den kleinen Bachlauf fielen und jämmerlich schrien. Wir dachten, dass wir sie vor dem Ertrinken retten müssen, stellten jedoch fest, dass die Mutterhündin Inci am anderen Ufer nur wartete und nichts unternahm. Also warteten auch wir schweren Herzens und was geschah: Die Welpen hörten auf zu schreien, suchten sich einen Weg aus dem Wasser und folgten ihrer Mutter am anderen Ufer. Sie hatten dadurch sehr viel gelernt und wir auch.

Eine Überforderung entsteht dann, wenn ein Hund körperlichen oder psychischen Belastungen gegenüber steht, die er aufgrund seines augenblicklichen Leistungsvermögens nicht bewältigen kann. Sie ist von Stressreaktionen, Konfliktreaktionen und Erregungszuständen begleitet.

Patricia B. McConnell stellte bei ihrer Doktorarbeit in Bezug auf die Frage, ob verschiedene Laute verschiedene Auswirkungen auf Welpen haben, fest, dass sich die Aktivität der Welpen nach 4 kurzen Pfiffen erhöhte, jedoch nicht nach einem einzigen langen, anhaltenden Pfiff. Ihrem Junghund konnte man das Herkommen deshalb mit 4 kurzen Pfiffen viel effektiver beibringen.

Bei Welpen ist auch ein viermaliges Rufen „Komm komm komm komm oder butzi butzi butzi butzi“ motivierender und erfolgreicher als ein einmaliges Rufen und wenn man dann noch in die Hände oder auf die Oberschenkel klatscht und scheinbar von ihnen wegrennt oder in die Hocke geht, kommen sie bei einer bestehenden Bindung auf jeden Fall zu uns. Also man braucht kurze, wiederholte Tonsignale wie Klatschen, Pfeifen, Schnalzen oder kurze, wiederholte Worte, um den Hund zu Aktivität zu bewegen.

Wir setzen die Pfeife seit dem Öffnen der Ohren unserer Welpen ein und pfeifen mehrfach auf die genannte Art und Weise. Damit können wir sie aus dem tiefsten Welpenschlaf aufwecken und sie kommen zu uns angerannt wie eine Horde junger Pferde, die auf die Weide darf. Diese Pfeife haben unsere Welpenkäufer bereits als sichere Herruf-Möglichkeit bekommen und bereits damit mit ihren Welpen auf der Wiese neben unsrem Anwesen schon sehr erfolgreich trainiert. Sie wird sich bei sinnvollem Einsatz mit einem Jackpot als Belohnung auch nicht abnutzen. Die größte Schwierigkeit ist erfahrungsbedingt allerdings, sie immer mitzuführen und nicht zu Hause zu vergessen.

Wir beginnen zum Beispiel nach dem Herrufen mit der Pfeife den Morgen mit Futterstreuen im Garten und die Welpen suchen eifrig nach den im Gras liegenden kleinen Futterbrocken. Danach muss der Durst mit Wasser gelöscht werden. Bei der nächsten „Mahlzeit“ stellen wir die Futterschüssel auf einen neuen oder unangenehmen oder schwierigen Untergrund und pfeifen sie dorthin.

In unserem Nahbereich dagegen rufen und steuern wir sie mit einem mehrfach ausgestoßenen „Tse tse tse tse“. Wir beobachteten schon vor vielen Jahren, dass schlafende Welpen sofort wach werden und zur Mutter krabbeln, wenn der als Erster aufgewachte Welpe von seiner Mutter gesäugt wurde und dabei ähnlich klingende Schmatzgeräusche von sich gab. Unsere Althunde hören bis heute sehr wachsam auf dieses Ruf-/Lenkungsgeräusch.

Später haben wir darüber gelesen, dass Frauen eines Indiostammes, wo Hunde Frauensache sind, ihre Hunde nicht mit einem Namen rufen sondern auch auf diese Art und Weise zu sich rufen.

Genauso verwenden wir als Negativ-/Stopzeichen bzw. -geräusch einen Zischlaut. Das ist ein Warnlaut in der Natur, auf den die Hunde sehr gut reagieren. Also kein „Nein – Aus – Hör auf“ oder ähnliches. Gerade lieben es die Welpen in die Hosenbeine in Höhe unserer Waden zu beißen und auch dies können wir mit dem Zischlaut abstellen, wenn wir den Zischlaut anfangs noch mit einem Schnauzenübergriff o.ä. verstärkt haben.

Man weiß inzwischen nicht nur durch Erfahrungswerte, sondern auch aus gezielten Untersuchungen, dass Hunde besonders effektiv durch Beobachtung und Nachahmung lernen. Das latente Lernen birgt somit die Gefahr, dass die Welpen den Postboten verbellen, Vögel jagen u,ä., wenn die Mutter oder anderen Hunde des Rudels ihnen das vormachen. Da Danya ihren Welpen vieles positiv vormacht, scheint sie dies zu wissen.

Unter den Welpen werden heftige Balgereien und Kampfspiele ausgefochten, um Überlegenheit auszuprobieren und Kräfte zu messen. Innerhalb eines Wurfes haben die Welpen eine soziale Rangordnung, die sich ständig ändert. Ein Welpe führt und der Rest folgt, aber der Führer ist immer ein anderer. Während des Spiels imitieren die Welpen erwachsene Hunde und üben dabei deren Verhaltensweisen ein. Sie spielen Jagen und Töten und halten die getötete Beute fest. Die selbstbewußteren Welpen fangen an, die anderen zu unterwerfen.

