Unsere Welpen vom N-Wurf wurden 3 Wochen alt

Unsere Welpen vom N-Wurf wurden 3 Wochen alt

Die Halsbänder müssen immer weiter gestellt werden, da sie nicht mehr passen, so dass sie auch farblich getauscht werden müssen, da sie in der gleichen Farbe nicht vorhanden sind. Die Welpen wiegen jetzt mit 3 Wochen wie folgt: Gelbes Halsband jetzt schwarz: 2060 Gramm; orange – 2120 Gramm; grün – 1950 Gramm; grau jetzt blau – 2630 Gramm; lila – 1780 Gramm; rot – 2430 Gramm.

Wir erhalten lieben Besuch von Christine und Thomas und nach einer „leckeren Anfreundungsrunde“ mit Jaaki dürfen sie die Welpen in den Arm nehmen.

Nach 3 Wochen hat sich nach den Augen auch noch das Gehör entwickelt. Mit ziemlicher Sicherheit können sie verschiedene Töne noch nicht unterscheiden, denn auch das Hörzentrum im Gehirn muss sich erst noch entwickeln. Aber es ist faszinierend, mitzuerleben, wie die Wahrnehmung der Kleinen mehr und mehr zunimmt und wir nicht mehr unbemerkt den Wurfraum betreten können.

Wir müssen beachten, dass jeder Knall für einen Welpen, der aus der Gehörlosigkeit erwacht, zunächst einmal unheimlich sein muss. In diesem Stadium redet die Hündin ihre Welpen auch niemals an, sondern stupst sie nur mit ihrer Schnauze an, beleckt sie oder trägt sie weg.

Sobald sich das Gehör entwickelte und sie ein wenig hören konnten, fassten wir sie weiterhin häufig an, hoben sie hoch und berührten sie und bauen für sie auch bereits fremde Menschen und sogar Hunde mit ein. Wir spielen ihnen alle möglichen Geräusche auf einer speziellen Geräusch-CD vor, vor allem auch von schreienden Kindern, Staubsauger und Fön, da die meisten Hunde damit ein Problem haben. Diese Geräusche werden dadurch in ihrem Unterbewusstsein gespeichert. Im Alter von 3 Wochen kennen die Welpen übrigens noch keine Angst.

Unsere eingerichtete Pipiecke wird auch bereits angenommen, jedoch noch nicht von allen und noch nicht sicher.

Sie bekommen einmal das absolute Gehör und können Stimmen oder Tonfolgen noch besser speichern als Gerüche. Ein Hund kann selbst feine Unterschiede in der Klanghöhe, die kaum 1/8 des Tones erreichen, auseinanderhalten und sich an die Töne erinnern. Im Niederfrequenzbereich haben Hunde in etwa die gleiche Hörfähigkeit wie wir. Nur im Hochfrequenzbereich sind sie uns weit überlegen.

In jungen Jahren kann unser Ohr noch Schallwellen mit 30 000 Schwingungen pro Sekunde aufnahmen, später reduziert sich dies auf 20 000 und im Alter sind es nur mehr 12 000. Bei Hunden beträgt es 30 000 bis 40 000 Schwingungen, nach neusten Forschungsergebnissen sogar 100 000. Dadurch ist er in der Lage, Töne zu hören, die für das menschliche Gehör im Ultraschallbereich angesiedelt sind, wie das hohe Fiepen von Nagetieren oder Fledermäusen. Sie können somit minimale Geräusche entschlüsseln, die vom Menschen nicht wahrgenommen werden können und daher wie telepathische Fähigkeiten anmuten.

Welpen, die wie unsere in der Wohnung aufwachsen, hören schon alle möglichen verschiedenen Geräusche, vom Klingeln des Telefons und der Haustürklingel, über den Staubsauger bis hin zu Werbespots und Fussballübertragungen im Fernsehen. Sie werden auch öfter angefasst und hochgehoben als Welpen aus Zwingeranlagen, lernen mehr verschiedene Bodenoberflächen, Hindernisse und mehr Gerüche kennen. Worauf es ankommt, ist, ob sie viele verschiedene Lebenserfahrungen machen können oder ob sie den ganzen Tag nur die immer gleichen Dinge sehen und hören.

Die Erinnerung z.B. an Stimmen ist ausgeprägter als das Gedächtnis für Gerüche. Dadurch wird auch begreiflich, wie wichtig die Stimmlage ist, in der dem Hund Kommandos gegeben werden. Es ist nicht notwendig mit dem Hund zu brüllen. Er versteht uns genauso, wenn wir in normaler Lautstärke sprechen. Jedoch kann es bei „runter vom Sofa“ vorkommen, dass sein Gehör viermal schlechter ist als das des Menschen. Wir fangen auch deshalb bereits demnächst mit dem Einsatz der Hundepfeife an.

