Der J-Wurf wurde 4 Wochen alt

Der J-Wurf wurde 4 Wochen alt

Die Welpen sind jetzt 4 Wochen alt geworden und wiegen wie folgt:

Rüde mit gelben Halsband 2830 Gramm; Rüde mit lila Halsband 3310 Gramm; Rüde mit blauen Halsband 2860 Gramm; Rüde mit schwarzen Halsband 3120 Gramm; Hündin mit orangefarbenen Halsband 2730 Gramm; Rüde mit roten Halsband 3000 Gramm; Hündin mit pinkfarbenen Halsband 2870 Gramm.

Töne, die z.B. Wolfswelpen im Alter von 3-4 Wochen von einem Menschen erlernen, bleiben für immer im Gedächtnis. Daran orientiert kann z.B. beim Welpen, so wie wir es machen, eine Konditionierung auf die Hundepfeife erfolgreich vorgenommen werden. Wenn wir zufüttern, dann kündigen wir dies mit 4-5 kurzen Pfiffen aus der Hundepfeife an.

Die Erinnerung z.B. an Stimmen ist ausgeprägter als das Gedächtnis für Gerüche. Dadurch wird auch begreiflich, wie wichtig die Stimmlage ist, in der dem Hund Kommandos gegeben werden. Es ist nicht notwendig mit dem Hund zu brüllen. Er versteht uns genauso, wenn wir in normaler Lautstärke sprechen. Jedoch kann es bei „runter vom Sofa“ vorkommen, dass sein Gehör viermal schlechter ist als das des Menschen.

Es setzt jetzt auch die Wärmeregulation ein. Der Welpe kann seine optimale Körpertemperatur allmählich selbst halten, in dem er z.B. hechelt, wenn es zu warm wird oder er zittert, wenn es zu kalt ist. Aber wie alles andere auch muss das Hecheln richtig geübt werden. Manche Welpen reißen anfangs das Mäulchen so weit auf, wie sie es sonst nur beim Gähnen machen.

Wieder scheint die Natur diese Entwicklung optimal zu fördern. Die Mutter ist jetzt nicht mehr so oft bei den Welpen. Kommt sie dann, legt sie sich nicht immer hin, sondern die Kleinen müssen auch mal die Nuckelstellen finden, wenn die Hündin sitzt oder sie versuchen es sogar, wenn sie steht. Dadurch trainiert auch die Mutter ihre Kleinen zu immer mehr Körperbeherrschung. Es werden schon Sprünge geübt, es wird gekullert und dann wieder versucht, an die Zitzen zu gelangen. Und die Belohnung ist die leckere Milch.

Bisher lebten die Welpen in engem Kontakt zueinander und waren unglücklich, wenn sie sich von den Geschwistern entfernten. Nun beginnen sie ihr Leben als Individuen. Wenn einer der Welpen erwacht und aus dem Haufen herauskrabbelt, weckt er einen Nachbarn, und bald sind alle Welpen wie nach einer Kettenreaktion hellwach, suchen nach Futter, benagen die Kistenwand oder spielen.

Die Welpen fangen nun an, ihre eigenen Wege zu gehen. Sie können aus der Kiste klettern und sich ein ganzes Stück davon entfernen. Sie brauchen jetzt keine Hilfe mehr, um sich zu lösen, und hinterlassen, wo sie gehen und stehen kleine Seen. Sie schlafen nun auch außerhalb der Kiste und es macht ihnen nichts mehr aus, allein zu sein. Das erste Spiel der Welpen könnte man „Maulspiel“ oder „Die Kunst zu beißen, ohne gebissen zu werden“ nennen. Die Welpen versuchen, gegenseitig den Fang zu ergreifen und festzuhalten. Bald jedoch zeigen sie mehr Interesse an kleineren Gegenständen, die aufgenommen, herumgetragen oder gezogen und durchgekaut werden. Die Welpen entdecken die Möglichkeit, Gegenstände mit der Schnauze zu bewegen und sie von einem Ort zum anderen zu befördern. Im Spiel erproben sie ihr Gebiss und die Bewegungsmöglichkeiten des Kopfes.

Der Welpenauslauf draußen und drinnen sollte einem Abenteuerspielplatz gleichen und ab der 3-4 Woche zur wesentlichen Erweiterung des Erfahrungsschatzes zur Verfügung stehen. Denn ungefähr ab dem 23. Tag haben die Welpen den natürlichen Drang ihren Aktionsradius auszuweiten. Eine reiz- und erlebnisarme Aufzucht von Hundewelpen gilt inzwischen als verwerflich, denn es entspricht einem Kaspar-Hauser-Leben.

Ein Hund braucht jedoch auch die Veranlagung seine Welt erobern zu können. Dies äußert sich im Bestreben, Neugier- und Erkundungsverhalten auch zu entfalten. Und auch wenn ein Hund in seiner Welpen- und Junghundezeit so viel lernt, wie sonst nie mehr in seinem Leben, so kann er doch bis ins hohe Alter täglich immer wieder Neues lernen. Lernen ist ein lebenslanger Prozess aktueller Anpassung.

Wir sorgen für mehr und mehr reizvolle neue Erfahrungsquellen, die alle Sinne ansprechen und den Kontakt zu den Welpen besonders intensiv gestalten. Denn was jetzt versäumt wird, lässt sich nie wieder in gleichem Maße nachholen, was jetzt gelernt und verankert wird, beeinflusst die Wesensentwicklung nachhaltig. Aber auch negative Erfahrungen verankern sich tief. Sie müssen lernen, wie unterschiedliche Dinge schmecken und aussehen, sich unterschiedliche Dinge anfühlen, sowohl wenn man sie zerkaut, als auch wenn man sie mit den Pfoten berührt. Sie müssen verschiedene Gerüche kennen lernen, wobei hier schon das Gedächtnis trainiert wird, verschiedene Geräusche, wobei sie mit Quietschspielzeugen selbst Töne produzieren können, natürlich auch mit ihren eigenen Stimmbändern oder aufgehängten Glöckchen, was gern erprobt wird. Durch Klettern und Balancieren lernen sie immer besser mit ihrem Körper umzugehen.

Man muss ihre Umgebung jedoch immer wieder verändern, nach und nach etwas hinzufügen und etwas Bekanntes wieder entfernen, um für neue Herausforderungen zu sorgen. Entscheidend ist dabei, dass durch diese Eroberung neuer Dinge das dopaminerge System im Gehirn der Welpen in Gang kommt, indem sie letztlich lustvolle Erlebnisse aus der Konfrontation mit dem ursprünglich einschüchternden Reiz gewinnen. Jede dieser Situationen bildet so ein Modell für die spätere Einstellung der Welpen gegenüber Unvorhergesehenem. Wer viele verschiedene Objekte mit dieser positiven Erfahrung verknüpft hat, wird sich später über das Auftauchen neuer Dinge freuen, womit das psychische Immunsystem gegen Angstprobleme weiter gestärkt wird.

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