10. Teil – Die Welpen wurden 8 Wochen alt und werden uns bald verlassen











Unsere Welpen vom Q-Wurf haben mit Erreichen der 8. Lebenswoche wie folgt gewogen: Quest 6980 g, Quiny 6590 g, Q-Ella 6310 g, Quitte-Bohoja 6730 g, Quira 6700 g und Quai 6040 g.







Danya ist noch immer stark gefordert und hat auch die Rolle des Vaters übernommen, der normalerweise in der freien Natur in der 7./8. Lebenswoche die Erziehung der Welpen übernommen hätte. Das große Spielbedürfnis der Welpen kann jedoch auch sie gar nicht alleine stillen. Deswegen sind wir und die anderen Hunde unseres Rudels in dieser Phase noch mehr eingebunden als bisher.













Diese zurückliegende Woche war besonders geprägt von vielen Ausflügen und vom Festigen erlernter Fertigkeiten und Erlebnisse. Die Menschenbesuche gingen genauso weiter wie die Besuche von fremden Hunden. Wir lassen in diesem Bericht vor allem viele Fotos sprechen, die oft mehr aussagen als tausend Worte. Wir beginnen mit unserem Spielparcour im Garten, der für viele einen chaotischen, unaufgeräumten Eindruck macht. Wir wissen aber, wie wichtig er für die Entwicklung unserer Welpen ist. Er muss nicht schön, sondern sinnvoll sein.





































































Wir wiegen alle 6 auf einmal und teilen das Gesamtgewiicht durch 6 oder ?




Auch im Spielzwinger waren wir immer wieder mal, vor allem bei schlechtem Wetter. Kein Hindernis wurde von ihnen gemieden oder ausgelassen, alles wurde neugierig ausprobiert.

































































































Wir brachten den Welpen anbahnend bei, kurz alleine zu bleiben. Denn lehrt man einem Welpen bereits in der Phase, in der sich die wichtigsten Lebensmuster in sein Gehirn brennen, für kurze Zeit in einer Box zu bleiben, dann lernt er, dass es zu den Verhaltensweisen seines Rudels gehört, gelegentlich etwas Zeit alleine zu verbringen – obwohl einem Hund dies genetisch vollkommen fremd ist. Sie müssen ja auch daran gewöhnt werden, einmal ohne die Mutter und Geschwister klar zu kommen. Wir fütterten deswegen in aufgestellten Boxen, werfen Leckerlis hinein und liessen sie darin einschlafen.


Wir sperren niemals einen aufgeregten oder ängstlichen Welpen in eine Box o.ä. ein, sondern warten in so einem Fall schweigend, neben ihm, bis er sich entspannt hat. Ein zufriedener und erschöpfter Hund hat viel weniger Energie zum Winseln und ist eher geneigt, sich einfach schlafen zu legen.

Die Welpen sind weiterhin sehr oft Auto gefahren, und sind dort auch regelmäßig eingeschlafen, so dass sie es auch positiv verarbeitet haben.



Aber immer wieder konditionieren Hundebesitzer ihre Vierbeiner zwar erfolgreich aufs Autofahren, erzeugen dabei aber ein anderes Problem: Überreiztheit. Bei der Aussicht auf eine Autofahrt wird der Hund so aufgedreht, dass er sich nicht beruhigen lässt und ein riesiges Chaos veranstaltet. Die beste Lösung ist auch hier die Gewöhnung an seine Hundebox, zuerst zu Hause und dann im Kofferraum. Hat er gelernt, in ihr zur Ruhe zu kommen, wird er es auch auf das Auto beziehen. Andernfalls korrigieren wir ihn mit unserem Verbotswort „Nein“ oder dem Zischlaut. Man kann sich auch in den Wagen mit dem Hund setzen und warten bis er sich beruhigt hat. Dann erst losfahren oder wieder aussteigen und später das Ganze noch einmal so machen.



Viele Fotos kommen von Ausflügen, die wir in dieser Woche noch verstärkter mit den Welpen gemacht haben. Die kosteten natürlich sehr viel Zeit und Energie, so dass dieser Bericht noch etwas später kommt als die bisherigen.
























































Immer wieder mal fütterten wir auch Obst, hier zum Beispiel eine Banane, die großen Anklang fand.








Auch die Bürste führten wir gelegentlich mit und bürsteten damit die Welpen, um sie auch an dieses nervige menschliche Prozedere zu gewöhnen. Manche machten gut mit, andere nicht so sehr. Ausnutzen, wenn sie müde sind, können wir nur empfehlen. Und – wir haben immer den längeren Atem.

