Haben die Welpen im Alter von etwa 14 Tagen ihre Augenlider und 1 Woche später ihre Gehörgänge geöffnet, kommt das fast einer zweiten Geburt gleich. Weitere Fenster zur Welt öffnen sich, die körperlichen Fähigkeiten wachsen. Vor allem mit der Fortbewegung beginnt für jeden einzelnen Welpen das Erobern seiner Welt. Sie beginnen auf allen 4 Beinen zu laufen, purzeln dabei noch oft um, aber es klappt von Tag zu Tag besser. Anfangs fällt auf, dass sie beim Vorwärtsgehen den Kopf von einer Seite zur anderen pendeln lassen, wie schon in der Neugeborenenphase. Das hört aber bald auf. Sie können sogar rückwärtsgehen, meist schon sobald sich die Augen öffnen. In dieser Zeit müssen wir uns als Züchter noch stärker in das Aufzuchtgeschehen einbringen, ohne dabei die natürlichen Wechselbeziehungen zwischen den Welpen und der Hündin zu stören. Es gibt nichts Besseres als eine instinktsichere Mutterhündin. Wir können noch immer soviel von ihr lernen.

Ihr Geruchssinn wird noch feiner. Sie fangen an zu bellen und die Geschwister zu beißen. Sie können immer besser laufen, ermüden aber noch schnell. Sie fletschen die Zähne und knurren, fangen an, Dinge mit den Pfoten zu berühren. Es mangelt natürlich noch an der Lernfähigkeit und die Konzentrationszeit ist sehr kurz.

Es setzt jetzt auch die Wärmeregulation ein. Der Welpe kann seine optimale Körpertemperatur allmählich selbst halten, in dem er z.B. hechelt, wenn es zu warm wird oder er zittert, wenn es zu kalt ist. Aber wie alles andere auch muss das Hecheln richtig geübt werden. Manche Welpen reißen anfangs das Mäulchen so weit auf, wie sie es sonst nur beim Gähnen machen.

Beim Saufen können sie nun schon kräftig die Zitzen mit den Vorderpfoten bearbeiten, um den Milchfluss kräftig anzuregen. Wieder scheint die Natur diese Entwicklung optimal zu fördern. Jaaki ist jetzt nicht mehr so oft bei den Welpen, reagiert auch nicht sofort auf ihr „nerviges Wir haben Hunger Geschrei“. Kommt sie dann, geht sie auch mal schnell wieder und lässt einen aufgeregten „Hühnerhaufen“ zurück. Dann legt sie sich nicht mehr immer hin, sondern die Kleinen müssen auch mal die Nuckelstellen finden, wenn sie sitzt oder wenn sie steht. Dadurch trainiert Jaaki ihre Kleinen zu immer mehr Körperbeherrschung. Es wird auch schon mal das Anspringen geübt, meist mit unglücklichem Ausgang, es wird gekullert und dann wieder versucht, an die Zitzen zu gelangen. Und die Belohnung für die gezeigte Anstrengung ist die leckere Muttermilch.

Ernst stellt fest, dass der Welpe seinen Finger mit Jaakis Zitze verwechselt und nicht mehr loslassen will. Wir wissen jetzt gar nicht, ob Ernst mit allen 5 Fingern gegangen ist oder ob sein Zeigefinger rechts fehlt.

Zusammen mit der vermehrten Umweltwahrnehmung und den größeren Bewegungsmöglichkeiten sieht man jetzt auch erstmals, dass sich die Welpen miteinander beschäftigen. Hier sind die ersten Anfänge von Spielverhalten zu beobachten. Unterstützt wird dies durch die erweiterten Verwendungsmöglichkeiten der Zunge. Während sie zuvor ausschließlich zum Nuckeln gebraucht wurde, können die Hundebabys damit jetzt auch lecken, z.B. ein Geschwisterchen.

Bisher lebten die Welpen in engem Kontakt zueinander und waren unglücklich, wenn sie sich von den Geschwistern entfernten. Nun beginnen sie ihr Leben als Individuen. Wenn einer der Welpen erwacht und aus dem Haufen herauskrabbelt, weckt er einen Nachbarn, und bald sind alle Welpen wie nach einer Kettenreaktion hellwach, suchen nach Futter, untersuchen und/oder benagen Gegenstände oder spielen.