Ein Kräftemessen unter den Welpen beginnt oft als freundliches Spiel. Die Welpen rollen übereinander, blecken die Zähne oder starten Scheinangriffe. Plötzlich liegt einer unten und einer oben. Dann schlägt das Spiel in einen Wettkampf um. Der obere Welpe wird steif, die Rute wird erhoben. Er zieht die Nase kraus, fletscht die Zähne und züngelt.

Ist der untenliegende Welpe dem oberen gewachsen, macht er sich ebenfalls steif, stemmt sich dagegen, runzelt die Nase und fletscht die Zähne. Sie verharren beide knurrend und fletschend. Auf einmal scheinen sie eine Entscheidung zu treffen, die man kaum deuten kann. Der obere Welpe entspannt sich, der untere Welpe kann sich befreien.

Der größte, kräftigste und rauflustigste Rüde muss in einem Raufspiel nicht zwingend der „obere“ Welpe sein. Noch sind die Welpen nicht für echte Kämpfe ausgerüstet. Die Zähne sind zwar spitz, können aber keine ernsthaften Verletzungen verursachen. Dies ändert aber nichts daran, dass die Welpen ihre Kämpfe trotzdem sehr ernst nehmen und sich dabei oft anknurren.

Im lustvollen (Fang-)Spiel mit den Wurfgeschwistern werden bei den richtigen Lerngelegenheiten jene prinzipiellen Methoden entwickelt, die immer wieder dazu gewonnen Fähigkeiten bestmöglich einzusetzen. So entstehen Strategien fürs Leben.

Siegen und gewinnen über eine Beute ist für die Persönlichkeitsreifung und die damit verbundene Selbstbewusstseinsentwicklung enorm wichtig. Das Triebziel wird erreicht durch Zubeißen und Festhalten und bestehende Ängste, Unsicherheiten und Konflikte werden überwunden durch sinnvolles Bestätigen.

Die Welpen kommen jedoch viel besser durchs Leben und geraten viel seltener in Schwierigkeiten, wenn sie sehr kompetent im Entschärfen von Konflikten sind. Und das werden sie, indem sie lernen, auf feine kommunikative Signale zu achten und leise statt durch Anschreien zu kommunizieren.

Das Eingreifen in natürliche aggressive Auseinandersetzungen unterbindet das notwendige soziale Lernen und ist daher kontraproduktiv. Nur in seltenen Ausnahmefällen kann ein Eingreifen notwendig werden, wenn z.B. der unterlegene Welpe wirklich nicht mehr in der Lage ist, die Situation aus eigenem Vermögen zu bewältigen. Sichtbar wird dies, wenn der betreffende Welpe gehäuft und intensiv Konfliktreaktionen zeigt. Überhöhte Aggressivität kann durch unbegrenztes gewähren lassen genauso entstehen wie durch häufiges oder ständiges Unterdrücken des natürlichen Durchsetzungsbestrebens. Artgemäße Disziplinierungsmaßnahmen sind der „Über-den-Fang-Griff“, das „Auf-den-Rücken-Drehen“, der Nackengriff und das Hochheben im Nackengriff.

Im Rollenspiel wird auch immer wieder verlieren können gelernt. Denn Verlieren können erfordert nicht nur im Falle des Hundes eine gewisse Stärke. Es verhindert das Wachsen unnötiger Ängste und damit das Entwickeln unangemessener Aggressionsbereitschaft. Wurden die Welpen im Verlauf ihrer Entwicklung immer aktiver und aufmüpfiger mussten sie die Erfahrung machen, dass die Mutter sie blitzschnell am Nackenfell gepackt und auf den Rücken gedreht hatte. Sie lernen dabei auch, dass sie eine zugespitzte Situation durch die Rückenlage beenden können.

Nackenfellschütteln tritt allgemein mehr unter Welpen auf. Sie zeigen es vor allem im Verlauf sozialer Auseinandersetzungen. Eberhard Trumler hat den Griff in das Nackenfell und das Nackenfellschütteln als wirkungsvolle Disziplinierungsmaßnahme empfohlen. Es muss jedoch das Nackenfell geschüttelt werden und nicht der Hund, so dass es nichts mit dem Totschütteln zu tun hat.

Noch ein paar Fotos der letzten Woche.

Es hat wieder etwas länger gedauert, bis der Wochenbericht fertig gestellt werden konnte. Die Welpen und die Besuche/Besucher beschäftigen uns jeden Tag mehr. Es geht um 07.30 Uhr los und endet erst gegen 22 Uhr. Die meiste Zeit des Tages befinden wir uns trotz der oft unangenehmen Temperaturen bei den Welpen, nutzen ihre Aktivphasen für die Entwicklung, füttern, machen sauber, bauen um usw. Nach dem Abendessen sind wir deshalb platt und müssen feststellen, dass unsere Energie einfach altersbedingt nachgelassen hat, so dass die Arbeit am PC oft nicht mehr möglich ist.

Es wurde wieder 01.30 Uhr – Gute Nacht.

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