Unsere große Plane entwickelte sich zu einem Spielehighlight für die Welpen und wurde von ihnen immer wieder gerne aufgesucht bzw. benutzt.







































Ein Besuch in Erichs Reich durfte auch bei diesem Wurf nicht fehlen und Toni ließ es sich nicht nehmen, dabei zu sein und die Welpen mit seinem mobilen Alpenhorn und seiner Trommel auf ihre Musikalität hin zu testen.



























Die Ballkisten wurden und werden von den Welpen ebenfalls immer wieder mit Freude „heimgesucht“. Die Anzahl der Bälle, vor allem der „heil“ gebliebenen, hat ganz schön abgenommen. Aber da war auch Danya nicht gerade ein Vorbild.








Auch die Bahnlinie suchten wir an anderen Stellen auf und die vorbei fahrenden Züge waren nicht mehr interessant. Man kann mit ihnen also das „Deutschlandticket“ lösen.






































Unsere „Reifeprüfung“ ist immer der Besuch der Eisenbahnbrücke zwischen Lauda und Gerlachsheim, die in 8m Höhe über die Tauber führt und die von den Welpen auf Gitterrösten bezwungen werden muss, während die Züge vorbei rattern. Wir begannen unten vor der Brücke.





Dann mussten wir die eigentliche Brücke über eine lange Steintreppe erreichen und bereits diese bereitete den Welpen großen Spaß. Es ging rauf und runter. Geli und Orkhan begleiteten uns bei dieser extremen Herausforderung für die Welpen.



















Und dann warteten wir auf die Züge, die in Richtung Würzburg fuhren oder von dort kamen. Unsere mitgeführten Markknochen machten auch diese Übung für die Welpen zu einem positiven Erlebnis.








































Andere Hunde waren nach wie vor immer willkommen und prägten unsere Welpen auch in ihrer letzten Woche auf Begegnungen mit fremden Hunden. Unterschiedliches Verhalten war zu sehen bei Schäferhundbesuchen oder Besuchen von anderen Rassen und Abstammungen. Erkennbar gehörte das Schäferhundeaussehen zu ihrem Weltbild, die anderen Rassen waren manchmal etwas suspekt.

























































































Wir suchten unseren Tierarzt Marc Seidenspinner in Böttigheim auf und Hilmar war froh, dass Toni ihn begleitete, so dass Hilmar mit jedem Welpen alleine die Praxis aufsuchen konnte, während Toni draußen die Erfahrung machte, dass Flöhe hüten nicht schwerer sein kann. Dann wurde jeder Welpe untersucht, gechippt und geimpft und abschließend wurde der EU Heimtierpass mit den Impf-/Chipdaten ausgestellt und ausgehändigt.













Jeder Hund sollte gekennzeichnet sein, je nach Größe und Land muss er es sein. Da Ihr euch für einen Rassehund von uns entschieden habt, ist er bereits gechippt worden und ihr könnt ihn zur Sicherheit in einem Haustierregister wie Tasso eintragen lassen. Sollte euer Hund einmal verloren gehen, habt ihr so die Chance, ihn überall identifizieren lassen zu können.














Beim Chippen wird mit einer Hohlnadel ein winzig kleiner Transponder am Hals unter die Haut appliziert. Der Vorgang ist mit einer Impfung vergleichbar. Mit einem Lesegerät kann dann jederzeit die Nummer Ihres Hundes abgelesen werden. Lassen Sie Ihren Hund am besten gleich chippen, vor allem wenn Sie mit ihm einmal in Urlaub fahren wollen. Für den ab Oktober 2004 gültigen EU-Heimtierpass benötigen Sie nämlich eine solche Individualkennzeichnung und Tätowierungen sind ab 2011 sowieso nicht mehr gültig.







Zur Information: Innerhalb der ersten drei Lebenstage erhalten die Welpen über die Muttermilch Antikörper, welche, mit individuellen Schwankungen, die Welpen vorläufig schützen. Ungefähr ab der 6. Lebenswoche geht dieser Schutz langsam verloren, die mütterlichen Antikörper sind bis zur 14. Lebenswoche abgebaut. Wenn eine Hündin (Muttertier), wie unnsere Danya, immer regelmäßig und sorgfältig geimpft wurde, verfügen Hundewelpen bereits unmittelbar nach ihrer Geburt über eine minimale „Grundausstattung“ von Antikörpern gegen bestimmte Infektionskrankheiten, die Ihnen über die Plazenta von der Mutter mitgegeben wurden.










Der Antikörperspiegel des Welpen halbiert sich etwa alle 9 Tage, bis er ungefähr im Alter von 4 Monaten zu niedrig wäre, um den Welpen wirksam zu schützen. Dann könnte er zu einer leichten Beute für Parasiten und Viren werden. Deshalb erfolgt die erste Impfung bereits in der 8. LW. gegen Staupe, Hepatitis, Leptospirose, Parvovirose und Parainfluenza. Die Wiederholungsimpfungen mit der Tollwutimpfung sollten in der 12.-14. Lebenswoche (nicht länger als 5 Wochen nach der 1. Impfung) erfolgen. Nach dem 1. Lebensjahr muss die Wiederholungsimpfung durchgeführt werden, so dass dann ein ausreichender Impfschutz besteht. Danach sind längere Intervalle ausreichend.





