Die Welpen fangen nun an, ihre eigenen Wege zu gehen. Sie versuchen die Absperrung zu überklettern und sich ein ganzes Stück davon zu entfernen. Sie brauchen jetzt keine Hilfe mehr, um sich zu lösen, und hinterlassen, wo sie gehen und stehen kleine Seen. Sie schlafen nun auch außerhalb des Wurfraumes und es macht ihnen nichts mehr aus, allein zu liegen.

Das erste Spiel der Welpen könnte man „Maulspiel“ oder „Die Kunst zu beißen, ohne gebissen zu werden“ nennen. Die Welpen versuchen, gegenseitig den Fang zu ergreifen und festzuhalten.

Bald jedoch zeigen sie mehr Interesse an kleineren Gegenständen, die aufgenommen, herumgetragen oder gezogen und durchgekaut werden. Die Welpen entdecken die Möglichkeit, Gegenstände mit der Schnauze zu bewegen und sie von einem Ort zum anderen zu befördern. Im Spiel erproben sie ihr Gebiss und die Bewegungsmöglichkeiten des Kopfes.

Die Fussballweltmeisterschaft in Katar hinterläßt natürlich auch ihre Spuren.

Während in den ersten Lebenstagen die Wärme für die Welpen am wichtigsten war, werden das jetzt mehr und mehr die Wurfgeschwister in Form von Trainingspartner und Spielgefährten. Nun kann man auch die ersten Kommunikationsversuche beobachten. Die Welpen geben eine ganze Reihe unterschiedlicher Töne von sich. So fangen sie an zu bellen und zu knurren.

Das Mäulchen wird nicht nur zum Nuckeln benutzt, sondern auch, um die Wurfgeschwister zu erforschen. Jetzt beginnt auch die Zeit, die Welpen mit unterschiedlichen Gegenständen in der Wurfkiste zu konfrontieren. Ein Ball, ein Plüschtier, Babyspielzeug u.a. regen die Wahrnehmung an. Ein paar aufgehängte Teile wackeln, weichen aus und sorgen zudem für Geräusche.

Sie können verschiedene Gerüche unterscheiden und sollen weiterhin ihre Streicheleinheiten über den gesamten Körper bekommen. Hierfür bieten sich zarte Massagen an. All das trägt einerseits dazu bei, dass sich das Nervensystem gut entwickelt, und andererseits beginnen sie zu lernen, dass Menschenberührungen normal sind und zum heutigen Hundeleben dazu gehören.

In diesem Alter nehmen Welpen noch andere Nahrung zu sich als ihre Hauptnahrung Muttermilch.

Es ist leicht vorverdaute und körperwarme, anfänglich fast breiartige Nahrung, die die Mutterhündin für sie vorwürgt. Sie bohren dafür ihre Nasen in die Mundwinkel der Hündin. Da wir jedoch mit dem Zufüttern beginnen, unterlässt Jaaki diese Brutpflegehandlung. Wir fangen deshalb an, Hackfleisch aus der Hand zu füttern und bauen Conny, Ernst und Sven bei ihrem Besuch gleich mit ein. Die Welpen werden positiv auf Menschen geprägt, bekommen unseren Geruch intensiv verabreicht und wir bahnen auch noch für evtl. Hundesportler das Futtertreiben an.

Der Welpe lernt, sich im Welpenraum zurechtzufinden, ist noch zu klein, um einen Unterschied zwischen Fremden und Bekannten zu machen, hat noch nicht das Gefühl, einem Rudel anzugehören, beginnt mit seinen Geschwistern zu spielen, übt soziale Beziehungen ein, trainiert seine Muskulatur und seine Koordination. Er ist bereits sehr agil, seine Beinchen sind jetzt viel stärker.

Obwohl die Augen auf sind, sehen sie nicht sehr gut. Die Zähnchen brechen langsam durch und sie beginnen ihren Gaumen auch anderweitig als nur zum Nuckeln zu benutzen. Man kann nun Interaktionen der Welpen untereinander beobachten, sei es, dass sie sich gegenseitig belecken oder beknabbern oder auch schon ein Wackeln mit dem Schwänzchen oder eine erste Spielaufforderung zeigen.

Eine äußerst wichtige Rolle im Hundeleben spielen wir, die Züchter, denn wir sind die ersten Menschen in ihrem Hundeleben, die die entscheidenden Weichen für eine positive Wesensentwicklung stellen können. In den ersten Tagen und Wochen nach der Geburt liegt unsere Hauptaufgabe darin, Aufzuchtbedingungen zu erfüllen, die der selbständigen und stabilen Entwicklung der Welpen dienen.

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