Fakt ist, dass Infektionskrankheiten bei Hunden vor allem durch die Ostimporte nach wie vor weit verbreitet sind und daher ein ausreichender Impfschutz unbedingt erforderlich ist. Wichtig ist es daher, zu impfen, aber auch nur dann, wenn es nötig ist.




Nach Meinung der Medizinischen Kleintierklinik München sind bei allen richtig grundimmunisierten Hunden Intervalle von 3 oder 4 Jahren vollkommen ausreichend. Bei Reisen in entsprechende Länder oder wenn man Hundeveranstaltungen besuchen möchte, wird jedoch oft ein aktuelles Impfdatum verlangt, so dass man doch zum jährlichen Impfen gehen muss. Die Tollwut-Impfung ist übrigens die einzige Impfung in Deutschland und Europa, die gesetzlich vorgeschrieben ist.












Über die Standartimpfung hinaus ist besonders bei Hunden, die auf Hundeplätzen, Ausstellungen, Tierpensionen oder anderweitig engen Kontakt mit Artgenossen haben, eine Schutzimpfung gegen Zwingerhusten ab der 16 Lebenswoche empfehlenswert. Bei guter Grundimmunisierung besteht dann eine Schutzwirkung von mindestens 3 Jahren. Die Infektion verursacht nämlich eine Entzündung der Atemwege und im schlimmsten Fall kommt es zu einer Lungenentzündung. Die Hunde werden von heftigem, trockenem Husten geplagt.




Jahrelange Forschungsarbeiten kamen zu dem Ergebnis, dass das Überimpfen der Tiere chronische und andere Erkrankungen und sogar den Tod herbeiführen kann. Die AAHA in den USA empfiehlt deswegen inzwischen, Impfungen höchstens alle 3 Jahre auffrischen zu lassen, wobei es auch hier Stimmen gibt, die sagen, dass man noch viel länger damit warten könnte. Viele Studien zeigen: Wenn Hunde als Welpen korrekt immunisiert wurden, sind sie ein Leben lang vor Hepatitis, Staupe und Parvovirose geschützt. Man kann seinen Tierarzt deshalb bitten, den Antikörpertiter seines Hundes zu bestimmen.















Welpen können sich bereits im Mutterleib und später im großen Maße über die Muttermilch mit Spülwürmern anstecken. Sie können also schon infiziert geboren werden und haben dann direkt nach der Geburt über die Muttermilch ein enormes Ansteckungsrisiko. Werden die Welpen nach der Geburt nicht entsprechend entwurmt, kann es zu einer starken Verwurmung kommen, die nicht nur ihr Immunsystem und ihre Entwicklung stark schwächt, sondern auch zu konkreten Problemen im Verdauungstrakt führen kann, die tierärztlich behandelt werden müssen. Wir wählten hierzu eine milde Entwurmung mit Medikamenten, die den Darm nicht verlassen, wie z.B. Banminth oder einem Mittel mit dem gleichen Wirkstoff. Die Abschlussentwurmung der Welpen mit modernem Mittel wie Panacur mit Wirkung auch gegen Giardien hat kurz vor der Erstimpfung stattgefunden.

























Besser ist es jedoch, einen Wurmtest zu machen und nur dann zu entwurmen, wenn der Test positiv war. Aber leider sind noch immer mehrere Entwurmungen von den Zuchtverbänden vorgeschrieben.



Am Tag, als sie 8 Wochen alt wurden, und geimpft und gechippt waren, kam aus Stuttgart die Zuchtbeauftragte des RSV 2000, Monika Elser, und nahm den Wurf ab, indem sie sich die Welpen und ihre Mutter Danya gewissenhaft anschaute, den Impfschutz und die Kennzeichnung per Chip-Lesegerät überprüfte und ein fachmännisches Urteil über die Aufzucht und den Zustand der Welpen aussprach.

Moni dachte hier bestimmt: „Ein etwas seltsamer Schäferhundwelpe“ von der Schüpfer Hexe.

Das Wurfabnahmeprotokoll wurde gewissenhaft ausgefüllt und mit den Chip-Nr. des jeweiligen Welpen versehen. Sobald dieses Protokoll bei der Geschääftsstelle des RSV 2000 eintrifft, werden die Ahnentafeln erstellt und nach Bezahlung dem Züchter zugeschickt. (Sie sind inzwischen bereits eingetroffen)

Es ist schon wieder 01.00 Uhr geworden, deshalb Gute Nacht!




